Rage – Spielkritik

Ein Klassiker unter den Stichspielen ist Rage. Das Kartenspiel erscheint seit vielen Jahren und erhält hin und wieder ein Face-Lifting, so auch mit dieser Neuauflage. Spielerisch konzentriert sich Rage auf das Wesentliche: Vorhersage, Ergebnis und Aktionskarten. Doch das reicht für spannende Runden.

Rage

Ein reines Stichspiel benötigt ganz wenig: Zahlenkarten in unterschiedlichen Farben und einen Trumpf. Rage spielt sich über mehrere Runden, in denen man mit immer weniger Karten auskommen muss. Beginnend mit 10 Handkarten geht es runter bis zu nur noch einer Karte. Bevor es spielerisch zur Sache geht, tippt man die Anzahl seiner voraussichtlichen Stiche. Eine zufällig bestimmte Trumpffarbe zeigt an, welche Farbe aktuell am stärksten ist. Für die Stichrunden gilt: Der höchste Kartenwert gewinnt, Trumpf ist stärker als Farbe. Bei Rage muss man allerdings Farbe bekennen. Auf Trumpf oder eine fremde Farbe darf man erst ausweichen, wenn man keine farblich passende Karte spielen kann.

Nun geht es ganz schnell: Erst treffen die Spieler ihre Voraussage. Die wird notiert. Danach spielt man seine Karten durch, die Stiche hebt man fein säuberlich gestapelt bei sich auf. Am Ende kontrolliert man das Ergebnis und erhält Punkte für seine Leistung.

Rage

Im Spiel befinden sich einige Aktionskarten, die die Stichwelt aus den Fugen hebt. Zum Beispiel Plus- oder Minuspunkte-Karten, die man dem Ergebnis anrechnet. Oder die Karte „Ohne Trumpf„. Ist sie im Spiel, zählt die Trumpffarbe im aktuellen Stich nicht. Mit der „neuen Trumpffarbe“ sorgt man mitten im Spiel für eine farbliche Veränderung und eine Neuausrichtung. Vom Kartenstapel zieht man eine neue Trumpffarbe. Ein „Joker“ wird zum höchsten Wert einer gewünschten Farbe. Die Aktionskarten sorgen meist für Aufregung und verändern das Spielgeschehen ziemlich plötzlich. Das vereinfacht die Vorhersagen nicht unbedingt.

Am Ende jeder Runde notiert man sich die Punkte. Jeder Stich zählt einen Punkt, eine richtige Ansage 10 Punkte, eine falsche Ansage 5 Minuspunkte. Gekrönt wird das Ergebnis mit allenfalls gesammelten Plus- oder Minuskarten während der Stiche.
Nach 10 Runden endet das Spiel. Wer die höchste Punktzahl erreicht, gewinnt.

Rage

Ein paar Varianten liegen dem Spiel bei. Besonders spannend finde ich die geheime Voraussage. Wenn man nicht weiss, welches Ziel die Mitspieler anvisieren, muss man das Spiel lesen können und auf eine entsprechende Reaktion hoffen.


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Fazit

Nicht nur das Kartenspiel, auch der Grundmechanismus ist ein Klassiker. Ansage, Spiel, Punkte – das ist simpel gestrickt, funktioniert aber immer noch bestens. In der Schweiz erinnert das an beliebte Jass-Varianten. Natürlich muss man mit seiner Kartenhand das Beste ausrichten. Punkte lassen sich aber auch mit einfachen Stichen sammeln, oder zumindest einen falschen Tipp leicht korrigieren. Die Aktionskarten sorgen hin und wieder für Aufregung, sie sind aber in einer angenehmen Anzahl ins Spiel integriert. Die Verknappung der Karten erschwert Runde für Runde eine genaue Vorhersage. In grösseren Spielrunden spielt man sich tendenziell mehr in Rage. Vom Titel darf man sich aber nicht abhalten lassen. Es gibt da weit schlimmere Kartenspiele. Rage spielt sich gradlinig, mit wenigen Nebenschauplätzen, ganz einfach überschaubar und familientauglich. Wem diese Art von Spielen gefällt, dem darf man auch Wizard aus dem gleichen Verlag ans Herz legen.

Alles über Rage

Rage | Autor: keine Angaben | Illustration: Oliver Freudenreich | Verlag: AMIGO

Spielerzahl: Kartenspiel für 3 – 8 Personen
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Vorhersehbare Stiche
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 4 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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