Wehe, wenn die Waschbären in der Stadt auf Nahrungssuche sind. Sie klettern an den Häusern hoch und kennen nur ein Ziel: Die goldene Mülltonne! Dort liegen zahlreiche Essensreste herum. Es beginnt der grosse Wettlauf von Raccoon Robbers.
Vor der ersten Partie muss man ein wenig basteln. Drei Häuser, alle leicht schräg gestellt, eine Laufstrecke und die goldene Mülltonne bilden ein schönes Szenario für die Waschbären. Der Waschbär-Boss läuft möglichst schnell zur Mülltonne, während seine drei Helfer sich vor jedem Haus postieren. Jeder Spieler erhält vier Handkarten und schon beginnt der Wettlauf. Geduld war noch nie die Stärke der Waschbären und zimperlich geht es gleich schon gar nicht zu und her bei Raccoon Robbers. Wenn es ums Essen geht, zählen nur die eigenen Interessen. Wer zuerst bei der goldenen Mülltonne steht, gewinnt!
Es wird reihum gespielt. Von den eigenen Handkarten dürfen beliebig viele ausgespielt werden. Zu Beginn des Zuges entscheidet man sich für ein Haus, in dem man durch seinen Waschbären agieren möchte. Die Einsatzmöglichkeiten der Karten sind überschaubar und greifen schön ineinander.
Zentral ist das Klettern. Es ermöglicht später weitere Aktionen oder Boni, wenn man hoch oben in einem Haus steht. Mit Kletterkarten bewegt man seinen Waschbär-Ganoven eine oder zwei Positionen nach oben. Nur wenn man zuhinterst steht, können Kletterkarten mit 2 Positionen genutzt werden. Die Farben der Kletterkarten stehen für das Haus, an dem geklettert werden soll. Jokerkarten sind überall gültig. Mehrere Kletterkarten ermöglichen einen grösseren Anstieg. Landet man an einer Stelle, an der schon ein anderer Waschbär steht, verschiebt er sich nach unten. Das kann auch zu kleinen Kettenreaktionen führen.
Mit Schubsen ärgert man die anderen Waschbären und schiebt sie gezielt eine Position nach unten. Kombiniert man Klettern mit Schubsen, muss man zuerst klettern. Ruhe vor dem Schubsen findet man nur auf den Gemeinschaftsfeldern, auf denen mehrere Waschbären Platz finden. Jedes Haus besitzt eines davon.
Als letzte Möglichkeit springt man vom Haus. Dazu benötigt man zwei Kletterkarten in der Hausfarbe. Mit dem Springen bringt man den Boss ins Spiel. Die Sprungposition bestimmt die Anzahl Felder, die sich der Boss zur Mülltonne bewegt. Auch der Boss drängelt gern, wenn er einen anderen Waschbären trifft, ausser er steht auf einem Gemeinschaftsfeld in Sicherheit.
Am Ende des Spielzuges zieht man 2 Handkarten nach. Raccoon Robbers ist ein stetiger Positionskampf – entweder am Haus oder auf dem Weg zur Mülltonne. Unterstützung erhält man durch 2 Jokermarker, die man so lange behält, wie man auf dem roten und dem blauen Haus zuoberst steht. Mit diesen Markern kann man beispielsweise die roten Karten als Jokerkarten benutzen oder den Waschbär-Boss ein zusätzliches Feld bewegen. Die Marker verliert man , sobald ein anderer Waschbär die Führung beim jeweiligen Haus übernommen hat.
Auch für ganz aussichtslose Fälle hat das Spiel einen Notausgang bereit. Ein Mal in der Partie darf man sämtliche Handkarten austauschen, wenn es nicht passt.
Das Spiel zu zweit unterscheidet sich ein wenig vom Grundspiel. Gespielt wird nur mit 2 Häusern, der Laufweg des Bosses besteht nur aus Einzelfeldern. Zudem kommen 2 fremde Waschbär-Ganoven ins Spiel, die man mit grünen Karten bewegt. Das sorgt für zufällige Konkurrenz.
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Fazit
Raccoon Robbers ist eine gelungene Mischung aus Kletterspiel und Wettlauf. Nur durch das optimale Versetzen der Kletterganoven, erhält der Boss bei einem Sprung Bewegungspunkte. Die Waschbären sehen zwar süss aus, doch hier ärgert man sich immer wieder gegenseitig. An den Häusern kämpft man um jede Position, auf der Laufstrecke drängeln die Bosse ebenfalls. Steigt man mit seiner Figur auf, erhält man in den nächsten Runden bestimmt einen Schubser von einem fremden Ganoven. Wie gewonnen, so zerronnen – man muss auch einstecken können, freut sich dafür über jeden Einsatz der Bonus-Marker oder einen gelungenen Absprung aus grosser Höhe.
Ein wenig Kartenglück benötigt man im Spiel, denn nicht immer kann man alles machen, was man so möchte. Ohne grüne Karten muss man beim grünen Haus zurückstecken. Spielt man zu früh alle seine Karten weg, baut man in den nächsten Runden seine Kartenhand langsam wieder auf, denn es gibt kein Handkartenlimit bei Raccoon Robbers. Das alles macht aber grossen Spass, das Spielmaterial ist toll, das Klettern an den schrägen Häusern macht Laune. Hier spielt man so richtig gegeneinander. Zu zweit ist Raccoon Robbers spielbar, doch es lebt eindeutig von der Konkurrenz. Ab 3 Spielern spielt es sich deutlich besser. Konkurrenz belebt das Geschäft auch bei der Nahrungssuche.
Alles über Raccoon Robbers
Raccoon Robbers | Autor: Klaus-Jürgen Wrede | Illustrationen: Dennis Lohausen | Verlag: Pegasus Spiele
Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: 20 – 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Hungrige und schnelle Waschbären
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie