Uhu! Hai! – Spielkritik

Es gibt zahlreiche Witze zum Thema Uhu! Hai!. Doch dieses Stichspiel ist knallhart. Spielt man eine Karte Uhu oder doch besser Hai? Oder wird der Uhu unerwartet zum Hai? Nur ein ausgewogenes Spiel bringt am Ende Punkte.

Uhu! Hai!

Bei Uhu! Hai! handelt es sich um ein klassisches Stichspiel. Gespielt wird gegeneinander, die Stiche zählen. Auch dass es die Karten in vier Farben gibt, ist nicht neu. Auffallend anders ist die Aufmachung der Karten: Sie sind sowohl Uhu, als auch Hai. Oft sogar mit unterschiedlichen Werten. Besitzt der Uhu eine Stärke von 8, so hat der Hai in der anderen Kartenhälfte nur einen Wert von 1. Logisch, dass man so eine Karte lieber Uhu spielt, statt Hai. Neun Karten erhalten die Spieler auf die Hand, dazu bestimmt man zufällig eine Trumpffarbe. Dann kann es auch schon losgehen.

Der Startspieler spielt eine beliebige Karte aus und nennt sein gewünschtes Tier. Gilt in dieser Runde Uhu oder Hai? Reihum legen die anderen Spieler nach. Dazu gelten folgende Regeln: Es muss immer die gleiche Farbe gespielt werden. Besitzt man keine Karte der aktuellen Farbe, so weicht man aus. Die Trumpffarbe ist in so einem Fall besser als die ausgespielte Farbe. Das Ziel ist es, die Karte mit dem höchsten ausliegenden Wert (oder einem Trumpf) zu stechen. Den Kartenstich legt man fein säuberlich ans eigene Spielertableau: An die Uhu-Seite, wenn es ein Uhu-Stich war. An die Hai-Seite, wenn es ein Hai-Stich war.

Uhu! Hai!

Wer den Stich gemacht hat, gibt die Vorgabe für den nächsten. Nach neun Runden folgt die Abrechnung. Zu simpel? Uhu! Hai! besitzt noch den einen oder anderen Kniff. Einige Karten besitzen einen Pfeil statt eines Zahlenwertes. Legt man eine dieser Karten in die Mitte, so ändert plötzliche die Ansage: Aus Uhu wird Hai, aus Hai Uhu. Das sorgt natürlich für Überraschung am Spieltisch und wendet das ausgespielte Blatt.

Zudem gibt es Superkarten im Spiel. Es sind die höchsten Werte, die es gibt, leider nur als reiner Uhu oder reiner Hai. Bei der Abrechnung schenken diese Karten mächtig ein. Doch dazu gleich mehr.

Uhu! Hai!

Nach neun Spielrunden vergleichen die Spieler ihre Stiche. Jede Karte besitzt kleine Spielpunkte, die man zählen muss. Erst auf der Uhu-Seite. Es findet nun eine Ranglistenwertung statt: Der Gewinner der Uhu-Seite erhält drei Punkte, der Zweitplatzierte zwei und der Drittplatzierte noch einen Punkt. Danach wertet man die Hai-Seite ebenfalls aus. Im besten Fall holt man sich also 6 Punkte, im schlechtesten 0. Und wie schneiden die Superkarten bei der Wertung ab? Das ist der zweite Kniff des Spiels. Eine Uhu-Superkarte bringt nur Punkte, wenn sie auf der Hai-Seite liegt. So minimiert sich der Vorteil des hohen Zahlenwertes plötzlich.

Gespielt werden exakt so viele Partien, wie Teilnehmer am Tisch sitzen. Danach steht der Gewinner fest.


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Fazit

Uhu! Hai! hat auf den ersten Blick einen hohen Wiedererkennungswert. Jeder kennt Stichspiele, in der Schweiz sowieso mit dem Jassen. Grundsätzlich baut das Spiel darauf auf. Nach einer ersten Partie merkt man schnell, dass doch mehr hinter Uhu! Hai! steckt. Mit den zwei Werten auf den Karten lässt sich bestens spielen. Und wie beim Jassen, ist es von Vorteil, wenn man sich gespielte Karten merken kann. Da jedoch nie alle Karten im Spiel sind, bleibt ein gewisses Restrisiko. Die Trumpffarbe kommt nur zum Zug, wenn man eine Farbe nicht mehr bedienen kann. Auch damit lässt es sich planen.

Die Wechselkarten sind das überraschende Element, mit dem man den Mitspielern ein Schnippchen schlägt. Der Spielablauf ist einfach, schlank gehalten und verständlich. Uhu! Hai! benötigt aber mehr Aufmerksamkeit als zuerst vermutet, da man alle Werte auf den Karten im Blick haben sollte.. Etwas zu komplex geraten ist mir die Auswertung. Da wird gerechnet und verglichen, man wertet mit doppeltem Boden aus. In dieser Zeit würde man sich lieber die neusten Uhu! Hai! – Witze anhören. Denn das doppeldeutige Spiel mit den Tieren gefällt mir gut.

Alles über Uhu! Hai!

Uhu! Hai!| Autor: Daniel Fehr| Illustration: Keine Angaben | Verlag: carta.media

Spielerzahl: Stichspiel für 3 bis 4 Personen
Spieldauer: 20 – 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Uhu oder Hai!
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: nicht für 2 Spieler
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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