Splendor Duel – Spielkritik

Vor mittlerweile 8 Jahren ist Splendor erschienen. Doch diesmal bekämpfen sich zwei Juweliere, sammeln Steine und brillieren mit ihrer Kunst. Bei Splendor Duel geht es um Prestige und Ehre. Und das Tauschspiel kann immer noch überzeugen.

Splendor Duel

Splendor Duel ist eine reine 2 Spieler-Variante des bekannten Splendor. Es ähnelt dem ursprünglichen Spiel natürlich, bringt aber auch kleine Veränderungen mit sich. Als Oberhaupt der Juweliergilde kreieren wir Schmuck für Monarchen und reiche Persönlichkeiten. Es geht um Prestige, Einfluss und Ruhm. Diesem Wettbewerb stellen wir uns. Schon bald sind wir umgeben von Edelsteinen, die auf ihre Verarbeitung warten. Wir starten mit einer Auswahl an Juwelenkarten in drei Stufen. Während Stufe 1 noch leicht zugänglich ist, benötigt Stufe 3 doch einiges an Vorarbeit, um mit den fertigen Werken zu punkten. Pyramidenartig legt man eine Auslage zurecht, die man im Laufe der Partie immer wieder ergänzt. Ein Spielplan mit 25 Chips unterschiedlichster Edelsteine, Perlen und Gold ergänzt die Vorbereitung. Zudem liegen noch 4 königliche Karten und drei Privilegien spielbereit. Das Material ist wunderbar, wie man es vom Vorgängerspiel gewohnt ist.

Gespielt wird abwechselnd bei Splendor Duel. Wer nicht startet, nimmt sich stattdessen ein Privileg. Von Beginn an muss optimiert werden, oder besser gesagt: Man entwickelt den eigenen Betrieb weiter. In jedem Spielzug gibt es erst zwei optionale Aktionen, von denen man nutzt, was man möchte.

Splendor Duel

Erst darf man ein Privileg einsetzen. Im Tausch dafür nimmt man sich einen beliebigen Edelstein vom Spielplan. Gold darf es allerdings nicht sein. Und/oder man füllt den Spielplan wieder mit Edelsteinen auf. Das macht erst Sinn, wenn die ersten Edelsteine verarbeitet wurden. Das Gegenüber nimmt sich stattdessen ein Privileg.

Es folgt eine Pflichtaktion. Drei Aktionen stehen zur Auswahl. Man holt sich drei Edelstein-Chips vom Spielplan. Die müssen aneinander in einer Reihe liegen. Und wiederum darf Gold nicht genommen werden. Die Chips legt man in seinen Vorrat, mehr als 10 Edelsteine dürfen dort am Ende eines Spielzuges nicht liegen.
Oder man nimmt sich einen Gold-Chip vom Spielplan und reserviert sich zusätzlich eine Karte. Dazu nimmt man die Karte auf die Hand. Mehr als drei Karten dürfen es nicht sein. Das Gold kommt in den Vorrat und kann später als Joker eingesetzt werden. Es ist übrigens die einzige Möglichkeit, um an Gold zu gelangen.
Als dritte Möglichkeit kauft man eine Juwelenkarte, die man mit entsprechenden Edelstein-Chips bezahlt. Die Karte kommt in die eigene Auslage.

Splendor Duel

Es entstehen also spielerische Abhängigkeiten. Ohne passende Chips keine Karten, ohne Karten keinen Fortschritt. Die Karten bringen unterschiedlichste Vorteile. Einige liefern permanent neue Juwelen, die man bei weiteren Käufen anrechnen kann. Damit spart man sich Edelstein-Chips. Andere sind Prestigepunkte wert oder ermöglichen Fähigkeiten, die man sofort nutzen muss: Ein zusätzlicher Spielzug, ein Privileg, der Diebstahl eines Edelsteins beim Gegenüber oder einen zusätzlichen Edelstein-Chip vom Spielplan.
Einige Karten besitzen ein Kronensymbol. Mit 3 und 6 Kronen erhält man königliche Unterstützung und nimmt sich eine der Königskarten. Die sorgen wiederum für Prestigepunkte und allenfalls eine zusätzliche Aktion.

Nur mit Chips kommt man kaum an Karten der Stufe 2 oder 3. Es beginnt also ein kluges Sammeln, um höhere Ziele zu erreichen.
Am Ende bleiben drei Möglichkeiten, um Splendor Duel für sich zu entscheiden. Entweder man erreicht 20 Prestigepunkte auf all seinen Karten, oder man sammelt 10 Kronen, oder man erreicht 10 Prestigepunkte bei einer Kartenfarbe. Da es einige flexible Karten im Spiel gibt, erreicht man auch das letzte Ziel bei klugen Kartenkäufen.


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Fazit

Auf den ersten Blick klingt das nach ganz vielen Möglichkeiten bei Splendor Duel. Doch das Spiel ist äusserst kompakt und schon nach kurzer Zeit steckt man mitten in den Mechanismen drin. Es bewegt sich im oberen Familienspielbereich. Oft ist es ein ganz knappes Duell beim Optimieren um die Juwelenkarten. Neu ist der Spielplan, bei dem man auf die Juwelen-Chips zugreift. Das ist gut gelöst und in den ersten Runden spielt sich das Duell vor allem dort ab. Im Laufe der Partie verlagert sich das Geschehen aber eher auf die Kartensammlung, ohne die man nicht an die grossen Big Points – Juwelenkarten kommt. Nebenbei holt man sich über die Juwelenkarten kleine, zusätzliche Aktionen, die sich ebenfalls wiederholen. Alles entwickelt sich langsam auf dem Tisch und nimmt Fahrt auf. Schonen muss man beim Duell niemanden, denn der Ausgang ist oft denkbar knapp. Man optimiert auf einem schmalen Grat und möchte dem Gegenüber keine Vorteile zugestehen. Das Reservieren der Karten ist beispielsweise nicht zu unterschätzen. Man kann damit Pläne richtig durchkreuzen, wenn man das Spiel des Gegenübers lesen kann. Das Spielmaterial ist hervorragend. Selbst für die Privilegien gibt es kleine Plastik-Token und die Edelsteine sind kleine Poker-Chips. Splendor Duel kann ich durchwegs empfehlen.

Alles über Splendor Duel

Splendor Duel | Autoren: Marc André, Bruno Cathala | Illustrationen: Davide Tosello | Verlag: Space Cowboys, Asmodee

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Optimierte Juwelierskunst
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 Personen
Richtet sich an: Familie

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