Keine Ehre unter Dieben – Spielkritik

Nachts in Paris sind Diebe unterwegs und holen sich, was sie finden. Dabei müssen sie sich nicht nur vor dem Kommissar in acht nehmen, auch gegnerische Diebesbanden sind nicht zimperlich. Denn es gibt Keine Ehre unter Dieben!

Keine Ehre unter Dieben

Das Kartensammelspiel ist ein Geben und Nehmen, also ein richtiges Zockerspiel. Das Spielbrett bietet Platz für bis zu 7 Beutekarten. Auf der einen Seite wartet ein Stapel mit Beutekarten, auf der anderen der Kommissar. Wir bewegen uns Runde für Runde mittendrin und lassen uns am besten nicht erwischen. 15 Beutekarten legt man als Reserve bereit, die Belohnungsplättchen sortiert man nach Farbe und Wert. Alle nehmen sich eine Diebeskarte und schon kann der erste Beutezug beginnen.

Und so wird gespielt:

Ein Spielzug unterteilt sich in zwei kurze Phasen. Erst führt der aktuelle Dieb seinen Raubzug durch. Dazu deckt er Karte um Karte auf und legt sie von links nach rechts auf das Spielbrett. Nach jeder Karte entscheidet er, ob er seinen Raubzug beendet oder noch eine Karte zieht. Die Luft kann schnell dünn werden, denn auf einigen Karten gibt es Symbole, die den Kommissar um 1 bis 3 Felder nach links bewegen. Und so können überraschend drei spielerische Situationen auftreten.

Keine Ehre unter Dieben

Hat der Dieb seinen Raubzug freiwillig beendet, erhält er so viele Karten, wie unterhalb der zuletzt aufgedeckten Beutekarte angegeben ist.
Ein Meisterstreich ist ein perfekter Raubzug, bei dem sich die letzte Beutekarte und der Kommissar Feld an Feld gegenüberstehen. In diesem Fall nimmt sich der Dieb so viele Karten, wie er will.
Überschreitet der Kommissar die ausliegenden Beutekarten, ist der Raubzug missglückt und der Dieb erhält keine Karten.

Egal welcher Fall eintritt, die restlichen Beutekarten verteilt man unter allen Dieben. Der Reihe nach muss sich jeder eine Karte aus der Auslage nehmen. Muss? Ja, denn die Beutekarten bringen noch die eine oder andere Aktion mit sich. Am gefährlichsten ist die Razzia. Drei Karten in derselben Farbe mit einem Glockensymbol, löst einen Polizeialarm aus. Alle Beutekarten dieser Farbe kommen sofort auf den Ablagestapel. Dafür darf man seine Diebeskarte wenden und auf eine Farbe seiner Wahl legen. Sie zählt nun ebenfalls als solche Farbe. Einige Beutekarten haben ein verstecktes Geheimfach, und man muss sofort einer weitere Beutekarte vom Stapel ziehen und in die eigene Auslage legen.

Keine Ehre unter Dieben

So bewegt sich der Kommissar auf dem Spielbrett bei jedem Raubzug hin und her, die Diebe sammeln ihre Karten und ordnen sie nach Farben. Ist der Nachziehstapel leergespielt, beendet man die aktuelle Runde mit den Reservekarten. Alle Diebe sollen gleich oft am Werk gewesen sein. Es folgt die Abrechnung.

Wer die meisten oder zweitmeisten Karten einer Farbe besitzt, nimmt sich die Belohnungsplättchen mit den Punkten. Federsymbole zählen über alle Farben hinweg und bringen ebenfalls Belohnungsplättchen. Bei einem Gleichstand entscheidet die Beutekarte mit dem Lorbeerkranz. Und schliesslich sind auf einigen Beutekarten direkt Siegpunkte notiert. Wer in der Summe die besten Kombinationen zusammengeklaut hat, gewinnt.


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Fazit zu Keine Ehre unter Dieben

Hinter dem diebischen Titel steckt ein simples Push your luck – Kartenspiel, bei dem man einfache Kartenkombinationen sammelt. Das Ganze darf auf zwei Seiten nicht überborden. Zuerst sollte man den Kommissar nie zu weit nach vorne treiben. Das erledigt man, indem man rechtzeitig aufhört, Beutekarten aufzudecken. Dann ist man gezwungen, Karten zu nehmen. Wegen einer drohenden Razzia möchte man das aber gar nicht. Und so ist eine Razzia ein gutes Mittel, die gegnerischen Diebe in die Pfanne zu hauen. Zack – der Name des Spiels wird zum Programm: Keine Ehre unter Dieben.

Der Fokus liegt aber klar auf der nächsten Beutekarte. Soll man sie noch aufdecken? Je mehr Karten ausliegen, desto mehr Beute staubt man selber ab. Zudem lockt der Meisterstreich mit einer freien Auswahl. Die Gier spielt gegen die Vernunft und oft liegt nur ein schmaler Grat dazwischen. Also: In erster Linie ist man selber für sein diebisches Glück verantwortlich. Ein bisschen fies kann man der Konkurrenz aber doch mitspielen. Das macht die Sache bei diesem Zockerspiel spannend.

Fakten zu Keine Ehre unter Dieben

Autoren: Christine Alcouffe & Ludovic Maublanc | Illustrationen: Christine Alcouffe | Verlag: Game Factory

Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Diebische Beutekombinationen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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