Was für ein Spielthema: Als korrupte Tatortreiniger sind wir unterwegs und stauben am Tatort so richtig ab. Bei RIP schnappen wir uns bei Gelegenheit auch das eine oder andere Schnäppchen, das beim Aufräumen so rumliegt.

Mit dem Grundspiel kann man sich bei RIP einarbeiten. Danach lässt sich das Spiel mit Varianten verfeinern. Erst präpariert man einen Kartenstapel mit offenen und verdeckten Gegenstandskarten des Tatorts. Danach erhalten alle einen Charakter zugewiesen. Mit einem Stapel an Zahlenkarten startet man ins Spiel. Drei Karten nimmt man in die Hand.
Und so wird gespielt:
Drei Gegenstandkarten liegen auf dem Tisch – einige verdeckt, andere offen. Dort findet man Besteck, Weinflaschen, Schmuck etc., eben alles, was an einem Tatort so rumliegt und zu Geld gemacht werden kann. Nun hat jeder Charakter gewisse Vorlieben, zu erkennen an den Zahlen auf den geheimen Charakterkarten. Haben die Tatortreiniger die entsprechenden Karten am Ende in ihrem Besitz, bringt das zusätzliche Bonuspunkte.

Doch zuerst muss man überhaupt einmal an die Gegenstände kommen. Dazu bietet man mit den Zahlenkarten um die einzelnen Gegenstände. Die Zahlenkarten haben Werte von 1 bis 10, zusätzlich besitzt man drei Mal die 0. Sie hat besondere Fähigkeiten. Gespielt wird reihum.
Bietet man mit einer Zahl um einen Gegenstand, legt man die Karte seitlich an. Offene Karten müssen sich mit verdeckten abwechseln. Liegt eine dritte Karte an einem Gegenstand, kommt eine neue Gegenstandskarte auf den Tisch. Mit einer vierten, anliegenden Karte rechnet man den Gegenstand ab. Wer in der Summe am meisten geboten hat, erhält die Karte.
Mit einer 0 lässt sich einiges anstellen. Man kann sie ganz normal anlegen, dann verzichtet man aber auf einen Effekt. Mit der 0 kann man aber auch eine verdeckte Karte (Gegenstand oder Zahlenkarte) ansehen, eine verdeckte Karte an einen anderen Platz verschieben oder zwei verdeckte Karten miteinander tauschen. Genug Potential, um die Spielrunde stark zu verwirren und Mehrheiten zu verändern.

Mit den Varianten treibt man RIP noch auf die Spitze. Legt man die Karte der Frauenleiche und die Charakterkarte des Mörders dazu, arbeitet ein Mörder gegen die Tatortreiniger. Doch wer ist es, wenn überhaupt?
Mit dem Schlüsselloch kann man den Mörder enttarnen und ihm ein wertvolles Objekt entlocken. Bei einem falschen Verdacht muss man hingegen ein Objekt abgeben.
Wenn jemand den vierten Gegenstand aus dem Haus geholt hat, endet die Partie. Restliche Objekte auf dem Tisch verteilt man noch an die Meistbietenden. Wer in der Summe und mit den Charakterkarten am meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.
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Fazit zu RIP
Das kleine Kartenspiel ist ein richtiges Bluff- und Zockerspiel. Man bietet um die Gegenstände des Hauses und lässt sich nicht komplett in die Karten blicken. Allein die Anleitung ist richtig gut geschrieben und eine kleine Story für sich. Geboten wird mit bekannten Elementen. Man legt Zahlenkarten offen oder verdeckt aus und überlegt sich, wie man seine 0er am besten nutzen will. Mit ihnen liegen richtig böse Winkelzüge drin, wenn man Karten vertauscht, von guten Objekten wegschiebt und zu schlechten dazu legt.
Die Charaktere sorgen für einen gesteuerten Sammeltrieb, denn es liegen hohe Boni drin. So spielt man auch mal um eine tiefe Karte, weil man sie einfach haben muss. Schon im Grundspiel gibt es einige Nieten unter den Objekten – natürlich verdeckt ausliegend. Mit dem Mörder erhält das Spiel noch eine weitere Ebene, auf der man sich allenfalls bewähren muss. Der Mörder muss allerdings nicht zwingend im Spiel sein.
Alles in allem ein sehr schönes Zockerspiel, das sehr atmosphärisch illustriert ist. Die Regeln sind nicht komplex, das Bieten um die Karten ziemlich gradlinig. In einer grösseren Spielrunde geht es turbulent zu und her. Das Thema passt überraschend gut zum Spiel.
Fakten zu RIP
Autor: Alexandre Droit | Illustrationen: Julien Monier | Verlag: HUCH!
Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Passende Beute vom Tatort
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie
Klingt nach einem herrlich schrägen Zockerspiel! 😆 Die Kombination aus Bluffen, Bieten und fiesen Winkelzügen mit den 0-Karten macht RIP sicher richtig spannend – besonders, wenn sich jemand heimlich als Mörder entpuppt. 🔪 Die Atmosphäre scheint durch die Illustrationen und das kreative Thema auch echt gelungen zu sein. Hat jemand es schon ausprobiert? Wie fies kann man wirklich werden? 😈🎲