Rainforest – Spielkritik

Wir bringen bei Rainforest ein grosses Stück Vielfalt zurück in den Dschungel. Runde für Runde suchen wir nach neuen Pflanzen und Tieren, um den Regenwald aufzuforsten. Ein buntes Legespiel, bei dem man clever vorgehen muss.

Rainforest

Die Farben dominieren bei Rainforest. Dschungelplättchen gibt es in 5 unterschiedlichen Farben, einige sogar in einer Doppelkombination. Diese Plättchen mischt man und legt sie aufs Spielbrett, das oberste Plättchen liegt offen aus. Ebenso wichtig im Regenwald: Die Tiere. Die kleinen runden Tiermarker zieht man zufällig aus dem Beutel und legt sie unter die Dschungelplättchen. in der Anzahl unterschiedet sich bei den Tieren die Auslage. Je nach Anzahl der Mitspielenden gibt es noch einige zufällige Bonusplättchen in die Auslage, mit denen man sich zusätzliche Punkte sichern kann. Nun fehlt noch ein Blick auf das eigene Spielertableau, dann ist Rainforest startbereit.
Das Spielertableau ist eigentlich nur ein Kartonstreifen, auf dem man unterhalb bis zu drei Dschungelplättchen lagern kann. Oberhalb wächst der eigene Dschungel – und zwar in einer ganz konkreten Reihenfolge und Legeordnung. Dazu gibt es noch zwei Ablagefelder für Tiere – das Reservat.

Nun wird es konkret. Die Spielzüge finden reihum statt und bestehen aus zwei Aktionen. Zuerst nimmt man sich ein Dschungelplättchen und Tiermarker aus der Auslage. Das Dschungelplättchen legt man zuerst unterhalb seines Tableaus ab. Hat man in späteren Runden keinen Gebrauch für ein gerade gezogenes Plättchen, kann man es gleich wieder unter den Stapel legen. Gleichzeitig mit dem Dschungelplättchen bedient man sich bei den dort ausliegenden Tiermarkern. Man entscheidet sich für eine Farbe oder eine Tierart und nimmt sich sämtliche Marker seiner Wahl. Plättchen und Marker nimmt man zwingend vom selben Ort. Erst wenn die Tiermarker bei einer Plättchenfarbe leergeräumt ist, füllt man die Auslage wieder auf. Wer den letzten Tiermarker von einem Ort nimmt, darf einen Marker gegen einen beliebigen in der Auslage tauschen, sozusagen ein kleiner Restebonus.

Rainforest
Das Spielbrett mit der Auswahl

Als zweite Aktion ordnet man seine Tiermarker und setzt sie zielgerichtet ein. Die Dschungelplättchen benötigen eine bestimmte Anzahl oder Art von Tieren, bevor sie im Regenwald eingepflanzt werden können. Einige möchten eine bestimmte Tierfarbe, andere eine gewisse Tierart, dritten ist es völlig egal, was bei ihnen kreucht und fleucht.

Hat man ein Dschungelplättchen mit den gewünschten Tieren gefüllt, legt man es in den Dschungel oberhalb des eigenen Spieltableaus. Die Lege-Reihenfolge ist vorgegeben, bis zu 9 Plättchen haben Platz.

Am Ende muss man bei Rainforest zu Punkten kommen. Jedes erfüllte Dschungelplättchen bringt schon eine gewisse Anzahl an Punkten. Doch noch viel mehr liegt drin, wenn man die Aufgaben der zu Spielbeginn ausgelegten Bonusplättchen erfüllt. Dort gilt: Wer zuerst kommt, punktet zuerst. Die Bonusplättchen fordern eine gewisse Anzahl zusammenhängender Dschungelfarben. Ein Bonusplättchen multipliziert die Punkte eines Dschungelplättchens beim Erfüllen der Aufgabe – also eine erstrebenswerte Sache. Die Dschungelvielfalt wird ebenfalls belohnt. Nach der fünften ausgelegten Farbe bringen alle später ausgelegten Dschungelplättchen mehr Punkte. Leider beisst sich die Vielfalt ganz oft mit den Bonusplättchen im Spiel und man muss sich für eine Richtung entscheiden.
Und nicht zu vergessen: Jedes Spieler-Tableau hat ein eigenes Totem-Tier. Ist es beispielsweise der Schmetterling, erhält man für jeden Schmetterling im eigenen Dschungel einen zusätzlichen Punkt.

Rainforest
Am Ende bleibt der Dschungel

Es beginnt also ein Kombinieren und Planen mit den besten Plättchen und Markern. Man siedelt Tiere im Dschungel an, legt Plättchen rechtzeitig aus, um am Ende die 9 besten Dschungelplättchen in Kombination zu besitzen. Sobald jemand sein 9. Plättchen in den Dschungel legt, spielt man die aktuelle Runde noch zu Ende. Wer die meisten Punkte aus Plättchen, Totemtieren und Boni sammelt, gewinnt Rainforest.


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Fazit zu Rainforest

Rainforest überzeugt schon mit seinem Aussehen. Das bunte Legespiel sieht wunderschön aus. Wie man es von einem Legespiel erwartet, besitzt Rainforest eine klare Struktur. In dieser Struktur bewegt man sich aber möglichst frei und sucht die besten, ausliegenden Kombinationen. So ist schnell klar, welche Dschungelplättchen man gerne hätte, doch liegen auch die passenden Tiermarker aus, um die Plättchen zu besetzen. Manchmal sind Kompromisse nötig, manchmal muss man den einfacheren Weg nehmen. Der Platz im Vorrat ist begrenzt. Muss man Plättchen oder Tiermarker abwerfen, verliert man wertvolle Zeit.

Es gibt einiges zu beachten bei Rainforest, doch die Aufgaben stehen auch im Widerspruch zueinander: Vielfalt vs. Bonus, Dschungelmarker vs. Totemtiere. Entscheidet man sich für einen Weg, lohnt es sich, ihn zielstrebig zu verfolgen, sonst wird es am Ende eng mit den Punkten. Die Spielzeit mit den 9 Dschungelplättchen ist schnell vorbei. Am Ende steigt die Spannung, ob die Punktzahlen reichen. Rainforest ist nicht nur optisch ein schönes Spiel, es fordert auch beim Legen der Plättchen heraus. Mit den Tiermarkern schafft man hin und wieder eine Mangel-Konstellation und benötigt ein wenig Glück, damit genau die gewünschten Tiere in der Auslage auftauchen. Ein knackiges Legespiel, das auch sehr gut zu zweit funktioniert.

Fakten zu Rainforest

Autor: Johannes Goupy | Illustrationen: Alain Boyer | Verlag: Game Factory

Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Tiere und Pflanzen
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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