Es ist tatsächlich ein gewagter Zeitpunkt, so kurz nach der SPIEL mit einer Kickstarter-Kampagne zu starten. Nach Tanz der Bienen liegt nun aber das nächste grosse Spiel des Verein Analoges Spielen & Lernen vor. Mission Amazonia heisst es, und im Interview mit Markus Lehmann gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Spiel. Unterstützen kann man die Kampagne hier.

Nach „Tanz der Bienen“ geht es bei „Mission Amazonia“ wieder sehr thematisch ans Werk. Um was geht es beim neuen Spiel?
Markus Lehmann: Es geht um die Amazonas Regenwaldabholzung. Konkret ist man Teil eines Teams von Regenwald Beschützer:innen. Von den Hauptquartieren zieht man los, um auf verschiedenen Missionen nördlich und südlich des Amazonas die illegale Ausbeutung des Regenwalds einzudämmen. Die Wilderei von exotischen Tierarten, die verbotene Abholzung von Tropenholz oder die Vergiftung der Flüsse durch die illegale Goldgewinnung sind an der Tagesordnung. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und man muss als Team gut zusammenarbeiten können und die Fähigkeiten und Mittel sinnvoll einsetzen können, um das Artensterben und die fortschreitende Abholzung stoppen resp. abbremsen zu können.
„Mission Amazonia“ ist ein kooperatives Kampagnenspiel. Muss man immer in derselben Spielgruppe antreten oder kann man die Kapitel mehrmals durchspielen?
Markus Lehmann: A.) Man muss nicht immer in der derselben Gruppe antreten, es braucht also kein Vorwissen über vergangene Kapitel. B.) Man kann durchaus die Kampagnen (im Spiel «Kapitel» genannt) wiederholen, da die Missionskarten stets vor Beginn der Partie gemischt werden, ist jede Partie anders. Es ist auch kein «Legacy», d.h. es wir kein Material zerstört oder überklebt. Das letzte Kapitel ist zudem kompetitiv, d.h. da kann man schon einige Partien wiederholen, ohne, dass es langweilig würde. Aber im Endeffekt kann man das Spiel auch weitergeben, wenn man alles gespielt und gesehen hat. Dies war uns aus Nachhaltigkeitsüberlegungen wichtig.

Worauf muss man besonders achten, wenn man die Missionen erfolgreich absolvieren will?
Markus Lehmann: Man sollte sich gut absprechen, wer welchen Missionsort ansteuert. Dies ist abhängig von den Missionen, den eigenen Fähigkeiten und den Karten auf der Hand. Dann ist der Kauf von neuen Ausrüstungsgegenständen (also neuen Karten für sein Deck) v.a. am Anfang der Partie sinnvoll – gegen das Ende kann man diese kaum mehr als einmal einsetzen. Man sollte sich auch nicht entmutigen lassen, wenn der Start der Partie harzig läuft mit einigen Rückschlägen, denn es ist meist so, dass man gegen Ende (durch sein verbessertes Deck) stark aufholt und die Partie noch gewinnen kann.
Das zweite Crowdfunding-Projekt erscheint nun auf Kickstarter. Welche Änderungen hast du gegenüber deinem ersten Projekt bewusst vorgenommen.
Markus Lehmann: Wir werden diesmal auf Kickstarter die Kampagne lancieren und deshalb neben Deutsch auch auf Englisch produzieren lassen. Dies kostet einiges mehr, denn für jede zusätzliche Sprache müssen bei der Produktion die Druckplatten gewechselt werden. Dafür hoffen wir auf dem US-Markt viele Backer gewinnen zu können. So ist es auch nötig, dass wir über Instagram Werbung schalten, denn sonst geht man unter der Schwemme von neuen Projekten auf Kickstarter vollends unter. Dazu kommen einige Reviewer in Deutschland und den USA, die auf ihren Kanälen «content» kreieren. Wir hoffen dies zeigt Wirkung und das Projekt wird zum Erfolg.

Nun startet die neue Kampagne. Viel Vorarbeit wurde geleistet. Was wünschst du dir für dein Spiel „Mission Amazonia“?
Markus Lehmann: Natürlich erhoffe ich mir einen erfolgreichen Starttag: 22. Oktober (dies scheint bei Kickstarter sehr entscheidend zu sein) und insgesamt eine Kampagne, in der wir möglichst viele der 1500 Spiele an interessierte Leute bringen können. Auch das Thema scheint uns wichtig und so hoffen wir, dass auch einige Lehrpersonen darauf aufmerksam werden und im besten Fall das Spiel dann auch im Unterricht einsetzen. Also ich werde es ganz bestimmt im Geografie-Unterricht einsetzen 😉.
Fakten zu Mission Amazonia
Autor: Markus Lehmann | Illustrationen: Victor Sales | Verlag: Verein Analoges Spielen & Lernen
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 40 – 60 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
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» Zur Webseite des Spiels: Mission Amazonia