Von Drachen und Schafen – Spielkritik

Von Drachen und Schafen handelt das gleichnamige Kartenspiel von Nathanael Mortensen. Im gleichen Atemzug muss aber auch Jonas Akerlund genannt werden. Es ist einfach erstaunlich, was der Illustrator bei diesem Kartenspiel geleistet hat. Somit ist Von Drachen und Schafen nicht nur spielenswert, sondern auch äusserst sehenswert.

Von Drachen und Schafen 1Der Name des Spiels ist natürlich nicht zufällig gewählt. Alle Karten besitzen zweiseitige Fähigkeiten. Schafe auf der Frontseite werden gesammelt und als „Zahlungsmittel“ eingetauscht. Dahinter verbergen sich Schätze, Höhlen, Ritter, Aktionskarten und eben auch Drachen. Fies an der Sache ist lediglich: Man sieht den lieben Schäfchen nicht an, was sich auf der Rückseite verbirgt.
Grundsätzlich ist Von Drachen und Schafen ein Sammelspiel. Man sammelt Schafe in der gewünschten Farbe (es gibt sie in 5 Farben), um sie später in Schätze umzuwandeln. Das generiert bei Spielende wiederum direkt Siegpunkte.

Nicht jeder Schatz benötigt gleich viele Schafe. Einmal sind die Farben vorgegeben, ein anderes Mal ist die Auswahl flexibel. In einem Spielzug zieht man erst drei Karten (zwei im Spiel zu zweit) aus einer Auswahl in der Tischmitte nach. Die Rückseite der Karten darf man erst betrachten, wenn alle Karten ausgewählt wurden. Danach kann man sich entscheiden, einen Schatz und/oder eine Aktionskarte auszuspielen. Schätze legt man vor sich ab, muss sie allerdings mit der genauen Anzahl Schafe bezahlen. Aktionskarten zielen vor allem auf die Mitspieler: Einmal aussetzen, die Handkarten zur Hälfte reduzieren, zwei Handkarten stehlen lassen. Nur mit der Hirtin darf man selber zwei zusätzliche Karten vom Stapel ziehen.
Gegen all die negativen Aktionen schützt man sich mit einem Drachen. Es ist ein Vorteil, wenn man immer einen auf der Hand hat. Doch selbst diese Versicherung ist gegen den Zauberer nichts wert. Er drückt jede Aktion durch, ausser… ja, ausser man besitzt das Einhorn. Das beruhigt die Situation wenigstens für eine ganze Spielrunde. Die passende Aktionskarte zur richtigen Zeit ist nicht zu unterschätzen.

Von Drachen und Schafen 2

Die Aktionskarten bringen ein wenig Pep ins Spiel. Man kann sich nie sicher genug sein beim Sammeln der Karten. Wenn die Mitspieler dazwischen funken, platzt so manch guter Plan.

Fehlen noch die Höhlen. Sie kosten im Anbau nichts, vermehren aber die Punkte rasant, wenn man Schätze in der richtigen Farbe dazu sammelt. Kluges Sammeln bringt also zusätzliche Punkte. Nach einer bestimmten Anzahl ausgelegter Schätze (je nach Spielerzahl) endet das Spiel, der bessere Schatzjäger gewinnt.

Fazit:
Von Drachen und Schafen ist ein einfacheres Kartensammelspiel. Die Illustrationen sind wundervoll, das Spiel im Grundsatz einfach und schnell verständlich. Mit wenigen Änderungen passt man es der Spielerzahl an. Durch das Ziehen der Karten spielt das Glück immer mit. Mal fehlt die richtige Farbe, mal ist nichts Passendes auf der Rückseite der Karte zu finden. Meist findet man aber einen Weg zum nächsten Schatz, auch wenn man einen kleinen Umweg über das Ärgern der Mitspieler machen muss. Das gehört zur Zauberwelt dazu. Die wenigen Aktionen sind übersichtlich und hilfreich. Insgesamt ein wirklich schönes Kartenspiel mit einer angenehmen Spieldauer für die ganze Familie.

Von Drachen und Schafen | Autor: Nathanael Mortensen | Verlag: Kosmos
Kartenspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 45 Minuten | Ab 9 Jahren | Benötigt: Gute Schafe mit doppeltem Boden | Wiederspielreiz: gross

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