Richard Ritterschlag – Spielkritik

Richard Ritterschlag ist das grosse Vorbild einer ganzen Generation. Sozusagen der Brad Pitt des Mittelalters. Alle wären gerne so stark und tapfer wie er, auch Ritter Ratlos. Der sucht allerdings zuerst sein Pferd. Ohne gibt man schliesslich einen schlechten Ritter ab. Da können die Knappen, als Spieler getarnt, sicher helfen.

Richard Ritterschlag 1Richard Ritterschlag ist ein Legespiel. Landschaftsplättchen werden passend ausgelegt, in diesem Spiel sind sie für einmal dreieckig. Jeder Spieler besitzt einige Aufgabenkärtchen, die er in bester Rittermanier lösen möchte. Die Aufgaben sind heldenhaft und furchterregend: Einen Drachen besiegen, einen Räuber fangen, einen Riesen bezwingen oder gar eine Hexe verjagen. Je nach Spielerzahl sollen bis zu sechs Aufgaben gelöst werden.
Der Spielablauf ist schnell erklärt. Man zieht ein Landschaftsplättchen, versucht es möglichst geschickt anzulegen, damit man im besten Fall eine Aufgabe lösen kann. Jede Aufgabenkarte besitzt auf der Rückseite zwei farbige Kreuze. Legt man zwei Landschaftsplättchen mit den farblich passenden Kreuzen aneinander, gilt eine Aufgabe als erfüllt. So schnell hat man noch nie einen Drachen besiegt.
Ritter lieben Turniere. Für einen Turnierplatz braucht es aber gleich 6 passende Dreiecke. Wer es schafft einen Turnierplatz komplett zu legen, erfüllt eine beliebige seiner Aufgaben.

Richard Ritterschlag 2Und dann geistert auch noch Ritter Ratlos durch die Landschaft. Wer ein Landschaftsplättchen an den Ritter anlegen kann, darf gleich noch ein Mal ziehen. Taucht das Pferd des Ritters irgendwo auf, verschiebt sich Ritter Ratlos sofort. Ob er es auch erwischt?
Wer alle seine Aufgabenkarten zuerst gelöst hat, wird sofort zum Ritter geschlagen und gewinnt. Sind alle Landschaftsplättchen weg, bevor ein Ritter gekürt wurde, gewinnt derjenige mit den wenigsten Aufgabenkärtchen.

Als kleiner Bonus kann man mit den Landschaftskärtchen auch solo spielen. In verschiedenen Schwierigkeitsgraden lassen sich ganz viele Muster bilden. So ist eine Puzzleaufgabe im Spiel inbegriffen.

Fazit:
Richard Ritterschlag erfindet das Kinderspiel nicht neu. Aber hier liegt ein solides Legespiel auf dem Tisch, bei dem die ganze Familie mit einfachsten Regeln schon einmal für Carcassonne üben kann. Die Geschichte hinter dem Spiel wirkt zwar ziemlich konstruiert, doch wenn sich die Landschaft langsam entwickelt und durch die lustigen Abenteuerkärtchen ergänzt wird, ist man in die Ritterwelt abgetaucht. Beim Ziehen der Landschaftsplättchen ist ganz viel Glück dabei, das man mit geschicktem Anlegen wieder ein wenig wettmachen kann.
Einfache Spielregeln, kurze Spieldauer, schöne Gestaltung – was will man mehr? Ritter Ratlos sucht sein Pferd übrigens immer noch…

Richard Ritterschlag | Autor: Johannes Zirm | Verlag: HABA
Legespiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 10 Minuten | Ab 5 Jahren | Benötigt: Glück, Farbe und Pferd im Mittelalter | Wiederspielreiz: gross

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