Steam Time – Spielkritik

Zeitreisen sind in diesem Sommer der absolute Renner. Mit dem Luftschiff, phantastischen Maschinen und Kristallen erkundet man die Mythen der bekanntesten Monumente dieser Welt. Steam Time nennt sich die Reise für erfahrene Spieler – ein grosses Brettspiel aus dem Hause Kosmos.

Steam Time 1Ziemlich bunt sieht die Welt in der Zeitschlaufe aus, die man über 5 Runden immer schön entlang des Zeitstroms durchfährt. Steam Time ist ein Optimierspiel. Das eigene Luftschiff wird mit seinen Generatoren so auf Vordermann gebracht, dass man auf Reisen möglichst viel Anerkennung gewinnt. Im Ablauf ist Steam Time ziemlich einfach zu verstehen. Schwieriger ist es, die einzelnen Aktionen in möglichst gewinnbringende Zusammenhänge zu setzen – denn das möchten die Mitspieler natürlich auch.

Der Spielplan von Steam Time ist variabel. Er passt sich der Spieleranzahl schön an, die Materialien werden auch nicht in jeder Partie voll ausgeschöpft. So gleicht sich keine Spielrunde bis ins Detail. Grundsätzlich hat man in jeder der 5 Runden genau drei Luftschiffe zur Verfügung, die man immer schön entlang des Zeitstroms setzen muss. Auf jeder Monument-Tafel, die man anfliegen kann, stehen gewisse Aktionsfelder zur Verfügung. Jedes dieser Felder darf nur von einem Luftschiff besetzt sein. Das Rennen beginnt.

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Das eigene Luftschiff wird durch Kristalle in den unterschiedlichen Generatoren angetrieben. Man erkennt sie an den Farben. Nach jeder gewählten Aktion erhält man einen Bonus, der sich nach den Kristallen im entsprechenden Generator richtet. Viele Kristalle gleich viel Bonus. Leider benötigt man Kristalle auch als Währung. Und schon beginnt die grosse Planung. Doch der Reihe nach:
Mit seinen Luftschiffen holt man sich Aufträge, trifft Persönlichkeiten unterschiedlicher Zeitalter oder generiert ganz einfach Geld. Das alles kostet nichts, bringt aber etwas für die Zukunft. Aufträge sind bei Spielende Anerkennung wert, die Persönlichkeiten schenken nützliche Dinge für den Handelsalltag und mit Geld kauft man neue Kristalle.
Schon sind wir bei den kostenpflichtigen Aktionen angelangt: In den Lagerstätten kauft man gegen Geld neue Kristalle. Ein Upgrade des Luftschiffs oder eine durchgeführte Expedition bezahlt man zum aktuellen Kristall-Rundenpreis, dafür erhält man Punkte, Geld oder neue Kristalle.

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Der Markt ist also weit geöffnet, jeder Spieler muss sich nur noch die gerade benötigten Hilfsmittel aussuchen. Und um das Spiel noch schön abzurunden, gibt es die neutralen T.I.M.E.-Kristalle, die wie Joker funktionieren und mit genügend Steam verwandeln sich die Kristalle auch noch in die gewünschten Farben. In der Zeitschlaufe ist alles möglich.

Auf dem eigenen Tableau steuert jeder Spieler durch die Zeit und behält den Überblick über seine Generatoren. Besonders gut gefällt mir noch das Beschaffen des Startspieler-Chips. Dadurch erhält man gleichzeitig die Möglichkeit Ansehen oder einen T.I.M.E.-Kristall einzutauschen. Und wenn man den Zeitportal-Generator häufig einsetzt, kriegt man einen Extra-Spielzug, der sich nicht an den Zeitstrom hält. Damit lässt sich doch arbeiten.

Wer nach 5 Spielrunden und nach Abrechnung aller Aufträge am meisten Ansehen hat, gewinnt das Spiel.

Fazit:
Was nach dem ersten Durchlesen nach ganz vielen Möglichkeiten klingt, ist in der ersten Partie schon ziemlich einleuchtend. Die Abläufe sind rund, gesucht wird ein gutes Management mit Kristallen, Geld und den Bonusaktionen. Steam Time ist ein wenig kopflastig. In ungefähr 15 Aktionen reist man durch die Zeit und soll sich in die „Hall of Ansehen“ arbeiten. Das verleitet zur Suche nach dem perfekten Spielzug…, der eigentlich ziemlich unnötig ist. Während man so vor sich hin grübelt, schnappen sich die Mitspieler nämlich genau die gewünschten Aktionen und ein Plan B muss her. Möglichkeiten gibt es immer. Während einige mutig voranschreiten, warten andere erst einmal ab. Am Ende wird sich entscheiden, wer die Generatoren seines Luftschiffs richtig gut eingesetzt hat. Steam Time wandelt sich von Runde zu Runde. Alles wird immer erneuert oder verschoben. Auch die Preise steigen gegen Ende, dafür sind Expeditionen lukrativer. Ob man mit dem Thema klar kommt, muss jeder für sich selber entscheiden. Auf das Spiel selber hat es wenig Einfluss. Steam Time ist ein sehr gut durchdachtes Optimierungsspiel, bei dem man sein Luftschiff stetig wachsen sieht. Erfahrene Spieler werden daran ihre Freude haben. Besonders die Konkurrenz belebt in diesem Spiel das Luftschiff-Geschäft.

Steam Time | Autor: Rüdiger Dorn | Verlag: Kosmos
Optimierungsspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 90 Minuten | Ab 12 Jahren | Benötigt: Jederzeit ein Luftschiff an der passenden Stelle | Wiederspielreiz: gross

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