Maui – Spielkritik

Wir kennen das Problem: Ein schöner Strand, ein sonniger Morgen und alle Liegen sind bereits mit Badetüchern belegt. Bei Maui sorgen wir an unserem Strand für Ordnung. Wir ordnen die Badetücher ihren Mustern entsprechend. Das verleiht dem Strand einen neuen Glanz.

Maui

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, das mit den Badetüchern sei ein rein deutsches Problem. Nein, wir Schweizer können das auch. Doch nicht an unserem eigenen Strand. Wir sorgen dafür, dass alle ihr passendes Plätzchen finden. Maui ist ein einfaches Legespiel. Jeder schnappt sich seinen Strandsektor und legt 8 Sonnenschirme mit Belohnungen darauf aus. Die Badetücher sind gross und besitzen drei Muster – oben, in der Mitte und unten. Aus einem Beutel mit vielen Badetüchern ziehen wir zufällig unser Start-Handtuch, das wir auf dem Holzsteg an unserem Strand auslegen. Zudem erhalten wir noch einen Sanddollar und unsere Wertungssteine. Auf dem Marktplatz legen wir weitere 6 Badetücher aus und zwei Sanddollars an den Rand. Damit ist Maui startklar.

In den nächsten Spielrunden versuchen wir, neue Badetücher passend an unserem Strand auszulegen. Es passt, wenn wir identische Muster miteinander verbinden können. Dabei legen wir die neuen Badetücher seitlich an. Spalte für Spalte füllt sich so am Strand mit einem neuen Tuch. Gespielt wird abwechselnd. Wer am Zug ist, wählt aus zwei Möglichkeiten.

Maui

Wer ein neues Handtuch-Plättchen legen will, bedient sich am Markt. In den 2 ausliegenden Reihen kosten die Handtücher nichts, einen Sanddollar oder 2 Sanddollars – je nach Position in der Auslage. Wer bezahlen muss, legt seine Dollars an den Rand des Marktes. Der Markt wird für die nächsten Spielenden wieder aufgefüllt, allenfalls Badetücher nach links verschoben. Sie werden nun günstiger.
Ein gekauftes Badetuch MUSS passend angelegt werden in der nächsten Spalte des Strandes. Dabei reicht es, wenn ein Drittel des Badetuchs identisch ist mit seinem Nachbartuch. Je nach Position der identischen Teile zieht man seinen Wertungsstein 1 bis 3 Schritte vorwärts. Für jedes Muster gibt es einen Wertungsstein, den man vorrücken kann. Je weiter vorne man mit einem Wertungsstein steht, desto mehr Punkte erhält man am Ende.

Beim geschickten Legen der Badetücher trifft man auf Sonnenschirme. Belegt man ein Sonnenschirmfeld, nutzt man sofort den Effekt des Schirms: Man sammelt eine Perle ein oder bewegt einen Wertungsstein zusätzlich voran.
Einzelne Joker-Badetücher sammelt man auf der Wertungsleiste ein, aber auch Strafplättchen gibt es. Platziert man ein Badetuch zu nahe am Meer, wird man mit Minuspunkten bestraft.

Statt ein Badetuch zu legen, sammelt man Sanddollars ein, indem man sie von einer der beiden Positionen vom Markt nimmt. Das ist die zweite Aktionsmöglichkeit. Die Dollars helfen in weiteren Runden beim Einkauf.

Maui

In ganz seltenen Fällen geht gar nichts mehr. Man besitzt kein Geld, findet kein passendes, erreichbares Badetuch am Markt und es liegen keine Sanddollars dort. Es bleibt nur der Ersatz-Zug. Man nimmt sich ein beliebiges Badetuch vom Markt und legt es mittig in seine nächste Spalte. Gewertet wird in diesem Fall nicht, es ist eine Art Nuller-Spielzug, dafür besitzt man in der nächsten Spielrunde eine neue Ausgangslage.
Legt jemand das 12. Badetuch an seinen Strand, endet die Partie nach Beendigung der Runde. Punkte bringen bei Maui die Wertungssteine, Sanddollars, die Perlen. Abgezogen werden Punkte von den Strafchips. Wer die meisten Punkte sammelt, hat seinen Strandabschnitt am besten organisiert und gewinnt.

Die Rückseite des Strandspielplans bietet auf der B-Seite die Krabben-Variante an. Statt vieler Sonnenschirme sind nun einige Krabben an den Strand gewandert. Legt man ein Badetuch auf eine Krabbe, blockiert sie NACH der Wertung einen Drittel des Badetuchs. Neben Minuspunkten für die Krabbe, reduziert man im nächsten Spielzug also auch seine Anlegemöglichkeiten.
Während man mit den Sonnenschirmen einzelne Punkte am Strand bewusst ansteuert, weicht man ihnen mit den Krabben aus.


Monatlich den brettspielblog.ch – Newsletter erhalten
Spielend auf dem Laufenden sein. Regelmässige Informationen erhalten. Nichts verpassen. Kurz, knackig und spielend einfach…
» Anmelden


Fazit zu Maui

Maui ist ein klassisches Legespiel mit ein wenig Knobelpotenzial. Nur ein Badetuch legt man pro Spalte, doch das muss mit mindestens einem Drittel identisch zu seinem Vorgänger sein. Zudem sind Liegeplätze ganz aussen sehr lukrativ, schränken aber im nächsten Spielzug beim Anlegen wieder ein. Sanddollars sind ebenfalls wichtig, um eine grosse Auswahl auf dem Markt zu besitzen. Und ganz nebenbei sammelt man Sonnenschirme oder weicht den Krabben aus. Das geschickte Legen der Badetücher steht im Zentrum des Spiels.

Meist gibt es eine Lege-Möglichkeit, viele Punkte liefern allerdings die ausserordentlichen Liegeplätze, wenn gleich mehrere Bedingungen optimal sind. Das Spielmaterial ist gut, die Spielpläne aber ein wenig dünn. Besonders im Hinblick, wenn man auf zwei Seiten spielen kann und sie häufig wendet. Maui ist eine Art Domino mit Mustern und drei Anlegestellen. Man ist immer auf der Suche nach passenden Badetüchern und spielt sich gute Positionen frei – am Badestrand und auf dem Markt. Damit bewegt es sich im guten Familienspielbereich mit kleinen Finessen.

Fakten zu Maui

Autoren: Grégoire Largey, Frank Crittin, Sébastien Pauchon | Illustrationen: Chris Quilliams | Verlag: Next Move

Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Identische Badetücher am Badestrand
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert