Im alten Ägypten ist die Auswahl der Waren gross. Doch das göttliche Anch bestimmt, welche Waren zur Verfügung stehen. Sobek – Das Duell ist Sammelspiel, bei dem man sein Gegenüber auch einmal ärgert und dabei den rechtzeitigen Verkauf der Ware nicht verpassen darf.
Sobek, das gab es doch schon einmal. Autor Bruno Cathala war schon damals für das Kartenspiel verantwortlich. Die aktuelle Duell-Variante ist ein reines Zweierspiel und nimmt gewisse Anleihen vom damaligen Kartenspiel. Man sammelte Karten, achtete auf Skarabäen und und liess die eine oder andere zwielichtige Gestalt auf die Mitspieler los. Diese Komponenten sind geblieben. Neu ist die Auswahl auf dem grossen Markt, einzelne Charaktere und die Pirogen, die einen frühen Verkauf fördern. Die grosse Markttafel wird zuerst schneckenförmig von innen nach aussen mit Waren gefüllt. Sie ist das Zentrum des Spiels.
Jeder Spieler erhält zwei zufällige Startplättchen. Die Pirogen, Einbaum-Schiffe, liegen neben dem Markt und in einem Beutel liegen die Münzen, die Debenmarker. Damit kennt man die einzelnen Komponenten und ist gut gerüstet für das Duell.
Gespielt wird Sobek – Das Duell abwechselnd. Aus drei Aktionen wählt man für sich die passende aus. Ziemlich entscheidend ist die Auswahl der Waren, da hilft Aktion 1 Ein Plättchen vom Markt nehmen. Während der erste Einkäufer noch eines der vier zentralen Plättchen in der Marktmitte wählen muss, zeigt in den folgenden Runden das Anch die Einkaufsrichtung an. Die Warenplättchen besitzen an ihren Rändern Markierungen für die Auswahl: Waagrecht, senkrecht, diagonal. Entfernt man ein Warenplättchen, richtet man das Anch in der angewiesenen Richtung aus. Der nächste Spieler kann nur in der so vorgegebenen Linie einkaufen. Beim Einkauf kann man auch Plättchen überspringen. Übersprungene Plättchen kommen auf die eigene Korruptionstafel. Dazu später mehr.
Mit der Sammlung von passenden Sets verdient man sich Siegpunkte bei Sobek – Das Duell. Mindestens drei Plättchen einer Sorte muss man in Händen halten, um ein Set zu verkaufen. Elfenbein, Ebenholz, Marmor, Fisch, Vieh und Weizen gibt es im Spiel. Einige Plättchen sind zusätzlich mit Skarabäen ausgerüstet. Für die Wertung am Ende sind sie wichtiger, als normale Plättchen. Wenige Waren locken zudem zu einem schnellen Eintausch. Nimmt man sie vom Tisch, kann man sie gegen ein zufälliges Debenplättchen (Punkte) eintauschen. Oder wären sie in der Sammlung doch wichtiger?
Ab 3 Plättchen gleicher Waren verkauft man ein Set als zweite Aktionsmöglichkeit. Man legt sie vor sich aus. Es ist möglich, zu einem späteren Zeitpunkt weitere Plättchen nachzulegen, es sollten aber wieder mindestens 3 sein. Der Verkauf von Waren wird zusätzlich unterstützt. Bei den ersten 5 Verkäufen zieht man ein Pirogenplättchen und erhält Unterstützung durch zusätzliche Aktionen (Punkte, Plättchen, Waren, Gegner schwächen). So wird langes Sammeln verhindert.
Als dritte Aktion setzt man einen Charakter ein. Charaktere zieht man wie die Warenplättchen vom Markt. Allerdings weiss man nie, was sich dahinter befindet. Charaktere lassen sich als normale Waren einsetzen, um ein Set zu vervollständigen. Aber noch viel wertvoller sind die teilweise fiesen Aktionen dahinter: Dem Gegenüber ein Plättchen oder einen Charakter klauen, Plättchen vom Nachziehstapel nehmen oder den Gegenspieler zum Ablegen von Plättchen zwingen.
Den Markt füllt man neu auf, wenn das Anch in eine komplett geräumte Linie zeigt. Das erste Warenplättchen vom vollen Markt muss wieder in der Mitte gezogen werden.
Kann ein Spieler KEINE der drei Aktionen mehr ausführen, endet die Partie. Der Gegenspieler kann noch komplette Sets von der Hand ausspielen, muss sie allerdings punktelos weglegen. Zu spät! Übriggebliebene Handplättchen kommen auf die Korruptionstafel.
Nun wird gerechnet. Die Anzahl Waren multipliziert man mit den Skarabäen auf den Warenplättchen. So ein Käfer sorgt also für einen willkommenen Multiplikationsfaktor. Je mehr, desto besser.
Und was ist mit der Korruptionstafel? Korruptionspunkte zählt man mit den Plättchen auf der Tafel und allenfalls gesammelten Pirogenplättchen. Wer weniger Korruptionspunkte besitzt, erhält ein Debenplättchen zur Belohnung. Für je 3 Korruptionspunkte weniger, gibt es ein zusätzliches Debenplättchen. Das kann in der Endwertung entscheidend sein.
Wer mit viel Waren und wenig Korruption am meisten Punkte sammelt, gewinnt Sobek – Das Duell.
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Fazit
Wer Sobek kennt, wird sich mit Sobek – Das Duell schnell zurecht finden. Das Spiel nimmt sich einige Anleihen vom Kartenspiel und ist doch anders. Die Grafik erinnert glücklicherweise an die erste Fassung, die war damals schon toll. Das Grundprinzip ist schnell verstanden: Waren sammeln, Sets zusammenstellen, Punkten. Doch Sobek – Das Duell liefert auch einige spielerische, spannende Zwischentöne. Schnelles Verkaufen bringt Boni mit den Pirogen. Charaktere sorgen für Unruhen im Duell. Und mit Debenplättchen statt Waren holt man sich wertvolle Punkte, wenn man ein wenig Glück beim Ziehen hat. Zentral ist aber das Setzen des Anchs. Damit lässt man den Mitspieler ins Leere laufen oder schränkt die Auswahl auf dem Markt ein. Da muss man einen Blick für gute Positionen haben und aufmerksam sein, was das Gegenüber sammelt.
An mehreren Stellen stecken kleine Entscheidungen und trotzdem verliert das Spiel seine Leichtigkeit nicht. Es ist ein schnelles Sammelspiel, bei dem man im Duell den Mitspieler auch ein wenig ärgern kann. Erst in der Endabrechnung stellt man fest, ob die Verkäufe gut genug waren oder man besser ein Debenplättchen mehr eingetauscht hätte. Eine runde Sache.
Alles über Sobek – Das Duell
Sobek – Das Duell| Autoren: Bruno Cathala, Sébastien Pauchon| Illustration: Naïade | Verlag: Pegasus Spiele
Spielerzahl: Sammelspiel für 2 Personen
Spieldauer: 20 – 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Einen ausgerichteten Einkaufszettel
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 Personen
Richtet sich an: Familien