Der Waterfall Park soll zum grössten Vergnügungspark aller Zeiten werden. Die Bauplätze sind reserviert, die Attraktionen vorbereitet. Doch reicht der Platz für sämtliche Bahnen und Geschäfte? Bis der Park steht, ist alles verhandelbar. Wunderbar!
78 Felder mit Bauplätzen gibt es im Waterfall Park. Noch stehen sie leer, doch schon bald sollen sich dort Menschen tummeln und sich an verschiedenen Attraktionen vergnügen. Geisterbahn, Geschäfte, Eisdielen, Karussell oder Zirkus, je nach Grösse der Attraktionen braucht es genügend zusammenhängende Bauplätze. Das benötigt einige Kompromisse und noch viel mehr Verhandlungsgeschick.
Der Spielplan mit den noch leeren Bauplätzen liegt auf dem Tisch. Alle erhalten kleine Rahmen in ihrer gewünschten Farbe, dazu ein Startgeld von 5 Münzen. Plättchen mit den Attraktionen und Karten mit den Bauplätzen mischt man gut durch. Waterfall Park geht über 4 Verhandlungsrunden. Danach ist der Park gut gefüllt mit hoffentlich vielen funktionierenden Attraktionen.
Der Spielablauf bleibt über 4 Spielrunden gleich. Je nach Anzahl mitspielender Personen gibt es mehr oder weniger Bauplätze oder Attraktionen pro Runde auf dem Markt. Eine Rundenübersicht lotst die Parkbauer durch das Spiel. In der Vorbereitungsphase erhalten alle zufällige Bauplatzkarten zugewiesen. Jeweils 2 von den Karten legt man wieder zurück. Auf diese Bauplätze verzichtet man in der aktuellen Runde. Sie kommen allenfalls später wieder ins Spiel. Alle gewählten Bauplätze markiert man mit der eigenen Rahmenfarbe auf dem Spielbrett. Die Rahmen lassen sich ganz leicht aufs Spielbrett stecken.
In der zweiten Phase erhalten alle zufällige Attraktionsplättchen. Die legt man verdeckt vor sich aus. Mit dem gleichzeitigen Umdrehen der Attraktionsplättchen geht es direkt zur Tauschphase von Waterfall Park, dem zentralen Mechanismus des Spiels.
Nun liegen alle Vorgaben auf dem Tisch: Bauplätze, Attraktionen, Geld. In den meisten Fällen passt das aber überhaupt nicht. Um beispielsweise eine Geisterbahn zu bauen, benötigt man vier angrenzende Bauplätze. Um solche Ziele kann man jetzt verhandeln.
Fast alles ist erlaubt. Alle bieten sich nun Bauplätze, Attraktionen und Geld im gegenseitigen Tausch an. Man darf sich in Verhandlungen einmischen, Angebote verbessern und Forderungen stellen. Findet ein Tausch statt, wechseln die entsprechenden Teile ihre Besitzer.
Ziel des Spiel ist es, am Ende am meisten Geld zu besitzen. Das sollte man in seinen Verhandlungen einkalkulieren.
Nur eine Einschränkung gibt es beim Verhandeln. Bereits in den Park gelegte Attraktionen dürfen nicht mehr verschoben oder entfernt werden. Es ist allerdings möglich, dass deren Besitzer wechselt. In diesem Fall tauscht man einfach den darunter liegenden Rahmen aus.
Erlahmen die Verhandlungen am Tisch, beginnt die Bauphase. Alle dürfen Attraktionsplättchen auf ihre Bauplätze legen. Attraktionen sollten vollendet werden, damit sie viel Geld bringen. Also lohnt sich ein Plan, denn einmal gelegte Attraktionen wechseln bekanntlich ihren Platz nicht mehr.
In der letzten Phase erhalten alle ihr Einkommen. Auf dem Spielbrett sieht man das Einkommen für unvollendete und vollendete Attraktionen. Je nach Anzahl ihrer Plättchen erhält man Geld dafür. Seine Münzen sollte man übrigens immer geheim halten. Mit reichen Besitzern handelt man nicht mehr so gern.
Der Waterfall Park füllt sich bis zum Ende der vierten Runde. Nun zählen alle ihr Geld. Wer am reichsten ist, gewinnt das Spiel.
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Fazit von Waterfall Park
Unter dem Namen Chinatown hat das Spiel bereits eine längere Vergangenheit. Nun wurde das Verhandlungsspiel ins Thema der Freizeitparks übernommen und die Anlegung der Bauplätze ein wenig angepasst. In der ersten Runde ist klar: Wer Waterfall Parks spielt, muss gerne verhandeln. Ohne dieses zentrale Element ist man verloren. Dabei darf man ruhig einmal skrupellos sein und Dinge einfordern. Ohne Kompromisse kommt man nicht vorwärts, denn die zufällige Verteilung von Bauplätzen und Attraktionen macht selten jemanden im ersten Moment glücklich.
Trotzdem ist dort auch ein gewisser Glücksmoment im Spiel, wenn gesuchte Teile einfach nicht mehr auftauchen oder der dringend benötigte Bauplatz ausbleibt. Aus den eigenen Möglichkeiten verhandelt man sich in eine möglichst lukrative Position. So holt man sich auch mal einen Bauplatz, der sich später sicher gut verkaufen lässt. Zu lange sollte man trotzdem nicht warten, denn gute Plätze in der einen Runde sind schlechte Plätze in der nächsten. Die Vorgaben verändern sich schnell bei Waterfall Park.
Das Verhandeln und Bieten macht in den richtigen Spielgruppen viel Spass und sorgt für eine lockere Atmosphäre. Schon in Catan wurde ja richtig viel gehandelt. Im Waterfall Park darf es ruhig eine grosse Spielrunde sein. In dieser Beziehung macht das Spiel mit einfachen Regeln und sehr offenen Möglichkeiten alles richtig, die Verhandlungen versprühen ihren ganzen Reiz.
Zwei Punkte gibt es, die mir nicht so gefallen haben. Das Spiel ist sehr bunt gestaltet und die Rahmen in den Spielerfarben verschwinden von Runde zu Runde mehr auf dem Spieltisch. Spätestens in der Einkommensphase muss man sehr gut aufpassen, dass man sein Geld für jeden Bauplatz einkassiert.
Und dann besitzt Waterfall Park einen grossen Plastikanteil: Sämtliche Inlays, die Rahmenteile und ihre Halterungen. Was früher weniger aufgefallen wäre, wird in den Spielrunden heute staunend zur Kenntnis genommen. Das lässt sich heute einfach anders lösen.
Fakten zu Waterfall Park
Autor: Karsten Hartwig | Illustrationen: Umeshu Lovers | Verlag: Repos
Spielerzahl: 3 – 5 Personen
Spieldauer: 45 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Verhandlungsgeschick
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie