Am Strand steigt eine Party und die Holzmasken werden mit bunten Federn geschmückt. Jeder versucht, seiner Lieblingsmaske zu besonderem Glanz zu verhelfen. Das gelingt bei Samoa aber nur, wenn man nicht auffällt.
Samoa ist eine Mischung aus einem Sammelspiel und einem Deduktionsspiel. Einerseits versucht man, der Lieblingsmaske möglichst viele Federn zuzuführen, andererseits darf man seine Identität nicht preisgeben. Niemand soll erfahren, für welche Maske man schwärmt. Daher legt man zu Beginn alle 5 Masken offen auf dem Tisch aus. Die Masken tragen Namen und sind in einer Farbe bemalt, also gut zu erkennen. Nun ziehen alle Mitspielenden geheim ihren Favoriten. Für die eben gezogene Karte sammelt man während des Spiels möglichst viele Federn – unauffällig natürlich. Erraten alle Mitspielenden am Ende die geheime Lieblingsmaske, geht man punktemässig leer aus. Zum Glück gibt es drei Runden, in denen man fleissig Federn sammeln kann. Auf einem kleinen Wertungszettel hält man die Ergebnisse fest.
Den Stapel mit sämtlichen Federkarten legt man gut gemischt neben die Masken. Nun zieht man reihum immer eine Karte und legt sie bei einer beliebigen Masken an. Das geschieht so lange, bis Samoa unterbrochen wird oder keine Karten mehr im Nachziehstapel sind.
Beim Anlegen der Karten gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man legt die aktuelle Karte oberhalb oder unterhalb einer Maske an. Die meisten Karten sind normale Federkarten und bringen zwischen 1 und 5 Federpunkte. Doch es gibt auch schwarze Federn, die einer bunten Maske nicht so stehen und Minuspunkte beisteuern. Das Anlegen von Karten setzt man so lange fort, bis bei einer Maske in der Summe 5 Karten anliegen – oberhalb plus unterhalb. Es wird kurz abgerechnet. Auf welcher Seite der 5er-Maske liegen mehr Karten? Ist es oberhalb, so legt man alle Federn, die oberhalb ALLER Masken liegen, unter die Maskenkarten. Alle unterhalb ausliegenden Karten kommen aus dem Spiel. Dasselbe würde natürlich passieren, wenn die Mehrheit unterhalb der Maske liegen würde. Dann wirft man alle oberhalb ausliegenden Karten ab.
Mit einem reinen Tisch legt man neue Federkarten an, bis wieder bei einer Maske 5 Federn anliegen. 3 Sonderkarten gibt es im Nachziehstapel. Deckt man eine 2x – Karte auf, darf man gleich 2 Federkarten nacheinander anlegen. Das kann eine schöne Einladung sein, um eine Reihe zu füllen. Mit einer Lagerfeuerkarte kann man eine beliebige, bereits ausliegende Federkarte entfernen. Die Windkarte weht eine Federkarte von oberhalb nach unterhalb einer Maske, natürlich auch in umgekehrter Richtung.
Mit der letzten Karte vom Stapel endet die aktuelle Runde. Es folgt der Deduktionsteil von Samoa. Auf dem persönlichen Wertungszettel notieren sich alle Spielenden die vermuteten Besitzer der Masken. Für jeden korrekten Tipp erhält man 5 Punkte, die man mit den Punkten der Federkarten unter der eigenen Maske addiert. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Haben alle Spielenden die persönliche Maske korrekt getippt, gibt es keine Punkte in dieser Runde. Wer sich so offensichtlich Punkte zuschanzt, verdient keine!
Zum Glück spielt man drei Runden bei Samoa. Mit einer neuen Lieblingsmaske und gemischten Karten geht es in die nächste Runde, in der es hoffentlich Punkte zu holen gibt.
Samoa funktioniert mit jeder Spielerzahl. Zu zweit fällt der Deduktionsteil aber viel direkter aus. Wird man von seinem Gegenüber enttarnt, erhält man keine Punkte. Zu dritt oder zu viert verzeiht das Spiel mehr, da man ja von sämtlichen Spielenden enttarnt werden muss.
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Fazit zu Samoa
Das kleine Kartenspiel Samoa vereint zwei Mechanismen: Da werden Karten möglichst punktereich angelegt und gleichzeitig die Mitspielenden dabei beobachtet. Liefert das Spielverhalten Hinweise zur Zuordnung der Masken? Bei jeder Spielerzahl bleibt mindestens eine Maskenfarbe frei. Da heisst, es gibt Ausweichpotential beim Anlegen. Die Gefahr ist jedoch gross, dass man den Mitspielenden Punkte liefert, ohne es konkret zu wissen. Zudem ist es entscheidend, ob man oberhalb oder unterhalb der Masken Karten anlegt. Nur eine Seite wird jeweils gewertet. Setzt man auf das richtige Pferd?
Eine Partie geht ziemlich flott. Wer zu lange grübelt, macht sich verdächtig. Die Federpunkte sind zwar schön, wer die Mitspielenden korrekt einschätzt, kommt aber ebenfalls schnell zu Punkten. Zwickmühlen gibt es bei Samoa an vielen Stellen. Das geheime Anlegen wiegt schwer und manchmal erhält man punktereiche Karten, die man irgendwo unterbringen muss. Es sind keine einfachen Entscheidungen, je nach gezogener Karte. Die Sonderkarten bringen kleine Vorteile. Doch auch hier gilt: Nicht übermütig werden, man wird beobachtet. Ein wenig Taktik, ein wenig Bluff, ein wenig Geheimnis und ein wenig Pokerface – was tut man nicht alles, damit man am Ende keine Federn lässt! Samoa macht das überraschend gut.
Fakten zu Samoa
Autor: Lars Jansen | Illustrationen: Andrew Bosley | Verlag: HUCH!
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 25 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Federn unter der Maske
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie
Wenn schon unbedingt gegendert werden muss, dann doch bitte so, dass es Sinn macht. Preisfrage: Warum ist das hier
„Die Gefahr ist jedoch gross, dass man einem Mitspielenden Punkte liefert, ohne es konkret zu wissen.“
nicht gelungen?
Und die Antwort ist: Weil der Text beim Schreiben korrigiert und kein korrekter Plural eingesetzt wurde. Ganz einfach, und ohne böse Absicht ;-)