UNO – Spielkritik

Eine Rezension über UNO – ernsthaft? Genau! Erst einmal gibt es kaum jemanden der den Klassiker korrekt spielt. Und zudem ist eine ganz schlichte Version des Kartenspiels auf dem Markt erschienen, die sich sehr minimalistisch präsentiert – UNO Minimalista.

UNO

Das wohl meist verkannte Spiel in der Spielerszene dürfte wohl UNO sein. Der Klassiker erschien 1971 auf der Bildfläche und wird jetzt von Mattel vertrieben. Zahlreiche Spiele orientieren sich in der einen oder anderen Weise am bekannten Mechanismus des Kartenspiel. Es ist ein Spiel, das von Generation zu Generation weiter wandert. Vor allem die Kinder lieben es. Einfache Regeln, schnell gespielt und der Reiz, die Mitspieler Karten ziehen zu lassen, ist einfach gross. Doch Hand aufs Herz, wer spielt UNO mit den korrekten Regeln. Landauf, landab trifft man zahlreiche Hausregeln an, die aber dem Original überhaupt nicht gerecht werden. In Spielerforen tauchen immer wieder Fragen über die Regeln des Spiels auf. Und irgendwie ist es wie bei Monopoly: Jeder kennt und spielt es, aber niemand wirklich richtig. Also widmen wir uns mit dieser schlichten Neuausgabe auch gleich den korrekten UNO-Regeln. Aufgepasst!

Beim Kartenspiel soll man seine Handkarten möglichst schnell ablegen. Dazu erfüllt man Bedingungen: Eine Zahl legt man auf eine gleiche Zahl oder eine Farbe auf eine gleiche Farbe. So weit, so klar. Mit 7 Handkarten startet jeder Spieler. Der Nachziehstapel liegt bereit, eine Karte simuliert den Ablagestapel, der gleich von allen Spielern reihum bedient wird. Wer keine Karte legen kann oder will, zieht eine Karte nach. Die darf sofort abgelegt werden, wenn es passt.

UNO

Die Würze im Spiel kommt von den Aktionskarten. Mit ihnen verschafft man sich Vorteile oder bringt die Mitspieler in Bedrängnis.
Nicht zur Diskussion stehen die Aussetzen-Karte (der nächste Spieler setzt aus), die Retour-Karte (ändert die Spielrichtung) oder die Jokerkarte (freie Farbwahl).

Heftiger zu Sache geht es mit der Zieh 2-Karten (+2). Mit dieser Karte zieht der nächste Spieler 2 Karten UND setzt aus. Eine Zieh 2-Karte lässt sich NICHT mit einer weiteren aufaddieren. Sie lässt sich auch NICHT mit einer Zieh 4-Karte kombinieren.
Womit wir beim nächsten Streitpunkt angelangt sind. Die Zieh 4-Karte ist wohl die mächtigste Karte bei UNO. Man setzt sie allerdings nur unter einer Bedingung ein: Sie kann nur gespielt werden, wenn keine passende Farbkarte in der Hand liegt. Und es kommt ein kleines Bluff-Element ins Spiel. Auf eigenes Risiko kann man die Karte auch einsetzen, wenn man noch passende Farbkarten hat. Das Spielen der Zieh 4-Karte darf man nämlich anzweifeln. Wurde sie fälschlicherweise gespielt, muss der Ableger der Karte 4 Karten nachziehen. Wurde sie korrekt gespielt, zieht der Anzweifler gleich 6 Karten nach. Im korrekten Normalfall zieht der nachfolgende Spieler bei einer Zieh 4-Karte 4 Karten nach UND setzt aus. Auch bei dieser Aktionskarte gibt es keine addierenden Kettenreaktionen.

UNO

Das Legen der zweitletzten Karte kündigt man mit einem „UNO“ an. Vergisst man das, zieht man 2 Strafkarten nach. Der fehlbare Spieler muss allerdings darauf aufmerksam gemacht werden, bevor der nächste Spieler seinen Zug macht.

Wer als Erster alle Karten ablegen konnte, erhält die Punkte aller Karten seiner Mitspieler gutgeschrieben. Mit 500 Punkten gewinnt man das Spiel.


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Fazit

Auch auf die Gefahr hin, hier in ein Wespennest getreten zu sein: So spielt sich UNO wirklich! Und es lohnt sich, das Kartenspiel einmal nach den richtigen Regeln zu spielen. Es sind nämlich die zahlreichen Hausregeln, die das Spiel deutlich glücksanfälliger und auch belangloser machten, als wie es eigentlich wäre. So teilte sich die Spielerschar mit den Jahren auf, in die, die die nichts gegen ein zufälliges Ablegen von Karten haben und in die, die nach wenigen Partien kopfschüttelnd abwinken.

Natürlich spielt auch im korrekten Regelwerk eine Portion Glück mit, aber durch das mögliche Anzweifeln und das unmögliche Addieren von Strafkarten, gibt es deutlich weniger Frustmomente wie vorher. UNO ist kein derart einfaches Kartenspiel, wie man immer meint. Die schlichte Illustration der neuen UNO-Ausgabe UNO Minimalista finde ich persönlich grossartig. Diese Reduktion auf das Wesentliche wirkt elegant, modern und edel. Probiert UNO einmal mit den korrekten Regeln aus!

Alles über UNO

UNO Minimalista | Autor: keine Angabe | Illustration: Warleson Oliveira | Verlag: Mattel

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 10 Personen
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Altersangabe: ab 7 Jahren
Benötigt: Farben und Werte
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie

2 Kommentare

  1. Das ist mir neu wir zählen immer die Karten minus müssen wir Mal anders probieren :) ich glaub bei Uno gibt es keine fixe Regel jeder spielt es anderst :)

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