Zen Garden – Spielkritik

Stress bekommt selbst dem Kaiser nicht, daher sucht er eine Oase der Ruhe. Ein Garten soll es sein, der von seinen Architekten gestaltet wird. Doch der Kaiser ist wählerisch und hat seine Vorlieben. Wer erfüllt ihm den Zen Garden seiner Träume?

Zen Garden

Es ist das erste Spiel von Autor Mike Georgiou, ein Legespiel ist es geworden. Zen Garden hat viele klassische Elemente, herausragend ist die variable Pagode mit den Vorlieben des Kaisers. Damit lässt sich das Spiel von ganz einfach bis zum Hirnverzwirbler verändern. Schliesslich soll der Stress des Kaisers ja nicht zum Stress der Spieler werden. Mit einem leeren Gartentableau startet jeder Architekt in das Spiel. Der 4×4 – Raster füllt sich von Runde zu Runde. Abwechselnd wählen die Spieler ein Landschaftsplättchen für ihren Garten aus.

Die 90 Plättchen unterscheiden sich in der Bodenart (Sand, Kies, Bäume, Ton, Wasser oder Kirschblüten), den Wegen (Sand, Holz oder Stein) und der Ausstattung (Pagode, Bank, Buddha, Tor oder Kranich). Wer gerne mitrechnet: Jede Kombination ist ein Mal im Spiel enthalten.

Zen Garden

Der Spielablauf von Zen Garden ist einfach. Aus 12 ausliegenden, offenen Plättchen wählt man sich eines aus. Plättchen der ersten Reihe sind kostenlos, die restlichen Plättchen kosten 1 oder 2 Geld. Mit einem Marker auf dem eigenen Tableau hat man die Kosten stets im Griff und trägt Gewinne und Verluste sofort nach.
Das eben gezogene Plättchen legt man in seinem Garten aus, immer anliegend an ein bereits ausliegendes. Kostenlose Plättchen fliegen am Ende einer Runde aus der Auswahl und die Gartenteile rutschen durch. Doch worauf soll man achten bei der Gartengestaltung?

Die Vorgaben liefert der Kaiser, in jeder Partie anders und bis auf Level 5 ausbaubar. Die Informationen findet man in der grossen Pagode. Beim Grundelement bedeutet das: Möglichst schöne Weg-Kreise bilden und möglichst viele gleiche Dekor-Elemente verwenden. Dazu kommen, in jeder Partie zufällig bestimmt, besonders beliebte Gegenstände, eine Mehrheitenwertung und ein Gegenstand, der erst ab 4 Stück Punkte einbringt. Die Wünsche des Kaisers in seinem Zen Garden ergänzen sich manchmal, hin und wieder beissen sie sich auch. Mit den wechselnden Bedingungen muss man planerisch umgehen können.

Zen Garden

Wer es noch bewegter mag, nimmt zusammenhängende Flächen, minimalistisches Bauen und Kombinationsaufgaben in die Pagode. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich mit jedem zusätzlichen Level.

Und nicht zuletzt kann man bei Zen Garden auch Geld verdienen. Hat man vier gleiche Dekor-Elemente in einer Reihe, erhält man 3 Geld.
Am Ende bringen das übriggebliebene Geld und die erfüllten Aufgaben Siegpunkte ein. Wer nach 16 Legeplättchen den perfekten Kaiser-Garten geplant hat, gewinnt das Spiel.


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Fazit

Zen Garden ist in seinem Herzen ein klassisches Legespiel, bei dem man am Garten des Kaisers optimiert und seine Wünsche erfüllt. Wie bei einer mehrstufigen Knobelaufgabe legt man seine Plättchen Stück für Stück passend in den Garten. Dazu muss man mit dem Geld sparsam umgehen und sich auf gewisse Ziele fokussieren. Die flexible Pagode mit den Zielen ist es, was Zen Garden für mich speziell macht. Durch wechselnde Plättchen sieht jede Partie anders aus. Zudem schraubt man so richtig schön am Schwierigkeitsgrad und treibt das Knobeln auf die Spitze. Es lohnt sich, die Wahl der Mitspieler zu verfolgen. So vermeidet man den Konkurrenzkampf beim Sammeln.

Mit nur 16 Plättchen im Garten ist es selten förderlich, sich auch noch mit den Mitspielern zu duellieren. Es gibt einiges zu beachten bei Zen Garden, nicht regeltechnisch, sondern legetechnisch. Und nicht selten muss man Ziele noch einmal ändern und Kompromisse eingehen – vor allem gegen Ende einer Partie, wenn die Auswahl dünn wird. Insgesamt ein sehr schönes, flottes Legespiel, das sich im oberen Familienspielbereich bewegt und mit der grossen Pagode ziemlich herausfordernd ist.

Alles über Zen Garden

Zen Garden | Autor: Mike Georgiou | Illustration: Dennis Lohausen | Verlag: Queen Games

Spielerzahl: Legespiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: 35 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Beruhigende Gartengestaltung
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie, Kenner

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