Temple Rush – Spielkritik

Der grosse Wettbewerb der Tempelbauer lockt jährlich die besten Baumeister an. Auf zwei oder drei Bauplätzen agiert man gleichzeitig und stapelt die Steine möglichst geschickt nach ihrem Vorbild. Wer holt sich bei Temple Rush den Titel?

Temple Rush

Was als Erstes auffällt: In der Spieleschachtel sind Lego (Klemmbausteine) enthalten. Mit ihnen baut man im Laufe der Partie diverse Tempel nach. Die Vorgaben liefern Tempelkarten mit der Seitenansicht diverser Bauwerke, die man Schritt für Schritt nachbilden muss. Dafür erhalten alle Spielenden ein schönes Tableau, auf dem sich drei Bauplätze befinden und auch einige Ausrüstungsplättchen bereit liegen. Auf drei Kartenhalter stehen, für alle gut sichtbar, die Silhouetten der drei Tempel für den Nachbau. Eine Person ist für das Würfeln zuständig und besorgt dadurch für alle Spielenden Nachschub beim Baumaterial. Der Würfel in der eigenen Spielerfarbe zeigt an, was man jeweils erhält. Damit kann der Wettbewerb bei Temple Rush schon beginnen.

Der Spielablauf ist nicht komplex. Jemand würfelt, und alle nehmen sich den Klemmbaustein ihres Würfels. Die Würfel zeigen Einer, Zweier, Dreier oder Vierer, im besten Fall einen Stern, den Joker. Nun nimmt man sich den erwürfelten Stein und legt ihn auf einen passenden Bauplatz. Passend ist es dann, wenn so ein Baustein auch im entsprechenden Tempel benötigt wird. Der erste Baustein kann beliebig gewählt werden. So darf man auch ein Gebäude von oben nach unten erstellen. Jedes weitere Bauteil in späteren Würfelrunden muss allerdings an ein bereits bestehendes Teil angebaut werden. Jede Baustelle muss also zwingend eine Einheit sein.

Temple Rush

Passt ein erwürfeltes Teil nicht, pausiert man. Stellt man einen Baufehler fest, weil man ein falsches Teil verwendet hat, kann man einen Spielzug auslassen und dafür ein Bauteil auswechseln.

Ist der Tempelnachbau fertig, meldet man das mit einem lauten „Temple Rush!“ an und kontrolliert sein Bauwerk. Auf den Bildern sind nämlich nur die Umrisse der Tempel erkennbar, bautechnisch lässt das einen Spielraum offen mit den Klemmbausteinen. Stimmt das Werk, erhält man die Tempelkarte und legt eines der Bauteile ins Museum. Beides bringt am Ende Punkte ein.
Passt das Bauwerk nicht mit dem Umriss überein, muss man ein Bauteil in den Vorrat zurücklegen und die Partie geht weiter.

Eventuell sind die Mitspielenden schneller, weil man am selben Tempel gearbeitet hat. Dann darf man die Bausteine auf der Baustelle neu arrangieren und sie der neuen Karte anpassen. Dadurch geht man mit einem kleinen Vorteil in die nächste Bauphase.

Temple Rush

Alle Spielenden besitzen drei Hilfsmittel, die sie einmalig in der Partie benutzen dürfen. Mit Hammer & Meissel tauscht man einen Baustein aus. Mit dem Sack bedient man sich an den obersten zwei Bauteilen eines anderen Tempelbauers. Mit diesen Teilen muss man allerdings einen eigenen Tempel vollenden. Danach gibt man die geliehenen Teile wieder zurück, die Punkte der Tempelkarte darf man natürlich behalten. Mit dem Mörtel darf man einmal einen losen Baustein auf eine Baustelle legen, um ihn später zu verwenden.

Für kurzfristige Hektik sorgt die Blitzkarte im Tempelkartenstapel. Erscheint die Blitzkarte, unterbricht man die Partie kurz. Auf Kommando bauen alle blitzschnell den Tempel der nächsten Karte. Wer ihn zuerst auf die Blitzkarte legt, holt sich die Tempelpunkte.

Ist die letzte Tempelkarte des Stapels weggespielt, zählt man die Punkte aus Tempelkarten, Bausteinen im Museum und nicht benutzten Ausrüstungsgegenständen. Wer die meisten Punkte sammelt, gewinnt den Tempelwettstreit von Temple Rush.


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Fazit zu Temple Rush

Temple Rush beeindruckt auf den ersten Blick mit seinem tollen Spielmaterial. Dahinter verbirgt sich aber ein eher klassisches Sammelspiel: Würfeln, nehmen, bauen. In voller Besetzung mit drei Baustellen verteilen sich die Steine ein wenig. Man weiss nie so genau, wer an welcher Baustelle arbeitet und wie weit die Arbeiten sind. Zu zweit und zu dritt sind leider nur zwei Baustellen offen und es ist eher absehbar, wo man seine Bausteine liefert. Und da spielt das Würfelglück auch eine gewisse Rolle. Manchmal kommt der sehnlichst erwartete letzte Baustein einfach nicht, während andere Fortschritte erzielen, ohne dass man gross etwas dagegen unternehmen kann.

Das Blitzturnier sorgt einmalig für Auflockerung. Plötzlich zählen ganz andere Faktoren für den Erfolg. Die Umrisse der Tempel fordern die Kinder beim Bau des Tempels heraus. Man muss die Umrisse richtig deuten können, damit man die Bausteine auch einmal quer einbaut. Temple Rush ist ein einfaches Sammel- und Bauspiel mit bekannten Mechanismen. Am besten gefällt es mir zu viert, wenn alle Bauplätze offen sind. Trotzdem ist es vor allem vom Würfelglück abhängig.

Fakten zu Temple Rush

Autor: Jacob Berg | Illustrationen: Sofie Kampmark | Verlag: Funbot

Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Spieldauer: 25 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Den schnellsten Tempelnachbau
Wiederspielreiz: ok

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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