Hinter Quanto verbirgt sich ein Kartenspiel, bei dem es vordergründig um Zahlen, hinterher aber um die reine Kartenanzahl geht. Wer seine Karten perfekt tauscht, räumt immer wieder gerne den Tisch ab und lässt den eigenen Kartenstapel ansteigen.
Das Spiel mit dem italienischen Namen erinnert stark an das italienische Kartenspiel Scopa. Auch dort werden Karten getauscht und somit erobert. Quanto geht aber noch einen Schritt weiter. Die Optionen sind vielfältiger – und damit auch die Rechnungsleistungen der Mitspieler.
Mit vier Handkarten startet man in einen Spielrunde. Ebenfalls vier Karten liegen in der offenen Auslage. Quanto spielt man schön der Reihe nach. In einem Spielzug hat man mehrere Aktionen zur Auswahl:
– Eine der Handkarten wird ausgespielt. Aus der Auslage schnappt man sich Karten mit dem gleichen Wert oder mehrere Karten, die in der Summe den gleichen Wert ergeben. Alle so geholten Karten kommen auf den eigenen Gewinnstapel.
– Eine der Handkarten wird mit einer Karte der Auslage ergänzt. Die Summe bildet einen Quanto. Man nimmt sich ein entsprechendes Zahlenplättchen und legt den Quanto offen vor sich ab. Der Nachteil: Ein Quanto ist noch nicht definitiv gewonnen, er kann aber ergänzt werden. Gibt es aktuell noch weitere Karten in der Auslage, die den Quanto-Wert ergeben, darf man sie noch zu sich nehmen.
Ein Quanto kann in einem weiteren Spielzug ausgebaut werden, indem man mit einer Handkarte und Karten aus der Auslage wieder die Quanto-Summe bildet. Will man seinen Quanto ins Trockene bringen, spielt man eine Handkarte mit dem Quanto-Wert. Nun darf man den ganzen Stapel als Gewinn verbuchen. Ein Spieler kann immer nur einen aktiven Quanto vor sich liegen haben.
– Klappt es einmal gar nicht mit dem Karten holen, muss man eine Handkarte abwerfen. Das muss keine schlechte Lösung sein, denn es gibt Zahlenkarten mit Sondereigenschaften: Man fordert von den Mitspielern eine Gewinnkarte ein, spielt sofort eine zweite Karte aus oder zieht drei Karten nach, um eine davon in der Auslage zu nutzen.
Regenbogenkarten sind ebenfalls im Spiel. Mit ihnen erhöht sich die Kartenzahl in der Auslage oder man nimmt sich eine zusätzliche Karte, wenn man die Auslage plündert. Wer nun meint, das ist ja wie mit Jokerkarten, der sei gleich eines Besseren belehrt. Jokerkarten gibt es nämlich auch noch. Joker ersetzen jede beliebige Zahl und noch besser: Mit einer Jokerkarte plündert man den Quantostapel eines Mitspielers. Das hinterlässt nicht immer einen freundlichen Eindruck.
Nach jedem Spielzug werden Auslage du Handkarten wieder ergänzt.
Ist der Zugstapel einmal durchgespielt und die Karten der Auslage bleiben liegen, endet das Spiel. Wer die meisten Karten in seinen Besitz gebracht hat, gewinnt. Unvollendete Quantos bleiben liegen.
Quanto besitzt auch eine Team-Variante. Zu zweit spielt man gegen ein anderes Team. Man kann dabei auch den Quanto seines Partner bedienen. Zudem darf man dem Mitspieler vor dem Zug einen Karte zum Tausch anbieten.
Fazit:
Quanto ist ein reines Zahlenspiel. Mit ein wenig Addition und den Blick für gute Konstellationen holt man sich einige Karten aus der Auslage ab. Das Ganze bringt aber zwei Probleme mit sich: Erstens muss man die möglichen Kombinationen sehen und zweitens benötigt man dazu die passenden Karten. Da spielt das Glück natürlich eine zentrale Rolle. Auf einen Quanto lässt man sich in der Not ein. Denn beim Quanto können die Karten noch geraubt werden. Das Kartenspiel funktioniert einwandfrei, doch irgendwie möchte Quanto zu viel von den Spielern. Kombinationen finden, Sonderkarten, Jokerkarten und Quantoplättchen machen aus einer einfachen Grundidee ein denklastiges Abenteuer im reinen Zahlen-Look. Für Zahlenjongleure mag das noch einen gewissen Reiz ausüben, in vielen Spielrunden konzentriert man sich nach einer Partie Quanto gerne wieder auf konkretere Spielkost.
Quanto | Autor: Mike Fitzgerald | Verlag: AMIGO
Kartenspiel für 2-6 Personen | Spieldauer: 20-30 Minuten | Ab 8 Jahren | Benötigt: Zahlenakrobatik auf dem Spieltisch | Wiederspielreiz: ok