Zeichnen, kombinieren, rätseln – bei Spitze Skizze sucht man die passende Figur. Sind die Arme oben oder unten, die Augen offen oder geschlossen? Mit jeder Runde nähert man sich der richtigen Lösung, ein Hauch von Mastermind liegt in der Luft.
Die Affenkinder zeichnen Figuren in den Sand. Doch welche Figur ist nun die gesuchte? Thematisch ist Spitze Skizze ziemlich kindlich aufgebaut. In Wahrheit findet man hinter dem Spiel ein Kombinationsrätsel, das auch für Erwachsene interessant ist, vor allem in der Expertenvariante. In der Grundversion lässt sich Spitze Skizze sehr gut mit Kindern spielen. Das kooperative Zeichenspiel geht über 4 Spielrunden, in denen man mit möglichst wenigen Skizzen durch die Partie kommen sollte. Ein Zeichnungsblatt mit 6 Feldern braucht es pro Runde. Eine Person übernimmt den Lead der aktuellen Runde und zieht eine Figurenkarte, die streng geheim bleibt. Die übrigen Spielerinnen uns Spieler machen sich nun ans Raten. Eine Übersichtskarte hilft bei den möglichen Kombinationen.
In der Grundversion ist das überschaubar. Über grosse zeichnerische Talente muss man auch nicht verfügen. Gezeichnet wird eine einfache Figur, eine Art Strichmännchen mit mehreren Möglichkeiten. So kann man die Augenform (offen oder zu), die Körperform (Bauchspitze oben oder unten), die Armhaltung (nach oben oder unten) sowie die Beinhaltung (auseinander oder geschlossen) verändern.
Wer den Lead übernommen hat, kennt die korrekte Lösung. Die Mitspielenden einigen sich nun auf eine Figur und zeichnen sie ins erste Feld des Spielblattes. Das ist der erste Rateversuch.
Die Person mit der Lösung notiert nun, wie viele Übereinstimmungen es bei der Zeichnung und dem Original gibt. Diese Zahl liefert einen Anhaltspunkt für die nächste Figur, die gezeichnet wird. Nach einer Beratung erfolgt Versuch Nummer 2.
In maximal 6 Runden muss man auf die richtige Lösung kommen. 4 Übereinstimmungen sind das Ziel. Schafft man es nach 6 Runden nicht auf die richtige Lösung, zeichnet man das Original in ein zusätzliches Feld auf dem Blatt. Es ist sozusagen ein Strafpunkt.
Vier Rätsel spielt man durch und zählt am Ende die Anzahl der Skizzen auf den vier Spielblättern. Je weniger Skizzen dort zu finden sind, desto besser hat die Gruppe abgeschlossen. In einer Übersicht erhält man eine Rückmeldung zur Gesamtleistung.
In der Profiversion gibt es deutlich mehr Möglichkeiten. Dort gibt es vier mögliche Armhaltungen und drei mögliche Beinhaltungen. Das macht das Kombinieren schwieriger. Ich empfehle trotzdem diese Variante, aus Gründen, die ich gleich im Fazit nenne. Ich liebe Cliffhanger.
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Fazit zu Spitze Skizze
Ein Zeichentalent muss man bei Spitze Skizze nicht sein. Es geht hier weniger ums Gestalten, als vielmehr ums Rätseln und Kombinieren. Gezeichnet wird immer eine kleine Figur, das schaffen selbst Kinder sehr gut. Diese Figur verändert ihr Aussehen in kleinen Teilen: Augen, Bauch, Arme oder Beine. In der Grundversion des Spiels stehen überall zwei Positionen zur Verfügung. Mit Hilfe der Anzahl der Übereinstimmungen zieht man die richtigen Schlüsse und kommt dem Ziel näher. Mit Kindern kann man das in der Grundversion gut spielen, doch schnelle Rechner werden schon bemerkt haben: In 6 Versuchen findet man die Lösung garantiert, wenn man nicht absichtlich gravierende Fehler einbaut. Mathematisch gesehen, kein Problem! Nun geht es bei Spitze Skizze nicht um die Lösung selber, sondern um die Anzahl der Versuche, bis man die Lösung gefunden hat.
Die Profiversion bietet da mehr Möglichkeiten, und es ist überhaupt nicht garantiert, dass man in 6 Versuchen sein Ziel erreicht. Man muss manchmal ins Risiko gehen und etwas wagen, um den Strafpunkt noch zu vermeiden. Das ist dann schon reizvoller und fordert die Kombinierer heraus. Daher setze ich auf die Profivariante. Sie ist knackiger und fordert heraus. Die Grundversion beherrschen kluge Kids nach einigen Versuchen.
Trotzdem ist Spitze Skizze ein gutes Spiel, bei dem man die Möglichkeiten ausloten muss, um am Ende die richtige Figur zu präsentieren. Der Mechanismus ist nicht neu, das kennt man schon von Mastermind. Hier erhält man nun eine sehr familienfreundliche Version, die mit dem Zeichnen ein wenig aufgelockert wird. Ein Spiel, das logisches Denken fördert und sich auch bestens für die Schule eignet.
Fakten zu Spitze Skizze
Autoren: Anja Wrede, Christoph Cantzler | Illustrationen: Michel Verdu | Verlag: Schmidt Spiele
Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 7 Jahren
Benötigt: Figuren in Perfektion
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie