Strasbourg – Spielkritik

Im 15. Jahrhundert bestimmen die Handwerkszünfte die Geschicke der Stadt Strassburg. Das soll sich nun ändern. Aufstrebende Familien wollen in den Zünften unterkommen und ordentlich mitbestimmen. In Strasbourg, dem neuen Spiel von Stefan Feld, ist die Mission also klar definiert. Ran an die Macht!

Jeder Spieler startet mit einigen Familienmitgliedern, 24 Einflusskarten und ein wenig Geld. Noch vor Spielstart bekommen alle Spieler zufällig 5 Aufgabenkarten. Aus ihnen muss man mindestens eine auswählen, die man bis zum Ende der Partie erfüllen sollte.

Strasbourg ist in 3 Phasen eingeteilt und beginnt mit der Planungsphase. Die löst jeder Spieler für sich selber. Vom gemischten Stapel mit den Einflusskarten darf man sich einige ziehen. Wie viele, entscheidet jeder Spieler für sich selber. Sie müssen jedoch für 5 Spielrunden einer Partie reichen. Eine gute Einteilung ist also gefragt. Auf den Einflusskarten sind Zahlen von 1 bis 6 gedruckt. Mit den gezogenen Karten macht man beliebig viele verdeckte Stapel vor sich. Dabei darf man nur eine oder mehrere Karten aufeinander stapeln.

Dann beginnt die Aktionsphase. Auf der Rundentafel werden 9 Schritte abgearbeitet. In jedem Schritt geht es um den Einfluss in einer der Zünfte oder den Handel. Hier kann man der Reihe nach sein Gebot mittels der Einflusskarten abgeben. Wer am meisten bietet ist der Meister dieser Zunft und darf ein Familienmitglied in den Stadtrat stellen, eine entsprechende Ware nehmen und ein Familienmitglied in die Stadt stellen. Das kostet allerdings eine kleine Gebühr. Auch der 2. Platz bei den Geboten wird noch belohnt. Allerdings nur noch mit einer Ware und der Möglichkeit eines Stadtteils. Der 3. Platz kann noch entscheiden, ob er eine Ware ODER einen Stadtteil möchte. Alle weiteren Spieler gehen leer aus, können jedoch eine Einflusskarte unter ihren Stapel zurücklegen.
Wenn ich in einer Handelsrunde das höchste Gebot abgebe, kann ich meine Warenplättchen wieder verkaufen und zu Geld machen.

Am Anfang der Rundentafel wird immer der Einfluss auf Adel und Kirche bestimmt. Das bringt Vorteile ganz am Schluss der Rundentafel. Dann darf die Kirche nämlich eine Kapelle ins Stadtgebiet bauen, der Adel gar ein Gebäude. Sie sind am Spielende massgebend für die Punkte.
Am Rundenende beginnt die Ratsphase. Es gibt Punkte für jedes Familienmitglied, das nun im Stadtrat steht. Für die meisten Mitglieder erhält man noch ein Privileg, das man in einer nächsten Gebotsrunde einlösen kann. Mit ihm darf man erst die Gebote der Mitspieler anhören, bevor man sein eigenes abgibt.

Nach 5 Runden werden Punkte verteilt. Für Familienmitglieder in der Stadt, neben einer Kapelle, neben einem neuen Gebäude oder für die Erfüllung von Aufgaben. Nicht gelöste Aufgaben werden mit 3 Minuspunkten bestraft. Welche Familie bekommt am meisten Macht in Strasbourg?

Fazit:
Strasbourg ist ein tolles Strategiespiel, das sich sehr flott spielt und die Spannung immer aufrecht erhält. Das beginnt bei den Gebotsrunden und endet bei den Aufgaben, mit denen jeder Spieler schon vor Spielbeginn seine Strategie ganz geheim aufgleist, sie aber erst am Spielende auflöst. Auch die Einflusskarten müssen überlegt und sparsam eingesetzt werden. Sonst kann man gegen Ende des Spiels ziemlich hilf- und aktionslos dastehen. Strasbourg – ein spannendes, abwechslungsreiches und durchdachtes Strategiespiel und daher klar zu empfehlen.

Strasbourg | Autor: Stefan Feld | Verlag: Pegasus Spiele
Strategiespiel für 3-5 Personen | Spieldauer: 60-90 Minuten | Benötigt: Planerische Weitsicht beim Machtgerangel | Wiederspielreiz: sehr gross

Besten Dank an Pegasus Spiele für ein Rezensionsexemplar von Strasbourg!

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