Wer kennt sie nicht, all die Fussballmanagerspiele auf dem PC, bei denen man sein Team auf Vordermann brachte, um die Meisterschaft erfolgreich abzuschliessen. Dafür gibt es jetzt Superclub, das Managerspiel für den Spieltisch.
Wer sich bereits in früheren Jahren mit Fussballmanagern befasst hat, wird mit Superclub an vielen Stellen ein Déjà-Vu haben. Die Anleitung führt uns Schritt für Schritt ins Spiel ein. Da gibt es einige Phasen ausserhalb der Saison und den anschliessenden Spielbetrieb, bei dem man die Früchte aus der Vorphase ernten kann. Es ist einiges Material in der grossen Box, die Spielerkarten sind allerdings unpersönlich. Das hat vor allem mit den rechtlichen Situation zu tun. Mittlerweile kann man aber einige Vereine dazu kaufen, um mit richtigen Spielernamen zu spielen, was vor allem hartgesottene Fussballfreunde freut. Es gibt zahlreiche Spielelemente bei Superclub. Wichtig sind das Hauptspielbrett, auf dem man viele Informationen findet, ein kleines Spielbrett für das Drafting der Spieler und eine Managermappe, in der man seine Aufstellung tätigt. Und nicht zuletzt die Millionen, mit denen man versucht, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen.
Alles beginnt mit einem ersten Spieler-Draft. Von 16 Spielern auf dem Drafting-Tableau nehmen sich alle reihum einen Spieler für ihre Mannschaft. Das wird so lange wiederholt und neu aufgefüllt, bis alle Manager 16 Spieler besitzen. Eine Grundlage für den Fussballbetrieb ist jetzt vorhanden.
Mit einer Off-Season startet das Business, erste Verbesserungen können vorgenommen werden. Bei den Finanzen erhält man in der ersten Saison ein Startgeld, in den weiteren Saisons erhält man Geld für den Rang in der Liga und den Ausbau des Stadions. Allerdings muss man der Spielerstärke entsprechend auch Lohn bezahlen.
Im Training kann man einzelne Spieler upgraden. Der Würfel und der Ausbau des Trainingsgeländes entscheiden, was möglich ist. Gelingt ein Upgrade, wird ein Spieler stärker und erhält eine neue Spielerkarte.
Weltweit kann man Spieler scouten. Auch das kostet Geld und das Scouting lässt sich durch einen Ausbau ebenfalls verbessern (mehrere Spieler verpflichten).
Und schliesslich können Investitionen getätigt werde, um die Infrastruktur zu verbessern oder Mitarbeiter einzustellen.
Am Stichtag kann man Spieler aus aller Welt verpflichten. Mit dem höchsten Gebot erhält man einen der vorgeschlagenen Spieler in sein Kader – wenn dann noch Geld übrig ist. Mehr als 23 Spieler dürfen allerdings nicht im Kader sein.
Nun geht es in die Saison. Der Spielplan ist auf dem Hauptspielbrett zu finden. In der Manager-Mappe stellt man sein Kader zusammen. Position, Spielstärke und die Chemie untereinander sind entscheidend für eine gute Sternen-Punktzahl.
Eine Partie beginnt im Mittelfeld. Die Punktzahlen der Spielerstärken addiert man zum Ergebnis zweier Würfel. Die höhere Summe gewinnt. Danach vergleicht man Angriff mit Verteidigung nach dem gleichen System. Steht es nun schon 2:0, steht der Gewinner der Partie fest. Sonst geht es in den entscheidenden Vergleich Verteidigung gegen Angriff.
Ein überraschender Nebeneffekt: Bei einem gewürfelten Pasch tritt eine Verletzung ein oder man erhält eine Game Changer – Karte mit speziellen Effekten für den weiteren Spielverlauf.
Die Spielpunkte wirken sich natürlich sofort auf die Teamstärke aus. Das ist pure Motivation für die Mannschaft.
Nach der Saison stehen die Rangierungen fest, die ausschlaggebend sind für die Finanzen der nächsten Saison. Der fussballerische Kreis schliesst sich. Der Gewinner der Saison erhält eine Supercup-Karte. Es beginnt wieder von vorne.
Erreicht ein Manager 100 oder mehr Punkte, gewinnt er Superclub. Durch stetige Verbesserungen am Kader und am Umfeld des Vereins ist das möglich. Mit drei Supercup-Karten im eigenen Besitz kann man entscheiden, ob man im grossen Finale das Spiel beenden möchte. Dazu benötigt man aber ein starkes Kader.
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Fazit zu Superclub
Wer sich bereits mit früheren Fussball-Manager-Spielen am PC beschäftigt hat, besitzt klare Vorteile bei Superclub. Es ist wie eine kleine Reise in die Vergangenheit, wenn man sich mit dem Brettspiel beschäftigt. Zumindest von den Abläufen her ist schnell klar, was zu tun ist. Sonst lösen das auch die Spielregeln gut. Schritt für Schritt wird man das erste Mal durch den Ablauf geführt. Es ist gut möglich, neben dem Regelstudium eine Partie zu starten, wenn man gemeinsam jeden Schritt durchführt. Das Fussball-Manager-Brettspiel ist vielschichtig. Es besitzt einige Optionen für Verbesserungen, alle sind aber vom Geld abhängig. Ein kluger Vereinsausbau und geschickte Transfers sind das Grundgerüst des Erfolgs.
Mit den Würfeln kommt ein Glücksfaktor ins Spiel, den man als Fluch oder als Segen sehen kann. Einerseits können die Würfel sicher geglaubte Ergebnisse zunichte machen, andererseits ist das Fussballgeschäft eben auch in der Realität zum Glück nicht immer berechenbar. Die Transfer-Politik kann man optional weiter ausbauen bei Superclub. Es gibt eine spielerische Möglichkeit mit unzufriedenen Spielern und lukrativen Angeboten für eine Übernahme in der ganzen Off-Season.
Es gibt einiges zu entdecken bei Superclub. Trotzdem bleibt es ein Manager-Spiel. Es gibt einen Verwaltungsteil und einen spielerischen Teil. Beide sind wichtig für das Endergebnis. Und wie das bei Verwaltungen so ist, sollte man nicht zu verkopft an die Sache rangehen. In grösseren Spielrunden schlägt das sonst auf die Spielzeit. Man darf Superclub vom Aufwand her nicht unterschätzen, die spielerischen Elemente bewegen sich für mich im gehobenen Familienspielbereich. Mit einigen Zufallselementen ist es trotzdem gut gelungen, das Managerfeeling aufs Spielbrett zu verlegen. Gerade Fussballfreunde erhalten einen guten Zugang zum Brettspiel.
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Fakten zu Superclub
Autor: Superclub AS | Illustrationen: Superclub AS | Verlag: Superclub AS, Norwegen
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 90+ Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Einen Manager mit Fussballsachverstand
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie, Kenner