Die grosse Spielschachtel wird bei Battle Royale zu einer Inseln, auf der sich unterschiedliche Gruppen tummeln. Doch nur eine Gruppe kann siegen. So versucht man, seine Gegner erfolgreich zu verdrängen oder in die Luft zu jagen.

Was jetzt ziemlich brachial klingt, ist ein lustiges Actionspiel, bei dem man sich mit Robotern, Echsen, Ninjas oder Koalas geschickt über die Insel bewegt. Das gelingt nicht immer, denn die Aktionen kommen zufällig und haben unvorhergesehene Auswirkungen.
Vor der ersten Partie baut man einmalig die Arena zusammen. Den Eliminator, ein Teil mit Kick-Effekt und rotem Knopf, legt man unter den grossen Rahmen. Darauf platziert man Landschaftsplättchen und die Spielfiguren, je eines pro Art auf jedes Plättchen. Mit einem gut gemischten Stapel an Aktions-Karten startet man in die Partie. Vier Karten zieht man auf die Hand.
Und so wird gespielt:
Es gibt exakt zwei Phasen bei Battle Royale. Bei der Bewegungsphase spielt man eine Karte aus und bewegt Figuren. Die Doom-Phase mit einem Effekt erwürfelt man sich im Anschluss.
Der Reihe nach führen alle ihre Spielzüge aus. Mit einer Karte zeigt man an, wie viele Figuren man wie weit bewegen will. Bewegungen führt man waagrecht oder senkrecht aus, Löcher kann man nicht überspringen. Auf jedem Plättchen hat nur eine bestimmte Anzahl an Spielfiguren Platz. Sind es mehr, schiebt man sie beiseite. Durch dieses Schubsen können Figuren von der Insel oder in Löcher fallen. In diesem Fall entfernt man sie und nimmt sie gefangen. Gefangene Figuren sind am Ende der Tie-Breaker, bei einem Gleichstand.

Kleine Ausnahmen gibt es bei den Bewegungen. Einige Karten lassen diagonale Bewegungen zu, mit anderen bewegt man gegnerische Figuren. Und einzelne Karten lösen sofort einen Effekt aus, den es sonst erst in der zweiten Phase gibt.
In der Doom-Phase würfelt man nach der Bewegung den aktuellen Effekt aus. Zeigt er ein Battle Royale, kontrolliert man jedes Plättchen, ob eine Mehrheit vorherrscht. Hat eine Gruppe die Mehrheit, darf sie ein Mitglied einer anderen Gruppe auf demselben Plättchen gefangen nehmen. Das gilt auch bei mehreren gleich starken Gruppen. Nur bei einem totalen Gleichstand, geschieht dort nichts.
Durch den Würfel kann man den Eliminator um 1 Feld bewegen – und zwar auf alle Seiten, auch diagonal. Unter ein Loch darf er nicht verschoben werden. Und am meisten Freude macht die Explosion. Steht der Eliminator bei diesem Wurf unter einem Landschaftsplättchen, lässt man es krachen und drückt auf den roten Knopf. Ein Mechanismus schleudert das Plättchen mit seinen Gruppenmitgliedern in die Luft. Bleibt jemand auf einem Plättchen liegen, geht es dort für die entsprechende Figur weiter. Alles, was von der Insel fliegt (auch in ein Loch), kommt in die Schachtel zurück. Lässt sich eine Explosion nicht durchführen, bewegt man stattdessen den Eliminator um ein Feld.

Das Zentrums-Feld ist wichtig im Spiel. Es ist jederzeit sicher und kann nicht in die Luft gesprengt werden. Besitzt ein Feld keine direkte Verbindung mehr zum Zentrum, so fällt es weg und die Gruppenmitglieder von der Insel.
Battle Royale endet sofort, wenn es nur noch Figuren einer Farbe auf der Insel gibt. Sind alle Figuren nur noch auf dem Zentrums-Feld, gewinnt dort die Farbe mit der Mehrheit. Die Gefangenen entscheiden einen Gleichstand.
Wer bei Battle Royale noch mehr Einfluss nehmen will, spielt mit den Fähigkeiten-Karten und den Spezial-Aktion-Karten. Die Fähigkeiten sucht man sich vor Spielbeginn aus. Sie gelten für die ganze Partie. Spezial-Aktionen liegen vor Spielbeginn aus. Gegen Abgabe von Gefangenen kann man eine Spezial-Aktion in den eigenen Spielzug einbauen und nutzen.
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Fazit zu Battle Royale
Über Battle Royale darf man auf keinen Fall nach dem ersten Blick urteilen. Da steckt tatsächlich mehr dahinter, als man erst meint. Das Spiel preist sich zwar mit „Action bis zur letzten Figur!“ an, doch nur auf Action darf man es auf keinen Fall reduzieren. Natürlich ist das Flippen der Landschaftsteile witzig und überraschend. Vor allem im Spiel mit Kindern kommt das sehr gut an. Doch mindestens ebenso wichtig ist das Bewegen der Figuren, das Voraussehen von möglichen Situationen.
Einmal entscheiden Mehrheiten, einmal der Flug durch die Luft – man weiss nie so genau, was aktuell die Figuren auf der Insel reduziert. Auf jeden Fall sollte man strategisch gut verteilt auf den einzelnen Landschaftsplättchen der Insel stehen. Gewisse Verluste lassen sich nicht vermeiden. Wer noch viele Figuren besitzt, steht auch im Fokus der Mitspielenden. So ist das bei einem Spiel, bei dem man nur gewinnt, wenn man zuletzt übrigbleibt.
Battle Royale ist tatsächlich eine kleine spielerische Überraschung, die Action mit Taktik gut vereint. Vor allem in Familien ist es hoch im Kurs.
Fakten zu Battle Royale
Autoren: Team Identity Games | Illustrationen: Benjamin Raynal | Verlag: Kosmos
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Figuren ganz am Ende
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie