Tuppfehler – Spielkritik

Sie fallen gnadenlos auf beim Lesen einer Zeitung: Die Tippfehler. Leider übersieht man sie beim Schreiben eigener Texte häufig. Irgendwie entsteht eben eine Schreibblindheit. Doch was soll das falsche Wort bedeuten? Bei Tuppfehler sucht man nach wortreichen Kreationen.

Tuppfehler

Kreativität steht ganz oben auf der Liste von Tuppfehler, doch dem Erfindergeist sind Grenzen gesetzt. Hier sucht man echte, korrekte Wörter, die man aus vielen, vielen Tippfehlern ableiten muss. Betrachtet man die Fehler nämlich gesondert und ohne zusammenhängenden Text, beginnt ein freudiges Rätselraten, was es denn ursprünglich sein sollte. Daraus lässt sich doch ein prima Spiel machen – hier ist es! Wer findet die meisten Wörter?

Tuppfehler lässt sich in zwei Varianten spielen. Ziemlich bekannt ist wohl die erste davon: Stadt, Land, Tuppfehler. Ein Fehler auf einer der 100 doppelseitig bedruckten Fehler-Kärtchen rückt ins Zentrum der Spieler, die nun 45 Sekunden Zeit haben, um möglichst viele richtige Wörter zu kreieren. Dazu dürfen sie drei Möglichkeiten verwenden: Einen Buchstaben hinzufügen, einen Buchstaben entfernen oder einen Buchstaben austauschen. Jede der Aktionen ist einmalig und nicht kombinierbar. Mit den gefundenen Wörtern erstellt man eine Liste auf dem beigelegten Notizzettel. Nach 45 Sekunden vergleicht man die Listen. Ist man alleiniger Finder eines Wortes, erhält man 10 Punkte. Teilt man sein Wort mit einem anderen Spieler, erhält man 5 Punkte. Nach 5 Spielrunden und ebenso vielen Tuppfehlern endet das Spiel.

Tuppfehler

In der Risiko-Variante gilt: Wer hält am längsten durch? Den Tippfehler dürfen sich alle Spieler erst ansehen, um sich ein Bild zu machen. Danach darf jeder Spieler der Reihe nach ein Positionskärtchen ziehen oder passen. Es dürfen auch mehrere Positionskärtchen werden, wenn man viele Wörter erkennt und erneut an die Reihe kommt. Bis zu 10 Kärtchen gibt es zu holen.

Danach wird nach Positionen gespielt. Der Spieler mit der 1 nennt sein passendes Wort zur Fehlerkarte. Ist es richtig, sichert er sich einen Punkt mit dem Umdrehen der Positionskarte. Spieler 2 muss ein weiteres, passendes Wort nennen usw. Muss ein Spieler passen, ist er aus dem Rennen, die nachfolgenden, mit allenfalls hohen Positionskärtchen, rutschen nach. Die umgedrehten Positionskärtchen notiert man am Ende der Runde als Punkte. Nach mehreren Runden steht der Gewinner fest.

Tuppfehler

Monatlich den brettspielblog.ch – Newsletter erhalten
Spielend auf dem Laufenden sein. Regelmässige Informationen erhalten. Nichts verpassen. Kurz, knackig und spielend einfach…
» Anmelden


Fazit

Die Idee hinter Tuppfehler ist genial: Man nehme ein falsches Wort und kreiere daraus mit wenigen Mitteln ein richtiges. So einfach die Aufgabe klingt, so gross sind die Tomaten, die man manchmal auf den Augen hat und nicht auf die einfachsten Lösungen kommt. Mit nur drei möglichen Veränderungen sucht man korrekte Wörter. Die Regeln sind klar vorgegeben. Beide Varianten haben ihren Reiz. Die Stadt, Land… – Variante eignet sich besser mit Kindern. Das bekannte Muster reizt zu einem schnellen Spiel. Die Zeit ist je nach Bedarf flexibel anpassbar.

Die Risiko-Variante lädt ein wenig zum Zocken ein. Nimmt man sich noch ein Positionskärtchen? Spekuliert man auf das vorzeitige Ausscheiden der Mitspieler? Oder hofft man auf eine Eingebung während der Wörtersuche? Das sorgt für Nervenkitzel bis zur letzten Zahl. Tuppfehler ist ein richtig schönes, unkompliziertes Wortsuchspiel. Mit einer kleinen Fehlervorlage sucht man ideenreich nach richtigen Lösungen. Wortschatzerweiterung pur, ebenfalls sehr empfehlenswert für den Einsatz in der Schule.

Alles über Tuppfehler

Tuppfehler | Autor: Martin Ebel | Illustration: Kreativbunker | Verlag: moses.

Spielerzahl: Wortsuchspiel für 2 – 6 Personen
Spieldauer: ca. 25 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Wortreiche Abwandlungen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

2 Kommentare

  1. Sehr schöne Spielrezension. Vielleicht schafft es das Spiel ja noch unter den Tannenbaum. Wir tendieren momentan zu der Risiko-Variante, da sie sich irgendwie nach mehr Spaß anhört. Aber das habt ihr ja selber ähnlich beschrieben. ;)
    Es ist echt überraschend wie blind man manchmal für Rechtschreibung ist. Während man einfach nur liest (Zeitung, Buch, etc.) fallen sie einem schnell auf, sobald der Kopf aber zusätzlich mit noch etwas anderem beschäftigt ist wird es schwieriger.
    Wir haben mit meiner Frau und ein paar Bekannten das Rätselspiel (https://simonjan.de/collections/verkopft) Verkopft gespielt, bei dem es unter anderem auch um Rechtschreibfehler ging, die man aber schnell überlesen hat wenn man geistig gerade mit der Farbe der Schrift oder der Karte zugange war…
    Danke nochmal für die schöne Rezension und liebe Grüße, Tobi!

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert