Ein wenig düster kommt das fiese Würfelspiel daher. So erinnert Rock the Bock grafisch an das erst kürzlich bei moses. erschienene Calavera. Mit den tierischen Totenschädeln erzeugt das Spiel ein Jagdgefühl, die Wölfe heulen schliesslich auch schon.

10 kleine Würfel stehen im Zentrum des Würfelsammelspiels, das zwischendurch zu einem Würfelschenkspiel mutiert. Denn ungewollte Gäste reicht man gerne seinen Mitspielern weiter. Die revanchieren sich auch dafür und schon hat man das Sammeln der eigenen Geissen vergessen. Es ist wirklich ein Dilemma bei Rock the Bock, bei dem man manchmal nimmt und manchmal gibt – in der Hoffnung, dass es am Ende noch für Punkte reicht. Jeder Spieler startet mit einem Blatt für die Würfeleinträge und wählt seine Farbe. Eine Partie geht über drei Runden, in der man seine 10 Würfel möglichst geschickt einsetzt.
Die Aktionen bei Rock the Bock sind überschaubar. Erst nimmt man sich die passende Anzahl Würfel. Die reduziert sich mit jeder Runde, zu Beginn starten alle mit 10 Würfeln. Jeder Spieler kann dabei ganz unterschiedlich unterwegs sein. Nun würfelt man genau ein Mal und sortiert seine Ausbeute. Da gibt es die Böcke mit einem weissen Hintergrund. Die Geissen gibt es in unterschiedlichen Farben, von denen die eigene Farbe natürlich die beste ist. Und die Wölfe, die will eigentlich keiner.
Für eine Sorte muss man sich nach dem Wurf entscheiden und sämtliche Tiere auf einem Blatt eintragen. Böcke und Geissen der eigenen Farbe notiert man bei sich. Wölfe jubelt man einem beliebigen Mitspieler unter. Geissen einer fremden Farbe notiert der Besitzer der jeweiligen Spielfarbe. Natürlich versucht man, ein gutes persönliches Resultat einzufahren. Doch manchmal wollen die Würfel eben nicht so, wie man selber gerne möchte und dann profitieren andere. Das tritt vor allem gegen Ende einer Runde ein, wenn ein einzelner Wurf keine Auswahl mehr erlaubt.

Nach dem Wurf und der Auswahl streicht man die Anzahl der Würfel ab, die man eben verwendet hat. So minimiert sich das Sortiment für weitere Spielzüge. Beim nächsten Wurf nimmt man dementsprechend weniger Würfel in die Hand.
Hat der letzte Spieler seinen 10. Würfel verbraucht, endet die Runde mit einer Zwischenwertung. Die richtige Mischung bringt Punkte. Mehr Böcke als Wölfe? Jede Geiss bringt 1 Punkt. Mehr Wölfe als Böcke? Jede Geiss bringt 1 Minuspunkt. Gleich viele Böcke und Wölfe oder keine Geiss? Man notiert eine 0.

Die Summe aus drei Spielrunden bringt das Total. Ja, es gibt tatsächlich auch Minusrunden. Eine ausgewogene Jagd ist nicht ganz einfach, denn die Mitspieler verteilen ihre Wölfe so gerne.
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Fazit
Rock the Bock ist ein simples Würfelsammelspiel, doch Vorsicht: Es ist kein Spiel für Zartbesaitete! Hier geht es ziemlich scharf zu und her. Zum Einen spielt das Würfelglück eine gewisse Rolle, zum Anderen verschonen die Mitspieler niemanden. Wer früh in Führung geht, macht sich automatisch zur Zielscheibe der Mitspieler. Denn bei Rock the Bock nützt die eigene Leistung nicht viel, wenn man nicht auch die Mitspieler beobachtet. Das Würfelspiel besitzt einen ziemlich dicken Ärgerfaktor, den man spielerisch ertragen muss. Man schiesst sich gerne auf einzelne Mitspieler ein. Das ist erlaubt, aber nicht bei allen Spielern gern gesehen.
Spielt man nicht in der vollen Spielerzahl, ignoriert man Farben, die niemandem gehören. Das kann zu würflerischen Leerläufen führen, weil manchmal nichts notiert werden kann. Daher meine klare Empfehlung für Rock the Bock: Ein fieses Ärgerspiel, möglichst in der vollen Besetzung zu spielen – dann macht das Bock!
Alles über Rock the Bock
Rock the Bock | Autoren: Inka und Markus Brand | Illustration: Kreativbunker | Verlag: moses.
Spielerzahl: Würfelspiel für 2 bis 4 Personen
Spieldauer: ca. 15 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Mehr Bock als Wolf
Wiederspielreiz: ok
Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: 4 Personen
Richtet sich an: Familie