Den Spiele-Klassiker von Scotland Yard gibt es bereits in vielen Varianten. Nur mit Würfeln ging der Ravensburger-Verlag bisher sparsam um. Mit Scotland Yard – Das Würfelspiel ist auch diese Lücke nun geschlossen.
Viele bekannte Faktoren sind bei Scotland Yard – Das Würfelspiel wieder vorhanden: Der Stadtplan von London, Tickets für Bus, Taxi und U-Bahn, sowie Mister X, gegen den die Spieler antreten. Der Stadtplan ist kleiner und stark vereinfacht. Er setzt sich aus einem Raster von 3×3 oder 2×3 Karten zusammen, je nachdem, wie viele Spieler an der Jagd teilnehmen. Mister X spielt mit einem Tableau, auf das er Würfel mit seinen Verkehrsmitteln platziert. Er besitzt zusätzliche Hilfsmittel wie das Black Ticket (keiner weiss, womit er fährt), den Doppelzug (gleich zwei Mal fahren) und einen Helikopter (fliegt ihn ans andere Ende des Spielfeldes). Scotland Yard – erfahrenen Spielern werden diese Begriffe nicht neu sein. Und Mister X ist auf seine Hilfsmittel angewiesen, denn das Spielfeld ist kleiner, kompakter und die Detektive somit wendiger als auf einem grossen Spielplan.
Die Detektive setzen ihre Spielfiguren auf den Stadtplan von London, Mister X erledigt das geheim. Er notiert seine Schritte auf einem eigenen Tableau. Mit einem Würfel deckt er seine Angaben ab. Der Spielablauf wiederholt sich: Erst ziehen die Detektive ihre Spielfiguren auf dem Stadtplan von London, danach ist Mister X an der Reihe. Die Würfel bestimmen die Zugmöglichkeiten. Der erste Detektiv würfelt und sieht sich seine Ausbeute an. Er wählt ein passendes Verkehrsmittel und zieht seine Figur. Welche Verkehrsmittel sind passend? Sie müssen eine Station bei der Position des aktiven Spielers besitzen und das entsprechende Symbol muss auf einem der Würfel sein. Es kann gut vorkommen, dass kein Würfel passt oder mit einem X eine Niete gewürfelt wurde. In so einem Fall bleibt der Spieler stehen. Benutzte Würfel kommen aus dem Spiel. Der nächste Detektiv besitzt also eine eingeschränkte Auswahl, darf die Würfel dafür neu werfen.
Mister X muss danach einen bereits gewählten Würfel der Detektive für seinen Spielzug nehmen, natürlich mit dem entsprechenden Verkehrsmittel. Seine Sonderzüge können in dieser Phase wichtig sein, um ihm aus einer bedrohlichen Lage zu helfen. Diese Möglichkeiten stehen aber nur begrenzt zur Verfügung. Auch die Detektive erhalten kleine Hilfsmittel: Bis zu drei Mal in einer Partie dürfen sie die Würfel neu werfen. Immerhin. Und an drei vorgegebenen Stellen muss sich Mister X an seiner aktuellen Position zu erkennen geben. Damit erhalten die Detektive frischen Wind auf ihrer Jagd.
Nach 13 Spielrunden ist Schluss. Wenn Mister X bis dahin durchgekommen ist, gewinnt er das Spiel. Haben die Detektive im Laufe der Partie seine Position erreicht, haben sie erfolgreich kombiniert.
Wer gerne mit einigen Einschränkungen spielt, wählt die Rückseite der Stadtplan-Karten. Dort gibt es Einbahnstrassen, Sackgassen und Taxispuren, die nur ganz bestimmte Bewegungen zulassen. Hier muss Mister X sein ganzes Können zeigen.
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Fazit
Scotland Yard – Das Würfelspiel erfindet das klassische Spielkonzept nicht neu. Wer auf grosse Abwechslung und viele Neuerungen hofft, ist mit diesem Spiel schlecht bedient. Es gibt ganz viele Ähnlichkeiten zum grossen Brettspiel, der Wiedererkennungwert ist hoch. Das Würfelspiel ist vielmehr ein kleines Taschenformat des Klassikers. Mit den Würfeln lässt sich ganz gut spielen. Man kann Mister X aushungern, wenn man ihm unpassende Würfel überlässt. So muss er seine Spezialtickets einsetzen. Trotzdem schlägt das Würfelglück immer wieder zu: Es gibt gerne mal Detektive die stehen bleiben müssen, weil kein Würfel passt. Die kleine Spielfläche verzeiht solche Dinge aber schneller, wenn sie nicht zu oft vorkommen.
Alles läuft bei Scotland Yard – Das Würfelspiel kompakter und flüssiger ab. Und natürlich liegen für Mister X die bewährten Komponenten Bluff und Untertauchen drin. Der Helikopter ist ein hilfreiches, neues Verkehrsmittel, das dem Gejagten ganz schnell aus der Patsche hilft. Die Rückseite der Karten macht die Jagd für beide Parteien schwieriger, man muss exakter planen. Ich kann sie sehr empfehlen. Scotland Yard wurde perfekt auf die Würfelebene runtergebrochen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Alles über Scotland Yard – Das Würfelspiel
Scotland Yard – Das Würfelspiel| Autoren: Inka und Markus Brand, Matthias Prinz| Illustration: Torsten Wolber | Verlag: Ravensburger
Spielerzahl: Würfelspiel für 2 bis 4 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Verkehrsgewürfelte Mittel durch London
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: 3 bis 4 Spieler
Richtet sich an: Familien