In der Grafschaft Tipperary dominiert das saftige Grün der Landschaft. Hin und wieder trifft man auf Destillerien, Ruinen, Steinkreise oder Schafherden. Nach und nach erkunden wir die Gegend und puzzeln sie uns zurecht.
Von unserem Heimatort mitten im Grünen starten wir ins Spiel. Die Ortschaft bietet einige Landschaftsteile an, an die man mit dem ersten Plättchen puzzeln kann. Eine Drehscheibe übernimmt die Zuteilung der neuen Landschaftsteile. Das erinnert stark an die grosse Raumstation aus dem Spiel Planet Unknown. Bei Tipperary ist natürlich landschaftlich alles ein wenig kleiner. Wir erkunden ja auch keine Planeten. Rund um die Drehscheibe liegen in jeder Einbuchtung zwei zufällig gezogene Landschaftsteile bereit. Mit einem Dreh kommen alle Spielenden zu einer Einbuchtung, aus der man ein Landschaftsteil auswählt, das andere bleibt bei der Drehscheibe liegen. Die ausgewählte Landschaft erweitert nun den Heimatort aller Spielenden. Damit kennt man bereits den Grundmechanismus des Spiels. Um viele Punkte zu machen, muss man nur noch die Vorzüge der Landschaft beachten.
Drehen, auswählen, anlegen – der Mechanismus ist nicht neu. So beinhalten auch die Legeregeln keine Überraschungen. Die neuen Landschaften müssen irgendwo seitlich anliegen und dürfen keine Plättchen überlappen. Landschaftlich muss es nicht passend sein, doch es bringt klare Vorteile, wenn man gleiche Landschaften gruppiert.
Auf einigen Wiesenfeldern findet man Schafe. Die grösste Schafherde bringt am Spielende Punkte, die grösste Schafherde aller Spielenden sogar noch 5 Bonuspunkte. Einzelne Schafe erhält man mit Landschaftsplättchen oder bei der Whiskey-Produktion als Bonus. Die kleinen Holzschäfchen darf man dann irgendwo auf einer freien Wiese platzieren.
Platziert man ein Getreidefeld neben einer Destillerie, regt das die Whiskey-Produktion an. Die Punktzahl steigert sich ebenfalls.
Drei anliegende Ruinenfelder bringen einen Turm den man am Spielende irgendwo einsetzen kann, um die Landschaft zu erweitern.
Für zwei Moorfelder zieht man ein zusätzliches Einerplättchen, das man sofort anlegen muss. Mit diesen Bonusfeldern darf man auch bestehende Landschaften überdecken.
Steinkreise bringen immer eine bestimmte Anzahl an Punkten in der Endabrechnung.
Die einzelnen Landschaftsteile bei Tipperary können ganz unterschiedliche Ausmasse haben. Sie können gross und ziemlich verwinkelt sein. Doch man kann sie beidseitig anlegen. Die Suche nach dem perfekten Platz findet bei allen Spielenden gleichzeitig statt. Es gibt kaum Wartezeiten.
Nach 12 Runden (bis vier Personen) oder 10 Runden (zu fünft) endet die Partie. Nun setzt man noch seine gewonnenen Türme ein, denn die grösste rechteckige Fläche ist ein grosser Punktelieferant. Schafe, der Whiskey und die Steinkreise bringen weitere Punkte. Wer seine Startlandschaft total mit neuen Landschaften umschliessen konnte, kriegt 5 Bonuspunkte. Wer die meisten Punkte besitzt, gewinnt Tipperary.
Monatlich den brettspielblog.ch – Newsletter erhalten
Spielend auf dem Laufenden sein. Regelmässige Informationen erhalten. Nichts verpassen. Kurz, knackig und spielend einfach…
» Anmelden
Fazit zu Tipperary
Tipperary ist ein gemütliches Lege-Wohlfühlspiel. Es gibt wenig Interaktion während einer Partie. Im Gegenteil, meist wird es ziemlich ruhig am Tisch, wenn die neuen Landschaftsteile ausgelost wurden und man die unterschiedlichen Formen in seine eigene Landschaft einbauen will. Man knobelt um die besten Kombinationen, wägt ab und legt am Ende vielleicht doch nur eine Vorlage für zukünftige Teile. Da man mit verschiedenen Zielen punkten kann, versucht man anfangs ein wenig flexibel zu bleiben. Bei jeder Wertung kann man am Ende nicht vorne liegen, doch man will auch keine Punkte unnötig liegen lassen.
Tipperary lässt sich ganz einfach und locker erkunden. Wer um den Sieg mitspielen will, muss sich aber den einen oder anderen Gedanken machen, um auf Punkte zu kommen. Das Puzzeln steht dabei klar im Zentrum. Man lernt schnell dazu und ist nach kurzer Zeit ziemlich vertieft in seine Landschaft. Die teils grossen Landschaftsformen sind durchaus knifflig und gehen über das bekannte Tetris-Niveau hinaus. Einzig die kleinen Bonus-Schafe auf den legeteilen darf man nicht verpassen. Sie verschmelzen manchmal zu sehr mit der Landschaft und sind fast unsichtbar. Tipperary ist ein aber echt schönes, Familien-Legespiel mit dem besonderen Knobelfaktor beim Legen der Landschaftsteile.
Fakten zu Tipperary
Autor: Günter Burkhardt | Illustrationen: Anna Block, Klemens Franz | Verlag: Lookout Spiele
Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Spieldauer: 45 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Eine landschaftliche Geschlossenheit
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie