Eigentlich befindet sich hinter Woodlands ein einfaches Legespiel, bei dem man Kapitel für Kapitel Struktur in den magischen Wald bringt. Die märchenhaften Geschichten verleihen dem Spiel aber etwas Besonderes und verfolgen alle ihre eigenen Ziele.
Das Grundgerüst von Woodlands ist ein Legetableau im Format 9×9, auf dem die Spieler gleichzeitig mit ihren 12 Plättchen den magischen Wald neu ausrichten. Dabei orientieren sie sich an den Vorlagen, die eine Geschichte in mehreren Kapiteln liefert. Rotkäppchen (leicht), Robin Hood und die Artus-Saga (beide mittel) und Dracula (schwer) suchen immer wieder den Weg durch den Wald und sehen sich stetig neuen Herausforderungen ausgesetzt. Der Spielablauf ist einfach: Gemeinsam hören sich die Spieler ein Kapitel der gewählten Geschichte an und erhalten ihre Aufgaben.
Danach beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Jeder bastelt an seinem Wald und legt Plättchen passend aus. Eine Folie mit den wichtigsten Figuren liegt als Vorlage offen aus. Dort sind die Personen, Schatzkisten, Edelsteine etc. sichtbar. Der Rest der Folie ist leer. Nun denkt man sich die Folie über den eigenen Wald und beginnt mit den vorgegebenen Positionen zu bauen. Keine Angst, ein Raster hilft bei der Orientierung.
In einem einfachen Kapitel bedeutet das in etwa: Rotkäppchen soll sich auf Waldwegen zu einem Wegweiser begeben und dabei noch Erdbeeren und Edelsteine einsammeln. Die sollten sich also auch auf Wegen befinden. Die Aufgaben werden langsam komplexer. So kann es sein, dass sich Robin Hood durch den Wald bewegt, während sich seine Freunde auf Wegen befinden müssen, dabei unterschiedliche Ziele anlaufen und noch beachten, dass Feuerstellen keinen Waldbrand entfachen. Es ist eben nicht ganz einfach, ein Held zu sein.
Wenn ein Spieler meint, die ganze Aufgabe erfüllt zu haben, schnappt er sich die Sanduhr und läutet damit die letzten Spielsekunden für die Mitspieler ein. Am Ende wird abgerechnet. Mit der Folie lässt sich das ganz einfach korrigieren. Der Reihe nach legen die Spieler die Folie über ihren eigenen Wegraster. Für erfüllte Aufgaben gibt es Pluspunkte, für Fehler Minuspunkte. Nach Notieren der Punktzahlen geht es ins nächste Kapitel.
Aber Woodlands bietet noch ein wenig mehr Verwirrung. Richtig gemein können die Schatzkarten sein. Dann müssen mal Zusatzplättchen genommen werden, es wird mit der Rückseite der Plättchen gespielt oder man muss das Spielertableau umdrehen. Überraschungen sind garantiert. Spieler, die ihn Führung liegen, erhalten im folgenden Kapitel eine Extra-Aufgabe: Sie müssen sich den Kelch des Ruhmes holen, sonst drohen ihnen Minuspunkte.
Und wem das immer noch nicht genug ist, der schafft sich mit Einhorn oder Waldschrat Zusatzaufgaben. Nach oben ist die Spiel-Skala offen.
Am Ende der Geschichte zahlen sich die gesammelten Edelsteine noch aus – im Set sogar mit einem Bonuspunkt. Wer die meisten Punkte besitzt, hat den magischen Wald am besten im Griff.
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Fazit zu Woodlands
Woodlands ist ein märchenhaftes Legespiel und dadurch sehr anpassungsfähig. Mit der Wahl der Geschichte bestimmt man den Schwierigkeitsgrad, der von einfach bis künstlich komplex geht, wenn man Einhorn oder Waldschrat noch einbaut. Jede Geschichte besitzt in den einzelnen Kapiteln eine schöne Steigerung, mitunter auch überraschende Wendungen. Mal klappert man Wege ab, mal sucht man den Wald. Dabei bloss nicht den Überblick verlieren und noch schnell einen Waldbrand verhindern. Der Wettlauf gegen die Zeit wird in einigen Spielrunden zur Nebensache.
Bei Perfektionisten geht es gemütlich zu und her, während Hektiker gern mal was übersehen und Punkte opfern. Wichtig ist, was am Ende dabei rauskommt und da gibt es immer wieder schöne Überraschungen. Woodlands ist ein wunderschön verpacktes Legespiel, das man den eigenen Bedürfnissen anpassen kann. Mit den Schatzkarten ärgert man die Mitspieler hin und wieder. Oft geht es hochkonzentriert zu und her, immer auf der Suche nach der besten Lösung für märchenhafte Probleme. Rätselspass, gespickt mit Überraschungen und der Sanduhr im Nacken. Da ist für jeden etwas dabei.
Fakten zu Woodlands
Autor: Daniel Fehr | Verlag: Ravensburger
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 20 – 40 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Den konzentrierten Überblick im dichten Wald
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie