Eigentlich sind es ja nur bunte Punkte und ein Kreuz, doch sie sorgen für ganz schön Aufruhr auf dem Spieltisch. Rookie ist ein kleines Merkspiel, bei dem das Glück auch hin und wieder zuschlägt. Das Spiel mit den einfachen Regeln eignet sich bestens zur schnellen Spielrunde für die ganze Familie.
Spannende Kartenspiele will der junge Schweizer Verlag Game Division auf den Markt bringen. Mit Wolfpack ist bereits ein Erstlingswerk erschienen. Nun bringt es das nächste Kartenspiel ziemlich auf den Punkt, denn bei Rookie sucht man Punkt der selben Farbe. Oder doch besser Kreuze, um bei den Mitspielern abzuräumen? Die Spielregeln sind ganz kurz gehalten, Rookie richtet sich an Familien, die gerne generationenübergreifend spielen. Die quadratischen Karten legt man in 9 ungefähr gleich grossen Stapeln verdeckt auf den Tisch. Damit liegt Rookie bereit für den Start. Sämtliche Karten zeigen grosse Punkte in den Farben grün, gelb, rot, blau und pink. Auf manchen Karten findet man ein grosses X.
Rookie bedient sich an bekannten Memory-Elementen. Gleiche Farben sind gut und dürfen eingesammelt werden. Reihum deckt man zwei Karten auf. Sind unterschiedliche Punkte zu sehen, ist der nächste Spieler an der Reihe. Gleiche Punkte legt man vor sich in die offene Auslage. Dort gibt es drei Ablegeplätze. Alle entscheiden immer selber, auf welchen Platz man die Karten offen auslegen will. Nach einem gewonnenen Kartenpaar ist man erneut an der Reihe.
Die Karten auf den Ablegeplätzen sind noch nicht gesichert und können von den Mitspielenden erneut geschnappt werden. Daher ist das Ablegen der Karten immer eine Überlegung wert. Erst wenn alle drei Stapel dieselbe Farbe zeigen, wendet man sämtliche Karten auf den Punkte-Stapel. Dort sind sie sicher. Ein passendes Kartenpaar ist also eine gute Grundlage für den Punktgewinn, erst eine dritte Karte der gleichen Farbe sichert die Punkte.
So richtig Stimmung bringen die X-Karten. Mit ein wenig Glück deckt man zwei X-Karten auf. Die Belohnung: Man schnappt sich sämtliche Karten der Ablegestapel der Spielerin oder des Spielers vor oder nach sich. Diese Karten verteilt man beliebig auf den eigenen Plätzen. Kann man sie allenfalls sichern?
Deckt man eine X-Karte mit einer Farbkarte auf, endet der Spielzug und die nächste Person besitzt zwei Möglichkeiten. Entweder man dreht beide Karten wieder um und deckt zwei neue Karten auf. Oder man spielt auf Risiko und deckt eine dritte Karte auf. Ist es eine zweite X-Karte, räumt man die Ablegestapel der linken Person am Spieltisch ab. Ist es die zweite Farbkarte legt man sie auf die eigenen Ablegestapel und deckt eine weitere Karte auf. Passt gar nichts, bleiben die Karten offen liegen. Die nächste Person entscheidet sich wieder für eine der Möglichkeiten.
Der Jackpot in einer solchen Situation wären drei X-Karten. Mit diesem Rookie holt man sich die offenen Karten aller Spielenden am Tisch. Nun liegt ganz bestimmt eine Absicherung drin.
Rookie endet, wenn keine Karten mehr aufgedeckt werden können. Wer sich das letzte Paar holt, erhält alle ungesicherten Karten. Wer nun die meisten Karten besitzt, gewinnt das Spiel.
Rookie lässt sich als Variante im Team-Modus spielen. Dann spannt man zusammen, die Karten dürfen auch beim Teammitglied auf die Stapel verteilt werden. Drei gleiche Farben sind so deutlich schneller erreicht. Mit Kindern kann man die X-Karten entfernen. Das sollte man sich allerdings gut überlegen, man nimmt sich so nämlich die Würze aus dem Spiel.
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Fazit
Es steckt tatsächlich ein ganz simples System hinter Rookie. Das Aufdecken der Karten im Memory-Stil wird ergänzt durch die X-Karten und das nötige Absichern, um Punkte einzufahren. So pokert man hin und wieder um grosse Gewinne und lässt mal eine Ablage offen. Oder man wartet sehnlichst auf die dritte Karte, die einfach nicht auftauchen will. Ein wenig Zocken gehört bei Rookie dazu, ein grösserer Glücksfaktor ebenfalls. Und ärgern kann man die Mitspielenden ganz schön. Durch das Klauen ungesicherter Karten steigern sich die Emotionen am Spieltisch ziemlich schnell. Das kleine Kartenaufdeck-Spiel sorgt für Stimmung.
Das Design ist Game Division bei seinen Spielen wichtig. Eher minimalistische, klare Formen und ein ungewöhnliches Schachtelformat sorgen schon vor dem Auspacken für die nötige Aufmerksamkeit. Rookie ist ein flottes Familienspiel, auch mit Kindern gut spielbar. Ein wenig Frusttoleranz sollte man besitzen. Die X-Karten würde ich auch mit Kindern auf jeden Fall im Spiel lassen. Sonst wird das knackige Kartensammelspiel zu sehr zu einem Memory.
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Alles über Rookie
Rookie | Autor: Tobias Angelo Kaufmann | Illustration: Erich Brechbühl | Verlag: Game Division
Spielerzahl: Kartenspiel für 2 bis 6 Personen
Spieldauer: 20 – 30 Minuten
Altersangabe: ab 6 Jahren
Benötigt: Gesicherte Karten
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie