Pot Pourri – Spielkritik

Das Bistro Pot Pourri soll an Gourmetsterne kommen. Gar kein einfaches Unterfangen in der kleinen Küche mit nur drei Kochtöpfen. Zudem wechselt der Deckel ständig hin und her und versperrt den Blick auf die Zutaten.

Pot Pourri

Die drei Kochtöpfe liegen für alle Spielenden bereit, einer der Töpfe ist stets mit einem Deckel bedeckt. Daneben gibt es bei Pot Pourri noch viele Rezeptkarten. Zwei davon steckt man als Zwischenziele in das eigene, geheime Kochbuch. Mit zwei beliebigen Zutaten in der Hand startet man seine Karriere im Bistro, weitere Karten liegen in der offenen Auslage griffbereit. Auf einer Übersichtstafel gibt es Menüplättchen, die den aktuellen Wert in der Gourmetküche anzeigen. Zwischen einem und drei Sternen bewegt sich die internationale Küche. Will man am Ende an seine Gourmetsterne gelangen, sollte man sich an dieser Wertung orientieren – so gut das eben geht.

Bei Pot Pourri ist nichts so beständig wie der Wandel. So lässt sich im Laufe einer Partie alles verändern. Am Ende sollten die Gerichte im geschmacklichen Einklang sein, dass man in der Wertung gut dasteht. Die einzelnen Spielmöglichkeiten sind nicht komplex. Gespielt wird reihum, die aktive Person führt genau eine Aktion aus, danach kocht das nächste Küchenmitglied weiter.

Pot Pourri

Schauen wir uns an, was es in der angehenden Gourmetküche zu tun gibt. Als erste Möglichkeit kann man sich zwei neue Zutaten beschaffen. Dazu bedient man sich in der offenen Auslage oder beim verdeckten Stapel. Ein Handkartenlimit gibt es bei Pot Pourri nicht. Das Sammeln von Karten ist auch nicht zielführend, da sonst nicht die gewünschten Zutaten in den Töpfen liegen. Mit dem Abwerfen einer Handkarte darf man einmalig sämtliche Zutaten aus der Auslage erneuern. Ob die Auswahl danach besser ist?

Die Hauptaufgabe eines Koches oder einer Köchin? Kochen, richtig. Daher legt man als zweite Möglichkeit bis zu zwei Zutaten in die Kochtöpfe. Nur zwei Töpfe stehen offen auf dem Herd. Seine zwei Zutaten darf man beliebig auf die zwei Töpfe verteilen. Bis zu 6 Zutaten haben Platz im Topf. Nach dem Beigeben der neuen Zutaten versetzt man den Deckel auf einen anderen Kochtopf. Der kann in der nächsten Runde nicht befüllt werden.

Als letzte Möglichkeit zieht man 2 neue Rezepte nach und tauscht beliebig mit den eigenen Rezepten im Kochbuch. Das ist ein wenig fummelig, aber Ziele dürfen auch abgeändert werden im Küchenleben.

Pot Pourri

Im besten Fall ist nach einigen Spielzügen ein Kochtopf voll. Die aktive Person muss in diesem Fall eines der eigenen Rezept einlösen. Man vergleicht die Zutaten des Rezepts mit den Zutaten im Kochtopf. Je mehr Übereinstimmungen es gibt, desto mehr Punkte erhält man. Mindestens 2 Übereinstimmungen müssen es allerdings sein für einen Punkt. Ohne 2 Übereinstimmungen darf kein Kochtopf selber gefüllt werden.

Die Mitspielenden sind nun eingeladen mitzukochen. Auch sie können Rezepte einlösen und Punkte holen. Auf der Gourmetleiste zieht man seine Punkte. Auf drei Spezialfeldern kann man die Schlusswertung ein wenig manipulieren. Wer zuletzt über ein Spezialfeld zieht, vertauscht zwei Menüplättchen auf der Sterneleiste für die Endwertung. Und schwupps, sieht die Kochwelt anders aus.

Bis zum sechsten eingelösten Rezept spielt man bei Pot Pourri. In der Schlusswertung gibt es noch zusätzliche Punkte für den aktuellen Gourmetsternestand. Wer beispielsweise drei mexikanische Gerichte à 2 Sterne gekocht hat, erhält 6 Punkte zusätzlich. Die Köchin oder der Koch mit den meisten Sternen übernimmt ab sofort die Küche im Pot Pourri.

In einer Variante für Kochprofis liegen die Menüplättchen für die Endwertung verdeckt aus. Wer über die Spezialfelder auf der Punkteleiste zieht, darf sich zwei Plättchen ansehen und sie allenfalls vertauschen. So erwirbt man geheimes Wissen. Man muss sich allerdings die Positionen der Plättchen gut merken.


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Fazit

Pot Pourri ist flexible Familienunterhaltung. Man sammelt Zutaten, gibt sie im richtigen Moment in den Kochtopf, um schliesslich mit seinen Rezepten abzuräumen. Doch Rezept ist nicht gleich Rezept, denn in der Endwertung holt man noch einmal Punkte, wenn man auf die richtige Küchensparte gesetzt hat. So kann man Pot Pourri aus dem Bauch heraus spielen. Will man richtig erfolgreich sein, braucht es spielerische Weitsicht und ein wenig Flexibilität. Wie heisst es doch so schön: Zu viele Köche verderben den Brei. Ein guter Koch zaubert aber aus allen Zutaten ein schmackhaftes Gericht. Mit den drei Aktionen lässt sich hier alles manipulieren, es gibt immer einen Ausweg: Karten ziehen, Rezepte tauschen, Töpfe füllen. Ganz einfach!

Das Füllen der Kochtöpfe mit dem Übereinanderlegen der Karten ist sehr schön gelöst, durch das Abdecken eines Kochtopfes kommt eine spielerische Verzögerung in die Partie. Je mehr Köche am Topf sind, desto schwieriger wird es, viele Übereinstimmungen bei den Zutaten zu haben. Das Sammel- und Kochspiel ist unterhaltsam und spielt mit Freude und Schadenfreude. Wie gewonnen, so zerronnen – gilt nicht nur für die Butter im Kochtopf.

Alles über Pot Pourri

Pot Pourri | Autoren: Ananda Stimm & Florian Mayerhofer | Illustration: Felix Wermke | Verlag: Piatnik

Spielerzahl: Sammelspiel für 3 bis 5 Personen
Spieldauer: 40 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Passende Zutaten in den Töpfen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 3 – 5 Spieler
Richtet sich an: Familien

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