Safranito – Spielkritik

Safranito – der Name schwebt in der Luft wie der Duft der Gewürze im Spiel. Grosse Kochkünste benötigt das Spiel nicht, dafür eine ruhige Hand und die richtige Gewürzstrategie. Denn Safranito überrascht!

Das Spielbrett ist gross. Darauf sind 9 Gewürzsorten in grossen Töpfen gezeichnet. Dazwischen finden sich 4 kleine Kreise – die Aktionsfelder. Bei Safranito startet man mit 6 Punktechips und 200 Rupien. Die Chips werden Pokerspieler erfreuen, sie sind schwer und liegen gut in der Hand. Das müssen sie auch, denn jede Runde Safranito beginnt mit dem Werfen der Chips. Zudem werden Gewürzkarten auf den Spielfeldrand gelegt. Nur diese Gewürze kann man in der Spielrunde kaufen. Neben dem Spielbrett liegen Karten mit fertigen Gerichten, die aus einer Kombination von 3 Gewürzen bestehen.

Des Schweizers Herz schlägt höher, denn Safranito hat was von Curling. Das können wir! Für alle anderen: Carrom, einfach ohne Löcher. Zuerst wirft man also seine Chips aufs Brett. Dabei darf man auch gegnerische Chips verschieben (wenn man es denn schafft). Zumindest sollten die Chips auf den Gewürz- oder Aktionsfeldern liegen bleiben. Denn nur dann sind sie noch im Spiel. Nach dem Wurfspass wird abgerechnet. Die Chips sind nämlich mit Zahlenwerten versehen. Da man sie aber umgedreht wirft, wissen die Mitspieler nicht, welcher Wert nun auf welchem Feld liegt. Die höchsten Werte dürfen jeweils zuerst wählen.

Nach dem Werfen folgt die Auswertung. Zuerst werden allfällige Aktionen durchgeführt: Einen Extra-Wurf, eine Gewürzkarte ziehen, eine Gerichte-Karte verdeckt vor sich ablegen oder man wird sofort Chefkoch. Der Chefkoch (Startspieler) ist nicht zu unterschätzen. Zwar wechselt er bei jeder Runde, bei Werte-Gleichstand darf er aber immer zuerst einkaufen. Oder er kann zuerst ein Gericht kochen.

Dann werden Gewürze gehandelt. Der Chefkoch bestimmt, welches Gewürz zuerst an der Reihe ist. Die Chips-Werte im jeweiligen Topf bestimmen den Verkaufspreis. Verkaufen dürfen alle Spieler. Wer aber verkauft, darf dasselbe Gewürz in dieser Runde nicht mehr einkaufen. So kann man zu Geld kommen.

Eingekauft werden kann ein Gewürz nur, wenn es auf dem Spielbrettrand aufliegt. Der Spieler, der den höchsten Wert in den Topf geworfen hat, darf das Gewürz zu diesem Preis kaufen. Will er das nicht, kann ein anderer zu seinem Chip-Wert einkaufen. Einkaufen kann nur, wer auch den Topf mit einem Chip getroffen hat.

Zum Schluss werde Gerichte gekocht – beginnend mit dem Chefkoch. Hat man alle drei Zutaten, darf man sich eine Gerichtekarte nehmen. Auch über Aktionen erworbene Gerichte darf man nun zubereiten.
Gewürzkarten und Gerichte werden wieder nachgefüllt – eine neue Runde beginnt mit neuen Würfen. Wer zuerst drei Gerichte zubereiten kann, gewinnt Safranito.

Fazit:
Safranito ist eine wirklich gelungene Mischung aus Geschicklichkeit und Taktik. Es ist wunderschön gezeichnet, das Material ist spitze und es macht grossen Spass. Ein erfrischendes Spiel – mal etwas anderes und trotzdem lässt es einen grossen Spielraum offen. Viele Möglichkeiten führen zum Sieg. Und nur wer aufmerksam ist und auch seine Gegner beobachtet, kann Safranito beeinflussen. Ein guter Wurf ist wichtig, war aber bei den Testspielen nicht immer entscheidend. Mich würde es nicht wundern, Safranito plötzlich auf der einen oder anderen Nominierungsliste für Spiel-Preise zu finden.

Safranito | Autor: Marco Teubner | Verlag: Zoch-Verlag
Brettspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: ca. 30-45 Minuten | Benötigt: Fingerspitzengefühl im Gewürzhandel | Wiederspielreiz: sehr gross

Besten Dank an Carletto und Zoch für ein Rezensionsexemplar von Safranito!

2 Kommentare

  1. Safranito ist ein wirklich empfehlenswertes Spiel.
    Wir haben es an den Weihnachtstagen immer wieder gespielt ohne dass nur die geringste Langweile aufgekommen wäre.
    Heute wollten wir es nochmals kaufen. Leider hat es Safranito noch kaum in die Regale geschafft.
    Beinahe hätten unsere Mühen Erfolg gehabt: in Baden wird das Spiel für 70 CHF angeboten. 50 CHF hätte ich noch OK gefunden, aber das ist Abzocke! Amazon schickt Safranito für unter 20 Euro nach MwSt- nach Hause.
    Viel Spass beim Würzen :-)

    1. @ Daisy: Safranito gefällt mir auch immer noch sehr gut mit seinem Mix aus werfen und sammeln. Mit den Preisen ist das immer so eine Sache. Ein Vergleich lohnt sich auf jeden Fall. Safranito habe ich im Februar 2011 schon einmal verglichen. Schon damals war Amazon.de eindeutig am günstigsten. In der Schweiz ist Safranito über den Online-Händler Storyworld.ch aktuell für 37.25 Fr. zu haben. Ich wünsche trotzdem weiterhin viele gute Würfe in die richtigen Schüsseln ;-)

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