Spukstaben – Spielkritik

Nachts in der Druckerei geht es beinahe so zu und her wie nachts im Museum. Die Buchstabengeister klauen die Druckbuchstaben und einer nach dem anderen entschwebt langsam durch das Büro Richtung Ausgang. Die Spukstaben müssen gemeinsam aufgehalten werden.

Spukstaben

Alles dreht sich um einen Stapel von Buchstaben, die sich nach und nach aus der Druckerei entfernen möchten. Mit der zufälligen Reihenfolge liegen immer neue Kartenkombinationen aus. Die Anzahl der Mitspieler bestimmt zudem noch die Anzahl der Karten. Spukstaben ist also ein sehr anpassungsfähiges Spiel. In 10 Runden erscheinen regelmässig neue Buchstaben auf der Spielfläche, die von den Spielern gemeinsam eingefangen werden sollen. Verpackt man einen Buchstaben einige Male in einem Wort, verliert er an Geisterkraft und bleibt in der Druckerei liegen.

Also gehen die Geisterjäger in bester Scrabble-Manier auf Wörtersuche. Möglichst viele ausliegende Buchstaben sollen in den Wortkreationen der Spieler vorkommen. Auch zusätzliche Buchstaben sind erlaubt, ein Wort darf allerdings aus höchstens 10 Buchstaben bestehen. In nur einer Minute notiert sich jeder Spieler ein Wort, mit dem er die Geister-Buchstaben befreien möchte. Jedes Wort darf nur einmal vorkommen. Das benötigt eine gewisse Absprache, die bei Spukstaben allerdings eingeschränkt ist. Genau ein Hinweis pro Person ist erlaubt: Zu einem Buchstaben, zu einer Reihe, einem Raum oder der Wortlänge.

Spukstaben

Nach einer Minute vergleicht man die Wörter und vertreibt die Geister. Jeder Buchstabe muss mehrmals in einem Wort erscheinen, um ihn zu retten. Mit einem Marker, dem Spukstein, notiert man bei den Buchstabenkarten den Stand der Dinge.
Doch die Geister sind hartnäckig. Sie schicken in jeder Runde neue Buchstaben los. Einige von ihnen stellen Bedingungen (Wortlänge, verbotene Kombinationen), andere überspringen Räume und sind besonders schnell in Richtung Ausgang unterwegs.

Spukstaben

Schafft ein Buchstabe die Flucht, bringt er auf dem Entkommen-Stapel bei Spielende Minuspunkte. Gefangene Buchstaben geben dafür wieder einen Spukstein frei. Diese Steine sind nämlich nur begrenzt vorhanden. Ein weiterer Aspekt, der bei der schnellen Wörtersuche beachtet werden muss.

In der 10. Runde einigen sich alle Spieler auf ein Machtwort. Darin sollen möglichst viele, noch aktive Buchstaben vorkommen. Denn in der letzten Runde befreit man jeden Buchstaben sofort und kann mit dem Machtwort die Druckerei räumen.

Es lohnt sich, die Regeln für die Wörtersuche genau zu lesen. Nebst einigen Grundbedingungen (Grundform, Einzahl) gibt es noch weitere Bedingungen, auf die man achten sollte. Spielt man exakt nach Regeln, ist das Suchen passender Wörter gar nicht immer so einfach. Lässt man einzelne Bedingungen weg, passt man Spukstaben ganz einfach dem Können der grossen und kleinen Mitspieler an.


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Fazit

Ein richtig kniffliges Wörterspiel erwartet die Spieler bei Spukstaben, so eine Art kooperatives Scrabble. Mit vorgegebenen Buchstaben sucht man passende Wörter. Die sind in der Länge zwar eingeschränkt, dafür darf man so viele „fremde“ Buchstaben reinpacken, wie man möchte. Schwieriger ist hier das Koordinieren der Aufgaben. Wer nimmt welche Buchstaben? Bitte keine Verdopplungen und wenn es geht, Prioritäten setzen, da die Spuksteine irgendwann zur Neige gehen. Oft beginnt es ganz gemütlich und endet mit einem gewissen Druck und Runde für Runde neuen Buchstaben, die in ihrer Reihenfolge natürlich selten passend erscheinen. Mit weniger Spielern fällt die Koordination bei der Wörtersuche ein wenig einfacher.

In voller Besetzung ist Spukstaben in der Absprache herausfordernder. Was mir sehr gut gefällt: Die wichtigsten Informationen über das Spiel findet man ganz praktisch auf dem Schachtelrand. So behält man einen schnellen Überblick. Wer gerne Wortknobeleien mag, erhält mit Spukstaben ein erfrischendes, flottes Spiel. Durch die wechselnde Reihenfolge der Buchstabenkarten benötigt man in jeder Partie neue Wörter für unterschiedlichste Kombinationen. Natürlich lässt es sich auch alleine gut rätseln, der kooperative Gedanke drückt aber in grosser Spielrunde voll durch und erhält dort Gewicht.

Alles über Spukstaben

Spukstaben | Autor: Moritz Dressler | Illustration: Christian Opperer | Verlag: Nürnberger-Spielkarten-Verlag

Spielerzahl: Kartenspiel für 1 – 4 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Wortschatz bei der Geisterhatz
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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