Karten, Würfel, Punkte – bei Raise überbietet man die Werte der Spielenden oder zieht sich rechtzeitig zurück. Denn Karten sind Mangelware, wenn man sie arglos auf den Tisch wirft. Ein kleines Zockerspiel von Piatnik.
Alle erhalten einen Stapel mit Karten, von dem man zufällig 6 auf die Hand nimmt. Mit diesen Handkarten bietet man um das aktuelle Angebot – und zwar so lange, wie es geht oder man möchte. Wer zuletzt übrigbleibt, holt sich die Punkte der aktuellen Runde. In jeder Runde liegt eine neue Punktekarte aus mit einem Wert zwischen 6 und 20. Auf einem kleinen Spielplan ziehen alle ihre Spielfiguren über die Laufstrecke, um zu markieren, wer beim Bieten vorne liegt. Würfel dienen zur Auf- oder Abwertung der Kartensymbole. So gelten in jeder Runde neue Schritt-Werte, für die man hoffentlich die passenden Handkarten besitzt. Ein knallhartes Ausscheidungsrennen beginnt.
Doch der Reihe nach: Eine neue Runde startet mit dem Aufdecken einer Punktekarte und einem Würfelwurf. Die gewürfelten Symbole legt man neben den Spielplan. Mit ihnen ermittelt man den Laufwert der Spielfiguren auf dem Spielplan. Dazu muss man immer erst eine Karte spielen.
Alle Spielenden legen verdeckt eine ihrer Handkarten aus. Die Bewegungszahl ermittelt man aus einer kleinen Multiplikation. Den eigenen Kartenwert multipliziert man mit dem Würfelwert auf dem Spielplan. Eine 5er-Diamantkarte mal 2 Würfeldiamanten ergibt also eine 10, die man auf dem Spielplan fahren darf. Gespielte Karten kommen auf einen Gewinnstapel, der am Ende der Runde ebenfalls eingezogen wird.
Ab sofort ist immer die Person an der Reihe, die sich zuhinterst in der Reihenfolge befindet. Mit einer oder mehreren weiteren Karte kann man weiter vorwärts ziehen, muss allerdings eine andere Spielfigur überholen. Ist das nicht möglich, passt man und scheidet aus der aktuellen Runde aus. Die Frage lautet also jetzt: Passen oder weiterspielen. Selbstverständlich darf man sich auch freiwillig aus der Runde verabschieden.
Die Runde endet, wenn nur noch eine Person übrigbleibt. Sie gewinnt die Punktekarte und die Karten vom Gewinnstapel. Haben mehrere Spielende bis zur letzten Handkarte durchgehalten, gewinnt die Person an der Spitze der Laufstrecke.
Erst bei einem Passen oder dem Rundenende zieht man neue Karten nach. Und das ist der nächste Knackpunkt von Raise: Nur 30 Karten stehen während der ganzen Partie zur Verfügung. Besitzt man nur noch wenige Karten, ist man gezwungen früher auszusteigen.
Sind sämtliche Punktekarten weggespielt, endet die Partie.
Alle Handkarten besitzen ebenfalls einen Punktewert. Zusammen mit den Punktekarten ermittelt man die gesamten Siegpunkte. Wer die meisten Punkte besitzt, gewinnt.
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Fazit
Raise ist ein kleines Zockerspiel mit einfachen Regeln. Erst schaut man sich die aktuelle Auslage an, orientiert sich an den Würfeln und den Handkarten: Was ist möglich in dieser Runde? Und schliesslich teilt man seine Handkarten gut ein. Bietet man auf grosse Punktewerte mit? Oder spart man sich die Karten für spätere Runden? Raise ist auch eine Frage des Timings. Punkte holt man sich ja nicht nur über die Punktekarten. Der Gewinnstapel aller abgelegten Karten ist ebenfalls nicht zu verachten. Und der fällt eben üppiger aus, wenn mehrere Spielende über längere Zeit mitbieten. Da man nie weiss, was die Würfel anbieten und welche Handkarten man bekommt, spielt das Glück ein wenig mit. Aber eben: Wann lohnt es sich, weiter zu überbieten und wann sollte man auf die nächste Runde warten? Das ist immer wieder die zentrale Frage bei Raise.
Die Spannung zieht das kleine Spiel aus der Unberechenbarkeit aller Spielenden. Wer zieht mit? Wer steigt aus? Oft macht am Ende eine letzte Karte den Unterschied. Oder war das bisherige Gebot nur ein Bluff? Optisch ist Raise keine Augenweide, aber hier geht es schlicht ums Zocken. Das kann man mit dem Spiel ausgezeichnet.
Alles über Raise
Raise | Autor: Peter Prinz | Illustrationen: Fiore GmbH | Verlag: Piatnik
Spielerzahl: Bietspiel für 2 – 5 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Punkte für die Laufstrecke
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie