Planet Unknown – Spielkritik

Der Platz auf der Erde wird knapp, die Ressourcen ebenfalls. Kein Wunder, sehen wir uns auf fremden Planeten um. Planet Unknown ist ein Legespiel, bei dem wir Runde für Runde mehr über den neuen Planeten erfahren.

Planet Unknown

Die Spielschachtel ist gross und sehr gut gefüllt. Das verdanken wir vor allem S.U.S.A.N., der Raumstation, in der sich sämtliche Legeteile von Planet Unknown befinden. Die Formen sind bekannt: Da gibt es die bekannten Tetris-Formen und einige zusätzliche. Auf jedem Plättchen sind zwei unterschiedliche Landschaften zu finden. Die Raumstation ist ein grosser Drehteller, den man um einzelne Sektoren im Kreis drehen kann. Dadurch erhält man eine neue Auswahl an Plättchen, und mit den einzelnen Sektoren können bis zu 6 Personen teilnehmen, die dadurch Runde für Runde eine persönliche Auswahl erhalten.
Vor sich liegt der eigene Planet. Im Grundspiel erforschen alle denselben Planeten. Er ist in quadratische Abschnitte unterteilt, perfekt vorbereitet für die Legeplättchen, die man gleich darauf platziert. 6 Rettungskapseln liegen auf dem Planeten herum.

Wir arbeiten zudem für einen Konzern, im Grundspiel alle für denselben. Der Konzern fordert uns in 5 Bereichen zu Forschungsarbeiten auf. Mit je einem Ressourcenmarker zeigen wir die aktuelle Situation an. Zufällig gezogene Zielkarten liegen zwischen den Spielenden aus. Die Nachbarziele bringen am Ende Punkte, wenn man im direkten Duell besser abgeschnitten hat.

Planet Unknown ist ein Legespiel, das kaum Wartezeiten kennt. Dank der Drehscheibe S.U.S.A.N. sind bei der Auswahl und beim Puzzeln auf dem eigenen Planeten alle autonom unterwegs. Einzig die Denkarbeit kann zu Verspätungen führen. Der Grundmechanimus ist simpel: Die aktive Person wählt ihren Sektor für die nächste Plättchenwahl, dadurch serviert man den Mitspielenden auch einen Bereich. Aus den Plättchen im Sektor wählt man eines aus und legt es auf den eigenen Planeten. Das erste Plättchen muss am Rand liegen, nachfolgende müssen anliegend sein.

Planet Unknown

Mit der Plättchenwahl entscheidet man sich zugleich für zwei Bereiche, in denen man Fortschritte erzielt. Für jeden Bereich schiebt man seinen Ressourcenmarker auf dem Konzerntableau eine Position höher. Überschreitet man Medaillen, erhält man am Ende Punkte zugesprochen. Einige Positionen bedeuten einen zusätzlichen Schub für einen weiteren Bereich. Und in diesen Bereichen kann man währedn der Partie Fortschritte erzielen:

Bei der Bevölkerung spielt man sich Karten frei, mit denen man zu weiteren Punkten oder zusätzlichen Aktionen kommt. Wer zuerst kommt, besitzt die grössere Auswahl.
Wasser bringt nur Fortschritte, wenn das Wasser-Legeplättchen auch auf einem Wasserfeld des Planeten liegt. Hier gibt es die meisten Punkte zu holen.
Bei der Biomasse holt man sich Bonusplättchen, kleine 1×1 – Quadrate, die im späteren Verlauf auf dem Planeten Lücken füllen.
Der Rover bewegt bis zu zwei kleine Fahrzeuge über den Planeten. Damit sammelt man die Rettungskapseln oder Meteoriten ein. Der Bewegungsradius vergrössert sich.
Bei der Technologie schaltet man bis zu fünf Spielvorteile frei. Der erste Schritt: Plättchen müssen nicht mehr angrenzend gelegt werden. Das lohnt sich doch.
Und mit der Energie darf man ein benachbartes Gebiet zusätzlich nutzen. Ein flexibles Forschungsgebiet, das selber keinen Ressourcenmarker besitzt.

Planet Unknown

Einige Plättchen bringen einen Meteoriteneinschlag. Das ist schlecht, denn liegengebliebene Meteoriten stören die Wertung. Mit Rovern lassen sich die Meteoriten aber bekanntlich entfernen.
Planet Unknown endet, wenn ein Sektor leergeräumt ist oder jemand kein Plättchen mehr regelkonform anlegen kann. Es kommt zur Wertung.

Bei allen Ressourcen bringen die Medaillen Punkte. Auf dem Planeten erhält man für komplette Reihen und Spalten ebenfalls Punkte. Ein Meteorit blockiert eine Reihe oder eine Spalte für die Wertung. Eingesammelte Meteoriten und Rettungskapseln sind ebenfalls Punkte wert. Und schliesslich rechnet man die Nachbarziele ab und addiert Punkte aus den Bevölkerungskarten dazu. Wer forscht am besten?

Planet Unknown liefert gleich weitere Module in der Spielschachtel, um den Spielspass zu forcieren. Mit zusätzlichen Planeten und Konzernen, sowie Ereignissen peppt man das Spiel auf und kombiniert nach Belieben. Nur im Grundspiel spielt man mit denselben Voraussetzungen. Die Module schaffen ganz unterschiedliche Spielszenarien und für alle Personen andere Voraussetzungen.


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Fazit zu Planet Unknown

Mal gleich vorweg: Planet Unknown ist im Grundspiel ein richtig tolles Legespiel. Das Spielmaterial ist top, die Ressourcenmarker legt man in kleine Vertiefungen beim Karton, und die Drehscheibe ist ein richtiger Hingucker. Mit den einzelnen Teilen puzzelt man sich seinen Planeten zurecht und wählt die Forschungsgebiete, so gut es eben geht. Natürlich lohnt es sich, den Planeten möglichst lückenlos zu erforschen, doch auch die Nachbarziele sollte man nicht ausser Acht lassen. Irgendwie möchte man an allen Ecken mitmischen, muss sich aber, bedingt durch die Plättchenwahl, auf gewisse Ziele fixieren. Es wird miteinander geknobelt am Spieltisch: Neues Plättchen, neues Glück. Ein Wettkampf auf Augenhöhe.
Das ändert sich aber mit den zusätzlichen Modulen. Man puzzelt zwar immer noch vor sich hin, doch die Voraussetzungen können derart ungleich sein, dass man hin und wieder frustriert aufgibt. Da gibt es tatsächlich günstigere und ungünstigere Kombinationen. Wer gerne damit forscht, kann das machen, mein Fall ist es nicht. Es wird viel zu sehr zu einem Glücksspiel mit ungleichen Voraussetzungen. Man verliert leicht die Übersicht und weiss nie so genau, was die anderen auf ihren Planeten tun und aus welchem Grund sie das plötzlich dürfen.

Oben habe ich das Spielmaterial gelobt, doch aufgeräumt in der Spielschachtel ist das eine ziemliche Katastrophe. Wer das Spiel einmal transportiert hat, weiss, wovon ich rede. S.U.S.A.N. hat ziemlich knapp Platz im Karton, doch stellt man die Schachtel einmal auf, sortiert man danach sämtliche 144 Legeteile wieder in die Raumstation zurück. Das muss nicht sein.
Sollte das alles jetzt ein wenig düster klingen, ist das nicht so gemeint. Planet Unknown hat seine Schwächen, im Grundspiel überzeugt es für mich aber absolut. Wer sich gerne aufs spielerische Glatteis begibt, wird auch an den Zusätzen seine Freude haben. Ich halte mich in diesem Fall lieber ans Grundspiel. Das spielt sich auch mit vielen Personen ziemlich flott und stellt alle immer vor kleine Entscheidungen. Durch die Nachbarziele und die Bevölkerungskarten bleibt die Spannung bis am Ende. Erst dann werden die Karten komplett aufgedeckt.

Fakten zu Planet Unknown

Autoren: Ryan Lambert, Adam Rehberg | Illustrationen: Yoma | Verlag: Strohmann Games

Spielerzahl: 1 – 6 Personen
Spieldauer: ca. 70 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Den perfekten Forschungstrieb
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 6 Personen
Richtet sich an: Kenner

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