Saboteur – The Lost Mines – Spielkritik

Die Saboteure waren schon das eine oder andere Mal am Werk. Nun streiten sich die Zwerge auch auf dem Brett um die besten Schätze. Leider weiss man nie, wer welche Ziele verfolgt: Saboteur – The Lost Mines.

Saboteur - The Lost Mines

Gleich vorweg: Hier handelt es sich um ein Intrigen-Spiel. Man führt seine Mitspieler hinters Licht, spielt mit der zugeteilten Rolle. Die kann auch ganz normal nett und kooperativ ausgerichtet sein. Doch oft sind die Zwerge egoistisch, parteiisch und auf den eigenen Vorteil ausgerichtet. Und schon sind wir mittendrin in Saboteur – The Lost Mines. Das Spielfeld weist den Zwergen den Weg. Darauf entsteht gleich ein Wege-Labyrinth, über das man mehr oder weniger bequem die Minen erreicht und sich Schätze sichert. Minen und Schätze werden in jeder Partie zufällig ausgelegt. Damit verschieben sich Ziele in jeder Spielrunde und sind zu Beginn unbekannt.

Der wohl wichtigste Faktor sind die Zwergenkarten. Sie geben jedem Spieler eine Identität, die vordergründig total anders sein kann, als hintenrum. Die Zwerge gehören zwei Clans an. Doch es gibt die loyalen Zwerge, die für die Gruppe arbeiten, die selbstsüchtigen, die nur für sich sammeln und die Saboteure, die für die andere Gruppe spielen. Die Spieler ziehen ihre Rollen vor Spielbeginn, die Identität bleibt geheim.

Saboteur - The Lost Mines

Die Aktionen auf dem Spielbrett erfolgen über Handkarten. Je nach Spielerzahl startet man mit einer bestimmten Anzahl an Karten. Der Spielablauf erfolgt reihum und ist einfach zu erlernen.
Erst spielt man eine Karte aus. Das kann eine Wegekarte sein, die man passend auf das Spielbrett legt und Wege verbindet. Oder man wählt eine Aktionskarte. Auf Wegekarten gibt es hin und wieder Hindernisse: Baumstämme, Seen und Gräben blockieren eine Strasse, bis sie mit einem passenden Hilfsmittel über eine Aktionskarte geräumt wird. Felsen machen den Weg nur für einen Zwerg passierbar.

Mit Aktionskarten lassen sich auch Informationen beschaffen: Die Identitäten der Mitspieler anschauen, Minen und Schätze erkunden. Und um die Mitspieler ein wenig zu ärgern, stellt man ihnen Fallen oder legt ihnen einen Troll in den Weg. Tappt ein Spieler während seiner Bewegung in eine Falle, verliert er eine Karte.

Saboteur - The Lost Mines

Nach dem Spielen einer Karte darf man seinen Zwerg bis zu drei Schritte bewegen. Das Ziel sind die Minen, um einen Schatz zu ergattern, der am Ende Punkte bringt. Ach, und Vorsicht bitte, in einer der Minen befindet sich ein Drachen. Er kostet 2 Siegpunkte, wenn man ihn bei Spielende besitzt.

Zum Abschluss des eigenen Spielzuges zieht man eine Karte nach. Sind die Karten einmal ganz schlecht? Dann darf man auch passen und bis zu zwei Handkarten tauschen.

Saboteur – The Lost Mines endet, wenn alle Schätze eingesammelt wurden oder niemand mehr Handkarten besitzt. Dann findet die eigentliche Überraschungsparty statt. Die Spieler decken ihre gesammelten Schätze und vor allem ihre Identität auf. Loyale Zwerge eines Clans teilen sich die Punkte natürlich. Saboteure liefern die Schätze dem fremden Clan und profitieren dort von der Aufteilung. Der selbstsüchtige Zwerg kramt alles in die eigene Tasche.
Doch keine Sorge, gespielt werden zwei Runden. Mit neuen Identitäten hat man die Chance auf weitere Schätze. Wer nach zwei Spielrunden die meisten Punkte besitzt, gewinnt.


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Fazit

Saboteur – The Lost Mines lebt von den geheimen Identitäten und den Überraschungen und Wendungen am Ende einer Runde. Kann man seinen Clanmitgliedern trauen? Das hat Auswirkungen auf die eigene Spielweise. Ebnet man den Mitspielern den Weg oder bewegt man sich vorsichtig, um nicht selber aufzufallen? Die Aktionskarten geben gewisse Einblicke, die man gerne überall hätte. Auch in den Minen verbirgt sich eine böse Überraschung. Man wäre gerne auf alles vorbereitet, ist es aber nicht. Man setzt Prioritäten, legt Fallen und Hindernisse – doch ist der Feind wirklich der Feind? Mit einem einfachen Spielablauf entwickelt sich ein schnelles Fortbewegen im Labyrinth, aber es bleibt ein Spiel für Saboteure. Die Spielgruppe darf gerne ein wenig grösser sein. Konkurrenz belebt das Geschäft und verleiht den Spekulationen Flügel. Wer gerne mit ein wenig Bluff und einem gesunden Ärgerfaktor spielt, sollte sich aufmachen zu den Minen der Saboteure.

Alles über Saboteur – The Lost Mines

Saboteur – The Lost Mines| Autor: Frederic Moyersoen| Illustration: Alexander Jung | Verlag: AMIGO

Spielerzahl: Brettspiel für 3 bis 9 Personen
Spieldauer: 45 – 60 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Habgier ohne Identitätskrise
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: nicht für 2 Spieler
Beste Spielerzahl: 5 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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