Strategiespiele – gibt es schon! Paläste – schon gesehen! Punkte sammeln – bekannt! Aber ein Spiel, bei dem auch das Karma eine wichtige Rolle erhält – das ist neu! Rajas of the Ganges funktioniert nur mit gutem Karma, neben einigen anderen Kniffen.
Speziell an Rajas of the Ganges ist das Spielziel. Es geht darum, die eigene Provinz auf- und auszubauen und somit Reichtum und Ruhm zu erlangen. Zu welchen Teilen man auf das Eine oder Andere setzt, ist den Spielern überlassen. Die beiden Punkteleisten laufen entgegengesetzt. Kreuzen sie sich, läutet man das Spielende ein und hat den Sieg zumindest vor Augen.
Der Wettstreit in Indien ist ein Arbeiter-Würfel-Einsetzspiel. Mit 3 Arbeitern startet man, durch das erreichen von Zielen beim Geld, Ruhm oder auf dem Ganges holt man sich zusätzliche Arbeiter, also auch mehr Aktionen. Abwechselnd setzt man seine Arbeiter auf den grossen, bunten Spielplan und nutzt verschiedene Aktionen. Als Erster an einem Ort sind die Aktionen umsonst oder kosten weniger. Je später man kommt, desto teurer wird es.
Im Hafen startet man mit dem Schiff flussabwärts und erhält unterschiedliche Bonusaktionen. Als Motor dienen Würfel. Im Palast holt man sich Hilfe von indischen Persönlichkeiten. Mit exakten Würfelzahlen nimmt man sich Würfel, Geld, Ruhmespunkte, den Startspielervorteil etc. Im Vorgarten des Palastes tauscht man die Farben der Würfel oder holt sich zusätzliche Würfel.
Die Würfel sind die wichtigste Ressource im Spiel. Mal braucht man hohe Werte, mal tiefe, mal muss die Farbe passen. Die eigenen Würfel deponiert man bei Kali, der Gottheit mit den vielen Armen. Nimmt man sich während der Partie einen neuen Würfel, würfelt man sich sofort die Zahl aus und legt ihn in Kalis sichere Hände. Eine gewürfelte Zahl muss nicht fix sein. Im Palast kann man mittels Aktion neu würfeln oder man lässt das Karma fliessen. Mit dem Karma dreht man einen Würfel einfach auf die entgegengesetzte Seite. Mit genügend Karma geht eben fast alles.
Im Steinbruch kauft man sich neue Plättchen für sein eigenes Provinztableau. Der Steinbruch kostet Geld, das man von der Geldleiste wieder abziehen muss. Aus einer offenen Auswahl an Provinzplättchen wählt man seinen Favoriten aus. Gebäude, Märkte und Strassen beeinflussen die Auswahl. Es soll alles aufs Tableau passen, denn dort holt man sich am Rand zusätzliche Aktionen, wenn der eigene Palast angeschlossen ist. Bezahlt wird mit Würfeln in der richtigen Farbe und mit genügend grossem Wert. Baut man ein neues Gebäude in seine Provinz, erhält man Ruhmespunkte. Die einzelnen Gebäude lassen sich selbstverständlich aufwerten, damit sich der Ertrag steigert.
Auf dem Marktplatz holt man sich Geld. Je nach Anzahl der Märkte und deren Werten häuft man sich Reichtum an.
Rajas of the Ganges nimmt langsam Schwung auf. Mit frischen Arbeitern erhält man zusätzliche Aktionen, mit Würfeln, Karma und Geld sollte man ebenfalls gut haushalten. Wenn sich Ruhm und Geld kreuzen, ist das spielerische Wohlgefühl erreicht und das Ende naht. Das kann dann plötzlich ganz schnell gehen.
Wer noch mehr Spieltiefe will, spielt mit den mitgelieferten Varianten. Bei der Navaratna-Variante mit den variablen Provinztableaus legt man sich seine Sonderziele selber zurecht. Sehr zu empfehlen, wenn man ein paar Runden in der Grundversion hinter sich hat. Auch der Ganges lässt sich mit zusätzlichen Flussplättchen verändern.
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Fazit zu Rajas of the Ganges
Gleich vorweg: Rajas of the Ganges ist so ein Rundum-Wohlfühl-Spiel. Die Mechanismen funktionieren einwandfrei, die Symbole auf dem Spielbrett lassen keine Fragen offen und die zahlreichen Aktionsmöglichkeiten ermöglichen einen grossen Spielraum. Die Mischung aus Arbeiter- und Würfeleinsetzspiel und Provinzplanung fordert die Spieler heraus. Man setzt Runde für Runde Prioritäten, um seine Ziele mit möglichst wenig Ressourcen zu erreichen. Und manchmal lohnt es sich ganz einfach, mal gegen den Strom (nicht den Ganges) zu schwimmen.
Sämtliche Ressourcen (Geld, Würfel, Arbeiter, Karma) sollte man nicht vernachlässigen. Ein Neuaufbau würde viel Zeit kosten, in der andere ihr Geschäft munter vorantreiben. Es gibt ganz einfach viel zu entdecken bei Rajas of the Ganges, das trotz der grossen Vielfalt in kürzester Zeit schön rund läuft. Dieses Rundum-Sorglos-Paket ist mein aktuelles Highlight im Bereich der Kennerspiele – einfach sehr zu empfehlen.
Fakten zu Rajas of the Ganges
Autoren: Inka und Markus Brand | Verlag: HUCH!
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 45 – 75 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Gutes Karma zwischen Arbeitern, Würfeln und Geld
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Kenner