Port Royal – Das Würfelspiel – Spielkritik

Das Personal wird knapp und es gibt noch zahlreiche Inseln zu entdecken und Schätze zu heben. Wer reizt das Glück bei Port Royal – Das Würfelspiel so richtig aus und sticht rechtzeitig in See, um seine Ziele zu erreichen?

Port Royal - Das Würfelspiel

Noch liegen wir mit unserem Schiff im Hafen von Port Royal. Doch die Mannschaft wird langsam unruhig und will wieder die Weltmeere bereisen. Port Royal – Das Würfelspiel ist ein Wettrennen um Mannschaft, Schätze und Reichtum. Nur wer sein Glück nicht überstrapaziert, triumphiert am Ende. In diesem Roll & Write – Spiel schnappen sich alle einen schwarzen Stift und ein Blatt mit der gewünschten Inselwelt vom Block. Insgesamt 4 Kapitel kann man bespielen. Es lohnt sich, sie in der vorgegebenen Reihenfolge zu absolvieren, denn die Aufgaben werden komplexer. Ein Spielbrett und eine Siegpunkttafel legt man zentral für alle Spielenden bereit. Dort findet Runde für Runde die Auswahl der Schiffe und die Punktevergabe statt. Port Royal – Das Würfelspiel funktioniert nach dem Push your luck – System. Man würfelt so lange man möchte, ohne dieselbe Kombination ein zweites Mal zu würfeln. Wer rechtzeitig aufhört, sichert sich lukrative Aktionen. Scheitert man, spielt man mit dem Trostpreis weiter. In jeder Runde gibt es eine aktive Person, alle anderen kommen mit ein wenig Glück ebenfalls zum Zug.

Die aktive Person nimmt sich zuerst die beiden Würfel und geht auf Entdeckungsreise. Dazu würfelt sie und legt beim erwürfelten Ergebnis ein Schiff oder ein Steuerrad auf das Spielbrett. Auf dem Spielbrett gibt es ein grosses Raster mit Feldern für die Spielfiguren der ersten Phase. Nach jedem Wurf entscheidet man, ob man erneut würfeln möchte. Das Ergebnis muss man abhandeln, was so lange gut geht, bis man ein gleiches Ergebnis würfelt. Bei den Steuerrädern ist das weniger schlimm. Ein Steuerrad entfernt man wieder vom Spielbrett, falls schon eines ausliegt, und darf weiter würfeln. Bei einem doppelten Schiffsergebnis endet die erste Phase. Kleine Ausnahmen gibt es: Kann man mit genügend Stärke (Säbel) einen Fehlwurf abwehren, geht es weiter. Der Einsatz eines blauen Steuerrads lässt ebenfalls einen weiteren Wurf zu. Zu Beginn einer Partie besitzt man diese Elemente aber noch nicht.

Port Royal - Das Würfelspiel
Das Spielbrett und die Punktetafel

Gehen wir einmal von einem guten Ergebnis aus. Die aktive Person hat ihren Wurf rechtzeitig beendet. Nun darf sie zuerst Schiffe oder Steuerräder entfernen und erhält eine Anzahl Kreuze für ihre Karte oder Sonderfunktionen durch gesammelte Steuerräder. Wie viele Schiffe die aktive Person nehmen darf, liest sie aus einer Tabelle ab. Je mehr Schiffe sie in der ersten Phase aufs Spielbrett setzen konnte, desto mehr darf sie selber entfernen.
Bei einem Fehlwurf, den man nicht abwehren kann, wählt man keine Schiffe oder Steuerräder aus. Dafür erhält man als Trostpflaster zwei Kreuze und einen Totenkopf. Zu viele Totenköpfe sollte man bei Port Royal – Das Würfelspiel nicht sammeln. Sie bringen Minuspunkte.

