Stockwerk um Stockwerk wächst die Stadt, es geht hoch hinaus. Doch bei Skyliners kommt es auf die ganz persönliche Sichtweise an. Und die sieht von jeder Seite nun mal anders aus.
Gespielt wird in der Schachtel. Dort türmen sich schon bald die Stockwerke in den vier Spielerfarben. Vor dem Spiel setzt man noch einige neutrale, weisse Bausteine und einen Park in die Mitte der Stadt. Die Spielregel schlägt ein Einsteigerspiel vor. Da aber selbst die ausgebauten Regeln nicht sonderlich schwierig, dafür definitiv interessanter zu spielen sind, widme ich mich nur „Skyliners total“.
Jeder Spieler erhält Bausteine in seiner Farbe. Da gibt es Stockwerke, Dächer und einen Park. Diese Teile darf man bauen, doch die Gesetze sind streng: Stockwerke nur auf den Boden oder auf andere Stockwerke, ein Park darf nie überbaut werden, Dächer gehören auf ein Stockwerk und niemals auf den Boden. Jeder Spieler sollte sich den Bauplatz von seiner Seite betrachten. Denn am Ende zählt, was man sieht. Oder vielmehr: Wie viele Häuser man sieht. Verschwindet ein Haus hinter einem anderen, zählt es nicht für die Endwertung. Durch den quadratischen Bauraster kann also ein grosses Bauwerk in der ersten Reihe alle weiteren Türme abdecken und es bleibt nicht viel übrig. Zum Glück bleiben jedem Spieler fünf Baureihen für die eigenen Pläne.
Ein Spielzug bietet überschaubare Möglichkeiten mit zwei Aktionen. Im ersten Schritt muss irgendwo auf dem Feld gebaut werden. Die Regeln dazu sind bekannt. Als zweite Aktion baut man ein weiteres Teil an eine andere Stelle oder man gibt seine Planung im Baucontainer ab. Für jede seiner Reihen darf man nämlich einen Tipp abgeben: Wie viele Gebäude sieht man wohl am Ende von seiner Seite aus. Je eher man tippt, desto mehr Zusatzpunkte kann man sich am Spielende sichern. Doch Achtung: Nur richtige Tipps werden gezählt!
Nun baut man also seine Teile, versucht die Mitspieler entscheidend zu stören und die eigene Planung möglichst perfekt anzupassen. Zudem besitzt jeder Spieler noch eine geheime Mission. Er erhält zufällig ein Quartier zugeteilt, in dem am Ende der grösste Wolkenkratzer der Stadt stehen soll. Einige Bauplätze überschneiden sich mit Quartieren anderer Spieler. Wer hat am Ende die Nase vorn? Allein oder gemeinsam?
Hat ein Spieler alle Stockwerke verbaut, endet Skyliners und es geht an die Auswertung. Für jedes sichtbare Gebäude einer Reihe erhält man einen Punkt, wenn es mit der abgegebenen Planung übereinstimmt. Wertet man eine Reihe zuerst, stellt man auf die sichtbaren Gebäude eine Antenne – auch sie sind je einen Punkt wert. Ist der höchste Wolkenkratzer im eigenen Quartier, bringt das noch einmal drei Punkte.
Fazit:
Es ist eben alles ein Frage der Sichtweise. Skyliners ist ein Bauspiel mit einfachen Regeln. In jedem Spielzug schwankt man zwischen schnellem Bau, geschickter Planung oder Verhinderung gegnerischer Pläne. Dazu muss man die eigene Spielweise natürlich auch anpassen. Man sollte die eigenen Karten nie zu früh aufdecken. Auf frühe Planungen kann man auch hinarbeiten und sich später im Antennenbau profilieren. Eine richtig spannende Sache, die sich dank der verdeckten Ansagen erst am Ende entscheidet.
Doch Skyliners hat auch ein paar Mängel, die man erwähnen muss: Das Einführungsspiel ist gut gemeint, aber unnötig und langweilig. Auch in der ganzen Pracht ist das Spiel nicht komplex. Die punktezählenden Möwen stürzen früher oder später zwischen den Wolkenkratzern ab – kein gute Idee. Und so praktisch die Schachtel für den Bau während des Spiels ist, so unpraktisch ist sie für das Verstauen aller Teile.
Von diesen merkwürdigen Randerscheinungen sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Skyliners ist nämlich ein gut funktionierendes, spannendes Bauspiel für die ganze Familie mit dem Blick für das Wesentliche.
Skyliners | Autor: Gabriele Bubola | Verlag: Hans im Glück
Bauspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 30 Minuten | Ab 8 Jahren | Benötigt: Bauteile, einen Plan und den passenden Architekten dazu | Wiederspielreiz: gross