Treppe rauf und wieder runter – Rapido ist ein knallhartes Zockerspiel, das niemanden verschont, am wenigsten sich selber. Wer erklimmt die bunten Treppen in Rio zuerst? Es darf gezockt werden!
Es braucht wenig, um die Treppen von Rio hochzusteigen. Und es braucht wenig, um wieder nach unten zu fallen. So bunt die Treppen auf dem Spielplan sind, so bunt sind auch die Würfel im Spiel. Sie weichen sogar in der Beschriftung von den bekannten Originalwürfeln ab. Da gibt es eine 7 oder ein X, dafür fehlt mal eine 5 und eine 6. Mit zwei Würfeln versucht man Runde für Runde ein Topergebnis zu liefern. Oder ist es doch besser, die Würfel geschickt zu platzieren? Es sind die kleinen Entscheidungen und das Würfelglück, von denen Rapido lebt. Dass das in eher grösseren Spielgruppen besser zur Geltung kommt, versteht sich von selbst.
Auf dem Spielbrett wandern die Spielfiguren die Treppenstufen hoch. Auf dem Brett befinden sich auch die Würfelfelder, auf denen man in jeder Runde sein Gebot abgibt. Das geschieht ziemlich schnell aufeinander, daher gibt es kaum Wartezeiten bei Rapido. Der Spielablauf ist immer gleich: Erst wird gewertet (ab der 2. Runde), dann gewürfelt und am Ende platziert. Nur wer mit seinen Würfeln eine ganze Runde übersteht, kann auch Punkte kassieren oder bei Rapido: Treppen steigen.
Dazu benötigt man eine gute Würfelkombination. Mit seinen 2 Spezialwürfeln kann man beliebig oft neu würfeln. Die beiden Zahlen kombiniert man zu einem möglichst hohen Wert. Eine 6 und eine 3 werden zu einer 63. Im ersten Wurf liegt auch ein X drin, das einfach als 0 eingesetzt wird. Ab dem zweiten Wurf spielt das Risiko mit. Mit einem X ist man raus und wandert eine Treppenstufe tiefer. Sogar 2 X? Dann heisst es 2 Stufen zurück. Viel besser geht es mit einem Pasch. Einer-, Zweier- oder Dreierpasch bringen sofort eine, zwei oder drei Treppenstufen nach oben. Zudem darf man weiterwürfeln, wenn man möchte.
Womit wir beim fiesen Teil von Rapido angelangt wären: Dem Platzieren der Würfel! 6 Würfelfelder stehen dazu zur Verfügung. Während die oberste Stufe 5 Punkte zählt, gibt es bei der untersten Stufe 0 Punkte zu holen. Das eigene Würfelpaar setzt man auf ein beliebiges, freies Feld.
Setzt man einen höheren Wert unterhalb tiefere Würfelpaare, fliegen die oberen, tiefen Paare raus. So steckt man im Dilemma: Weniger Punkte holen, dafür Mitspieler rauswerfen oder weiter oben setzen und die Mitspieler unbehelligt lassen.
Sammelt man im nächsten Zug seine Würfel von den Würfelfeldern ein, bewegt man die eigene Spielfigur entsprechend viele Treppen nach oben. Sobald ein Spieler die oberste Stufe erreicht, gewinnt er Rapido.
Im Spiel zu zweit erhält jeder Spieler zwei Würfelpaare. Beim Platzieren der Würfel schmeisst man natürlich keine eigene Farbe raus. Die Treppen steigt man nur mit einer Spielfigur hoch. Ein ziemlich direktes Würfelduell.
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Fazit
Rapido – das ist reines Zocken. Man wirft die Würfel so oft, bis die Punktzahl stimmt oder man eine Strafe kassiert. Damit sind wir beim bekannten Can’t Stop – Mechanismus angelangt. Aufhören, solange die Suppe noch nicht verbrannt ist. Das zweite Dilemma entsteht beim Platzieren der Würfel. Ist man auf eine besonders hohe Punktzahl aus oder will man die Mitspieler ein wenig leiden lassen und rausschmeissen? Schnell ist klar: Rapido ist ein Zockerspiel, das vor allem in grösseren Spielrunden Spass macht.
Konkurrenz belebt das Geschäft, die Würfelfelder werden knapp und die Gegner müssen auf der Treppe in Schach gehalten werden. So einfach, so glückslastig und so lustig kann es in grösseren Spielrunden zu und her gehen. Wer aufholen will, muss ein grösseres Risiko eingehen. Wer viel Risiko nimmt, fliegt schneller raus. Zu zweit nimmt Rapido nicht so viel Schwung auf. Drei, oder noch besser vier Spieler dürfen es mindestens sein für das einfache, schnelle Würfel-Zockerspiel.
Alles über Rapido
Rapido | Autor: Reiner Knizia | Illustrationen: Melanie Friedli | Verlag: Game Factory
Spielerzahl: Würfelspiel für 2 – 6 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Würfelglück beim Treppensteigen
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: ab 3 oder 4 Personen
Richtet sich an: Familie