Reworld ist ein Optimierspiel in zwei Phasen im Weltraum-Gewand. Nur wer seine Mission der Besiedlung eines fremden Planeten gut vorbereitet, erntet in der zweiten Phase die Lorbeeren seiner vorzüglichen Planung. Vorausdenken lohnt sich.
Der Planet Eurybia ist das Ziel der Reise. Bis die Bevölkerungsflotte dort eintrifft, soll der Planet bewohnbar sein. Also beladen die Spieler in Kapitel 1 erst einmal ihre grossen Frachter. Während 5 Runden bietet man mit Offizierskarten um die besten Modulplättchen, die in zufälliger Reihenfolge auf dem Spielbrett liegen.
Zu Beginn legt man an jeden freien Karten-Slot eine beliebige Karte. Ist das benachbarte Feld bereits besetzt, muss man für jedes Nachbarfeld eine identische oder zwei beliebige Karten legen. Der Reihe nach bedient man sich an den Modulplättchen und packt sie in den eigenen Frachter. Der ist mit 5 Andockvorrichtungen ausgestattet. Die Zahl der zuoberst gelegten Offizierskarte bestimmt den Platz auf dem Frachter.
Diese gesamte Auswahl ist enorm wichtig und bestimmt die Vorgehensweise in Kapitel 2. Die ganzen Auswirkungen beim Füllen des Frachters wird man wohl erst am Ende der ersten Partie vollkommen überblicken. Irgendwie ist es wie beim Packen des Kofferraums eines Autos: Was zuunterst liegt, kann nicht zuerst ausgepackt werden. Merkt man sich diese Weisheit, so hat man Reworld praktisch durchschaut… zumindest ansatzweise.
In Kapitel 2 besiedelt man den Planeten Eurybia, indem man sämtliche Dinge vom Frachter abkoppelt. Das geschieht von links nach rechts, in umgekehrter Reihenfolge des Ladevorganges. Nun muss man nur noch die Regeln der Besiedlung kennen. Terrabots benötigt man zur Gründung einer von 5 neuen Städte auf Eurybia. Shuttles bringen Bautrupps in die Städte. Das funktioniert erst, wenn sie gegründet sind und in jeder Stadt arbeitet nur eine von 5 Baufirmen. Shuttle und Bautrupps müssen vom Frachter abgekoppelt werden, sollten sich also bei Bedarf ganz aussen befinden. Logistik ist gefragt. Ein Shuttle dient ohne Transportfunktion auch als Schutzschild zur Verteidigung. Satelliten sind die Auftragsplättchen im Spiel. Koppelt man einen Satelliten ab, bringt er sofort Siegpunkte ein für die von ihm genannten aktuellen Bedingungen. Bei Nichtbedarf setzt man einen Satelliten ebenfalls als Schutzschild ein.
Der Reihe nach koppeln die Spieler ein Modulplättchen nach dem anderen von ihrem Frachter. Danach überprüfen sie, ob sie die Voraussetzungen eines Bevölkerungsschiffes erfüllen: Ein Deck leer, genügend Schutzschilde aufgebaut, Shuttles befördert, Bautrupps eingeflogen etc.. Diese Schiffe bringen dem ersten Spieler, der die Ziele erreicht, Siegpunkte. Haben alle Spieler ihren Frachter geräumt, findet noch eine grosse Endwertung statt. Mehrheiten bringen den besten Planetenbauern weitere Punkte. Wer die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt.
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Fazit zu Reworld
Reworld ist ein Optimierspiel in etwas düsterer Weltraum-Optik. Das fördert den Zugang zum Spiel nicht unbedingt. Die Thematik spricht auch nicht unbedingt die breite Masse an. Schade, denn hinter der Fassade findet man ein schönes 2-Phasen-Spiel, das vorausschauendes Denken benötigt. In der Auswahlphase gilt es bereits, erste Pfade zu legen. An welche Decks legt man seine Terrabots und Shuttles ab? Handkarten und Auswahl an Modulplättchen sind zufällig, flexibles Handeln wird erwartet.
In der zweiten Phase erntet man seine Früchte, es entscheidet sich, ob man an alles gedacht hat, ob neue Städte erblühen. Die erste Partie öffnet den Spielern meist die Augen, danach handelt man zielstrebiger und versucht seine Strategien durchzusetzen. Reworld rollt den Spielablauf von hinten auf. Geht man das nicht zu verkopft an, entwickelt sich ein Zweiteiler, der sehr angenehm zu spielen ist.
Fakten zu Reworld
Autoren: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling | Illustration: Michael Menzel | Verlag: eggertspiele
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 60 – 90 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Rückwärtsdenken in 2 Akten
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Kenner