Danach sind reihum die Mitspielenden dran. Sie dürfen ebenfalls ein Schiff oder Steuerrad entfernen, solange es noch welche auf dem Spielbrett gibt.
Die Ergebnisse der Schiffe und Steuerräder trägt man in der zweiten Phase Handeln und Heuern in die eigene Karte ein.
Mit den Kreuzen, die man von den Schiffen erhält, erforscht man neue Inseln und erschliesst neue Seewege. Mit dem Abschluss einer Insel erhält man zusätzliche Verbindungen zu neuen Menschen und Verbesserungen der Aktionen. Jede erforschte Insel bringt auch Siegpunkte ein.
Das Sammeln von Steuerrädern bringt Verbesserung in den zukünftigen Spielzügen: Bessere Handelsbedingungen, zusätzliche Abwehrkraft, Siegpunkte, mehr Kreuze oder einen neuen Wurf. Je nach Bedarf setzt man sie ein, wenn die Steuerräder im eigenen Besitz sind.

Port Royal - Das Würfelspiel

Der weitere Spielverlauf von Port Royal – Das Würfelspiel ist eine Frage des Sammelns und des Verbesserns der eigenen Möglichkeiten. Die Karte zeigt viele Inseln an, die man erforschen kann. Oder es gibt Schätze, die nur von den ersten Entdeckern gehoben werden können. Einige Gebiete kann man nur mit Schiffen einer bestimmten Farbe erreichen oder man erhält Totenköpfe, weil es ein besonders gefährliches Gebiet ist. Den Weg bestimmen alle selber, das Tempo bestimmen die erworbenen Kreuze.
Die Boni der Inseln sind nicht zu unterschätzen. Doch welche Insel will man zuerst erreichen?

Grundsätzlich gewinnt, wer zuerst 20 Punkte erreicht. Ab 11 Punkten kann man allerdings einen Sudden Death erspielen, wenn man in einer Runde eine geforderte Anzahl Schiffe und Steuerräder platzieren kann. Das ist aber ein sehr risikoreiches Unterfangen.

In den weiteren Kapiteln von Port Royal – Das Würfelspiel verändern sich die Karten und gewisse Aktionen. Es wird ein wenig komplexer.


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Fazit zu Port Royal – Das Würfelspiel

Das erste Lesen der Spielregeln von Port Royal – Das Würfelspiel hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. Unnötigerweise werden ganz viele Begriffe gleich zu Beginn vermischt, die man mit einem einfachen Rundenbeispiel hätte lösen können. Denn im Grunde spielt man in der ersten Phase ein reines Push your luck – Element, man spielt so lange, bis man das Glück genug ausgereizt hat. Entweder man kommt mit vielen Optionen davon oder man erledigt die nächste Phase mit einem Trost-Spielzug. Im schlimmsten Fall kann es vorkommen, dass man schon beim zweiten Wurf noch einmal dieselbe Kombination würfelt. Das ist das Risiko dieses Systems. Meist ist Port Royal – Das Würfelspiel aber sehr belohnend. Man erhält meist einige Kreuze oder Steuerräder, mit denen man Fortschritte erzielt auf der Karte.

Welche Fortschritte am meisten nützen, hängt von den weiteren Würfen ab und lässt sich nicht klar vorhersagen. Nun kann man auf schnelle Punkte spielen, auf neues Personal oder Sonderfähigkeiten. Im Laufe einer Partie steckt man Rückschläge ein wegen der Totenköpfe, es lässt sich nicht vermeiden. Durch den Sudden Death können zurückliegende Piraten mit ein wenig Risiko trotzdem plötzlich die Nase vorn haben. Diese Endbedingung gefällt mir gut. Port Royal – Das Würfelspiel ist ein schnelles Zockerspiel, bei dem meist alle an den Spielzügen beteiligt sind. Es ist zwar als Familienspiel ausgeschrieben, bewegt sich für mich aber am oberen Ende dieser Skala. Mit den vier Kapiteln erhält man genügend Abwechslung für seine Würfelrunden.

Fakten zu Port Royal – Das Würfelspiel

Autor: Alexander Pfister | Illustrationen: Fantasmagoria Creativ | Verlag: Pegasus Spiele

Spielerzahl:  2 – 5 Personen
Spieldauer: 20 – 50 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Kreuze und Steuerräder
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie, Kenner

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