Sherlock heisst die Reihe kleiner Kartenspiele bei ABACUSSPIELE, bei denen es um die Lösung eines Falles geht. Als Ermittlerteam löst man kooperativ die Aufgabe, sammelt Indizien, wertet aus und setzt zur finalen Schlussfolgerung an. Bei Sherlock – Letzter Aufruf geht es in die Luft.
An Bord des Fluges TJ1309 wurde eine Leiche gefunden. Das Ermittlerteam wird gerufen – und schon steckt man mitten in einem neuen Fall. In der kleinen Kartenschachtel steckt alles, was Detektive benötigen. Da sind brauchbare und unbrauchbare Hinweise, da findet man wichtige Spuren, aber auch Sackgassen. Es liegt nun an den Spielern, die Spreu vom Weizen zu trennen, um am Ende erfolgreich dazustehen. Kriminaltechnische Erfahrungen sind von Vorteil, ein wenig Spürsinn und Kombinationsgabe reicht aber auch. Wer Sherlock – Letzter Aufruf einmal gelöst hat, kann das Kartenspiel kein zweites Mal spielen. In neuen Gruppen ist es problemlos wieder spielbar.
Das Spielprinzip: Am Anfang stehen ein Fall und ein paar Vorinformationen – in diesem Beispiel der Funkkontakt zwischen Pilot und Tower. Ein Stapel an Karten wird gemischt und an jeden Spieler drei Handkarten verteilt. Die Informationen sind geheim, doch Bruchstücke darauf darf man untereinander austauschen. Sie sind unterstrichen oder speziell markiert. Der Austausch ist wichtig, es sollen Theorien gesponnen werden und man nähert sich langsam der Lösung. Von den drei Handkarten wirft jeder Spieler in seinem Spielzug eine Karte ab. Er muss sich entscheiden, ob die Informationen relevant sind oder nicht. Relevante Informationen legt man offen auf den Tisch, für alle einsehbar. Irrelevante Informationen fliegen aus dem Spiel und dürfen vorerst nicht mehr beachtet werden – im Kopf behalten sollte man sie allerdings.
Gespielt werden so viele Runden, bis sämtliche Karten eingeordnet sind. Es beginnt die grosse Schlussdiskussion. Aus allen Indizien schustert man sich einen möglichen Tathergang zusammen, sucht Motiv und Täter. Hier darf man auch wieder über abgeworfene Karten diskutieren. Alles klar? Dann beginnt die Fragerunde. Auf dem Beiblatt findet man 10 Multiple Choice Aufgaben, die man beantwortet. Für jede richtige Antwort bekommen die Detektive 2 Punkte. Doch Vorsicht: Es folgen nun Punkteabzüge für jede irrelevante (sprich: nutzlose) Karte, die man fälschlicherweise für wichtig erachtet und behalten hat. Das ergibt am Ende eine Punktzahl, mit der man die Stufe seiner deduktiven Fähigkeiten herausfinden kann. Wer wird der neue Sherlock?
Zum Fall: Ein Leiche wird an Bord des Fluges TJ1309 gefunden. Die Ermittler folgen zahlreichen Hinweisen, fügen Aussagen puzzleartig zusammen, müssen aber auch werten, was wirklich relevant ist. Bei Sherlock – Letzter Aufruf gibt es einige Geschichtsstränge, die man verfolgen kann. Nach und nach fügen sich die Informationen zu einem Ganzen. Doch welchen Ansatz verfolgen die Detektive?
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Fazit
Gleich vorweg: Die Story und der Fall in der kleinen Schachtel sind faszinierend. Viele kleine Geschichten ergeben ein grosses Gesamtbild. Und so wie man es von Krimis kennt, tastet man sich langsam voran und erfährt auch viel Beigemüse, das zwar gesund ist, zur Lösung des Falles aber nichts beiträgt. In erster Linie versuchen die Spieler möglichst viele Informationen zu horten. Das empfiehlt sich bei Sherlock – Letzter Aufruf aber nicht, denn irrelevante Informationen bringen am Ende Strafpunkte. Daher gilt: Lieber mal etwas zu viel abwerfen, solange man sich die Infos bis zum Schluss merken kann. Die Zahl der abgeworfenen Karten ist nur insofern spielentscheidend, als dass es mindestens 6 sein müssen. Ob man auch wichtige Informationen abwirft, ist egal, solange man am Ende auf die richtige Lösung des Falles kommt. In einer ersten Partie wird man hier sicher ein wenig Lehrgeld bezahlen.
Entscheidend ist auch die Reihenfolge der Karten. Die ist zufällig. So kann es sein, dass man erst mit Hinweisen arbeitet, die irrelevant sind. Hier besitzt das Spiel ein Zufallselement, mit dem man ermittlerisch umgehen muss. Am Ende kann man sagen: Kleine Schachtel, thematisches Abenteuer, spannende Wendungen und sehr gute, kriminalistische Unterhaltung.
Alles über Sherlock – Letzter Aufruf
Sherlock – Letzter Aufruf | Autoren: Josep Izquierdo, Marti Lucas | Illustration: Alba Aragon | Verlag: ABACUSSPIELE
Spielerzahl: Kartenspiel für 1 bis 8 Personen, mittlerer Schwierigkeitsgrad
Spieldauer: 60 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Kriminalistischer Spürsinn und richtige Fährten
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 3-4 Spieler
Richtet sich an: Familien, Kenner