Nach einem leichten Fall und einem mittleren Fall folgt nun… ein leichter Fall. The Key: Sabotage im Lucky Lama Land ist der dritte Teil des Deduktionsspiels. Diesmal verschlägt es die Ermittler in ein Freizeit-Paradies. Zu lösen gibt es drei Fälle gleichzeitig. Da lohnt sich doch ein Besuch.
Das starke Ermittlungsteam, also die Spieler, sind wieder einmal gefragt. Im Freizeit-Paradies Lucky Lama Land wurden mehrere Attraktionen sabotiert und damit auch die Besucher gefährdet. Einige Informationen liegen vor, doch irgendwie passen die Puzzleteile noch nicht ganz zusammen. So liegt die Aufgabe auf der Hand: Wer beging die Tat? Welches Tatwerkzeug wurde verwendet und welche Bahn sabotiert? 140 Karten mit Zeugenaussagen und Labor-Werten sollen den Ermittlern auf die Sprünge helfen. Nur wer die Hinweise geschickt miteinander verbindet, weiss am Ende genau Bescheid. Dabei ist die Zeit zweitrangig. Es zählt vor allem die Anzahl der verwendeten Hinweise, bis man die richtige Lösung in den Händen hält.
Das Spielprinzip verändert sich gegenüber den Vorgänger-Fällen Raub in der Cliffrock Villa und Mord im Oakdale Club nicht. Ähnlich wie am Wühltisch schnappt man sich eine Hinweiskarte und wertet sie aus. Dazu macht man sich Notizen mit einem abwischbaren Stift in seinem persönlichen Aktenkoffer. Zudem steht allen Ermittlern noch eine Akte zur Verfügung, mit der man wichtige Hintergrundinformationen zu den mutmasslichen Tätern erhält.
Die Hinweiskarten bringen die Ermittler auf die Spur. Auf der Kartenrückseite erhält man einen dezenten Wink über die Art des Hinweises. 9 unterschiedliche Fälle gibt es bei The Key: Sabotage im Lucky Lama Land, gekennzeichnet mit einer Farbe. Löst man den violetten Fall, nimmt man sich nur Hinweiskarten mit einem violetten Quadrat auf der Rückseite. Andernfalls wird der Weg in die falsche Richtung führen und die Verdächtigen werden sich bedanken.
Daneben erkennt man Zeugenaussagen und Laborkarten. An zusätzlichen Symbolen liest man ab, ob man Informationen zum Täter, der Tatzeit, dem Tatwerkzeug oder dem Tatort erhält. Die Ermittlungspunkte auf den Karten weisen auf die Genauigkeit des Hinweises hin: Je höher die Punktzahl, desto genauer die Information. Die Laboraussagen sind in jedem Spiel der The Key-Reihe anders. Bei Sabotage im Lucky Lama Land findet man Schuhabdrücke, zerrissene Showtickets oder typische Freizeitparadies-Schnappschüsse. Alles liefert wichtige Hinweise, die von den Ermittlern verwertet werden können. Für die Schuhabdrücke befindet sich ein kleiner Spiegel im Spiel zur genauen Betrachtung.
Am Ende generiert man aus der fertigen Lösung aller drei Taten einen Zahlencode und kontrolliert ihn mit dem Lösungstableau. Der schnellste Ermittler erhält einen kleinen Punktebonus, wenn die Lösung stimmt. Doch hat er auch gewonnen? Wer die wenigsten Ermittlungspunkte auf seinen Karten vorweist, wird zum Meisterermittler.
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Fazit
Das Spielprinzip überzeugt auch bei The Key: Sabotage im Lucky Lama Land. Das Ziehen der Karten und die vielseitige Verwendung in mehreren Fällen – das ist schlicht genial gelöst. Das Spiel ist eine Mischung aus Ermittlungen und Logical. Man wertet die Hinweise aus, sammelt Informationen oder wendet das Ausschlussverfahren an. Je nach Reihenfolge der Karten muss man flexibel sein im Denken. Auch bei Sabotage im Lucky Lama Land gilt: Die Fälle sind mehrfach lösbar. Die Lösungscodes sind nach kurzer Zeit aus dem Gedächtnis verschwunden und durch die unterschiedliche Reihenfolge beim Ziehen der Karten setzt man beim gleichen Fall von einer ganz anderen Seite an.
Obwohl der Fall im Freizeitparadies für Einsteiger deklariert ist, finde ich ihn nicht ganz so einfach wie den Raub in der Cliffrock Villa. Das hat mit den Akteneinträgen zu tun. Dort ist das Auswerten einer Tabelle gefordert, zudem das Betrachten von Spiegelbildern und auch die Schnappschüsse fordern einiges an Vorstellungsvermögen von den Ermittlern. Durch die neuen Elemente kommt zwar frischer Wind in die Geschichte, doch man benötigt unterschiedlich lange, wenn man seine Arbeit genau verrichten möchte. Mit nur einem Spiegel kann es vorkommen, dass man warten muss, weil ein anderer Ermittler gerade eine Untersuchung gestartet hat. Die Fälle lassen sich einwandfrei lösen, doch das Spielerlebnis ist im Lucky Lama Land weniger rund und flüssig, als bei den Vorgängerfällen.
Alles über The Key: Sabotage im Lucky Lama Land
The Key: Sabotage im Lucky Lama Land | Autor: Thomas Sing | Illustration: Timo Grubing | Verlag: HABA
Spielerzahl: Krimispiel für 1 – 4 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Wenige, aber knackige Hinweise
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie