Start frei – Spielkritik

Bei diesem Spiel wähnt man sich tatsächlich wie mitten in der Carrera Autorennbahn. Ein gutes Zeichen, schliesslich ist es ein Rennspiel und der Wiedererkennungswert soll möglichst gross sein. Start frei ist das grosse Familienspiel der neuen Marke Carrera Tabletop Games. Stürzen wir uns also ins Renngeschehen.

Start frei 1Bei jedem Spieler liegt das eigene Lenkrad aus, darin befinden sich auch seine Gänge. „In die Gänge“ kommt man mittels Spielkarten. 6 Karten befinden sich in der Hand eines Spielers. Mit ihnen steuert man seinen Boliden. Verdeckt legt man Runde für Runde eine seiner Karten aus und befolgt die Anweisungen. Die Ordnungszahl der Karten legt die Reihenfolge der Spielzüge fest. Je tiefer die Zahl, desto eher fährt der Rennwagen weiter.
Die Rennwagen und überhaupt das Spielmaterial sind ein Highlight des Spiels. Toll, was da gezaubert wurde. Der Würfelbecher ist als Handregler getarnt, die Piste im originalen Carrera-Look, inklusive Spurwechsel und Verengungen.

Die Handkarten ermöglichen den Spielern die Gangschaltung oder eine Vorwärtsbewegung durch einen Würfel. Für jeden Gang liegt ein farbiger Würfel bereit, der grössere oder kleinere Sprünge ermöglicht. Trotzdem muss vorsichtig gefahren werden. Schikanen sollten möglichst punktgenau angefahren, Überholmanöver vorher angekündigt werden. Einen Spurwechsel bezahlt man mit Carrera Coins. Das sind Erfahrungspunkte, die man zur Belohnung für ein geglücktes Überholmanöver oder eine perfekt angegangene Schikane erhält.
Zu schnelles Fahren wird bestraft. Wer auffährt muss sofort einen Gang tiefer schalten, bei gefährlichen Schikanen sogar zwei. Das schränkt den Bewegungsradius im nächsten Spielzug etwas ein.
Zum Überholen darf man zusätzlich einen Boost-Würfel verwenden. Der Boost kann bei einem Wurf aber auch seinen Dienst versagen. Dann scheitert zwar das Überholmanöver, man erhält jedoch als Trostpflaster einen Marker, mit dem man zu einem späteren Zeitpunkt einen Spielvorteil erhält (Gang schalten, Wurfergebnis verändern, würfeln…).

Start frei 2

Nach einem Kartendurchgang folgt der Boxenstopp. Dort kann man sich mit den Coins neue Karten von der Auslage kaufen und seine Rennkarten für die nächste Runde verbessern. Mit allen Karten geht es dann zum nächsten Durchgang.
Die Rennstrecke wird während des Fahrens ausgebaut. Nach zwei gefahrenen Runden steht der Sieger fest.

Der Streckenbau ist bei Start frei flexibel. Es sind viele Strecken planbar. Sie unterscheiden sich von der Spieldauer, als auch vom Schwierigkeitsgrad.

Fazit:
Start frei ist auf dem Cover als Familienspiel deklariert. Der Ablauf eines Rennens ist zwar relativ einfach, trotzdem sind viele Kleinigkeiten zu beachten. Zu Beginn muss häufig in den Regeln nachgeschlagen werden, um sicher zu sein, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Daher würde ich Start frei klar als gehobenes Familienspiel bezeichnen. Thematisch ist man von der ersten Sekunde an voll dabei. Das Spiel hat Atmosphäre – Autorennen pur. Das tolle Spielmaterial trägt viel dazu bei.
Das Glück spielt beim Auswürfeln des Tempos natürlich mit. Wer aber nicht vorausschauend fährt und seine Karten oder Marker geschickt einsetzt, wird nicht um den Sieg fahren. Auch Taktik ist gefragt.
Ohne grobe Fahrfehler bleibt ein Rennen lange offen. Hinten liegende Autos erhalten Spielvorteile, damit ein Aufholen jederzeit möglich ist. Ganz vorne zu fahren benötigt zusätzliche Ressourcen.
Mit Start frei erhält man ein unterhaltsames Autorennen mit einigen Möglichkeiten, in das man sich ein wenig einarbeiten muss.

Start frei | Autoren: Klemens Franz, Hanno Girke und Dale Yu | Verlag: Carrera Tabletop Games
Autorennen für 2-4 Personen | Spieldauer: 30-120 Minuten (je nach Rennstrecke und Personen) | Ab 10 Jahren | Benötigt: Angepasstes Fahren bei Höchstgeschwindigkeit | Wiederspielreiz: gross

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