Als Forscher auf einem fremden Planeten mag man es gerne ordentlich. Daher sollen die Aliens auf Silent Planet richtig gute Teams bilden. Gar nicht so einfach auf einem Planeten, auf dem alles stumm und trotzdem kooperativ ablaufen soll.
Auf Silent Planet ist Teamwork gefragt. Hier spielen die Forscher gemeinsam, bilden Teams für ihre Arbeit und wollen zusammen Erfolge feiern. Doch die Crux des Planeten: Hier geschieht alles in totaler Stille. So darf auch während der Arbeit nicht gesprochen werden. Ein schwieriges Unterfangen in einem kooperativen Spiel. Erst einmal sind die Forscher zum Glück alleine beschäftigt. In der ersten Phase erhalten alle 9 Karten. Darauf findet man Aliens mit Werten zwischen 1 und 5, wobei 1er-Karten deutlich häufiger auftreten als 5er-Karten. Dieser Hinweis ist wichtig, um später eine korrekte Einschätzung der Lage zu treffen. In seltenen Fällen findet man einen Translationsfusionator. Unter Forschern muss der Begriff eigentlich nicht erklärt werden, unter Spielern verwendet man ihn im alltäglichen Gebrauch als Joker.
Jeder Forscher schaut sich seine Karten an und bildet eine Reihenfolge. Diese Reihe legt man verdeckt vor sich aus. Zuletzt deckt man beliebig viele Karten seiner eigenen Reihe auf, um den Mitforschern eine gewisse Hilfestellung zu bieten. Die Art der Reihenfolge ist frei wählbar, ebenso die Anzahl der aufgedeckten Karten. Leider dürfen aufgedeckte Karten später im Spiel nicht mehr genutzt werden.
Nun geht es stumm zur Sache. Das Ziel: Alienteams müssen her – entweder 5 gleiche Aliens oder 5 unterschiedliche Aliens. Dazu wählt man reihum bei jedem Spieler ein Karte aus. Obwohl nicht geredet werden darf, sind sämtliche Scharaden erlaubt: Nicken, Kopfschütteln, Grimassen, meditative Fähigkeiten. Schreiben hingegen ist verboten. Und: Die eigenen Karten sind tabu! Suchen sich die Mitspieler eine Karte aus der eigenen Reihe, darf das niemals in irgendeiner Form kommentiert werden.
Es beginnt ein Spiel um „alles oder nichts“. Es kann nur an einem Team gearbeitet werden (gleiche Karten oder 5 unterschiedliche). Schafft man es nicht, indem man eine falsche Karte aufdeckt, die nicht zum ausliegenden Team passt, wirft man die Karten ab und startet ein neues Team. Zu viele Fehlkarten liegen nicht drin. Es sollen am Ende so viele Teams entstehen, wie Spieler bei Silent Planet teilnehmen. Je eher die richtige Analyse der Kartenreihen gelingt, desto schneller nähert man sich dem gemeinsamen Ziel.
Glück hat, wer einen Translationsfusionator entdeckt. Er passt sich jedem Team an und nimmt als Joker einen beliebigen Zahlenwert an.
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Fazit
Die Spiele der Stille sind aktuell hoch im Kurs. So haut auch Silent Planet in diese Kerbe. Im Gegensatz zu anderen „stillen Spielen“ erlaubt Silent Planet trotzdem ziemlich viele alternative Kommunikationsmöglichkeiten. Damit lässt es sich als Forscher eigentlich gut arbeiten. Nun muss man nur noch herausfinden, wie die Mitforscher ticken. Wie ordnen sie ihre Kartenreihen? Und wie deutet man ihre Tipps mit den offenen Karten? Das ist auch gut so, denn das Kartenspiel soll ein wenig unberechenbar bleiben. Das macht den Nervenkitzel des Spiels aus. Neben dem Analysieren der fremden Kartenreihen ist Silent Planet ein Abwägen aus offensiver und defensiver Spielweise.
Viele offene Karten geben zwar deutliche Hinweise, minimieren aber die Möglichkeit zu Fehlern. Von den 9 Karten eines Spielers benötigt man schliesslich 5 für ein erfolgreiches Alienteam. Kurz: Ein schönes, schnelles Kartenspiel, das immer ein leichtes Kribbeln hinterlässt beim Wählen der Karten. Silent Planet spielt sich je nach Spielerzahl unterschiedlich. Mit zwei Spielern fehlt die nonverbale Kommunikation bei der Kartenauswahl – für mich ein Highlight des Spiels. Je grösser die Spielerzahl, desto mehr Fehler verzeiht das Spiel.
Alles über Silent Planet
Silent Planet | Autor: Klaus Altenburger | Illustration: Fiore GmbH | Verlag: AMIGO
Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 6 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Teams von stummen Teams
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie