Gestrandet auf einer einsamen Insel, doch zum Glück nicht allein. Bei Die Crew Family arbeitet man sich kooperativ durch zahlreiche Missionen, um die Insel in der Südsee wieder zu verlassen. Kann sich die Gruppe spielerisch entwickeln?
Über 35 Missionen warten auf die Abenteurer. Die spielt man häppchenweise durch. Eine kleine Geschichte umrahmt das Kartenspiel, das viele Anleihen von Die Crew übernimmt. Das Logbuch macht Angaben zu den einzelnen Missionen und der jeweiligen Spielvorbereitung.
Grundsätzlich verteilt man die 21 Spielkarten (3 Farben, Werte 1-7), sowie eine zufällige Sonderkarte an die Spielenden. Alle erhalten ein Kommunikationsplättchen und legen es auf die grüne Seite. Wer die grüne 3 mit der Kokosnuss besitzt, beginnt die Mission.
Und so wird gespielt:
Jede Mission macht ihre eigenen Vorgaben. Dazu gehört, wie viele Karten man ausspielen muss. Bis zu drei Reihen à 4 Karten können es in einer Partie sein. Allenfalls kommen Kartenwünsche dazu, die in bestimmten Reihen auftauchen müssen. Das zeigt man vor Spielbeginn mit den entsprechenden Markern auf dem Spielplan an. Dort findet man sämtliche Karten übersichtlich angeordnet. Jede Mission macht noch Angaben, wie viele Hängemattenplättchen man verwenden darf. Diese Plättchen zieht man zufällig und legt sie auf dem Tisch bereit.
Damit startet die Mission mit dem Auslegen von Karten. Reihum legt jemand eine Karte aus. Wie bei Uno muss eine folgende Karte den gleichen Wert oder die gleiche Farbe haben. Hat man keine solche Karte, hilft eventuell eine Sonderkarte weiter, oder man wendet eine Hängematte. Dadurch ruht man aus und gibt den Zug an die nächste Person weiter.
Bleibt noch die zweite, wichtige Komponente bei Die Crew Family, die erwähnt werden muss: Keine Kommunikation! So ganz stimmt das allerdings nicht, denn ein Mal pro Runde darf man kommunizieren, indem man eine seiner Handkarten offen vor sich auslegt. Dafür muss man sein Kommunikationsplättchen auf die rote Seite wenden. Der Hinweis, den die Mitspielenden dadurch erhalten, kann dafür viel wertvoller sein.
Sonderkarten darf man jederzeit im eigenen Zug nutzen. Sie füllen die Plätze in den Kartenreihen auf dem Tisch nicht, ermöglichen aber einen Kartentausch, das Spielen zweier Karten nacheinander, das Missachten der Legeregeln etc. Mit dem Wenden der Hängemattenplättchen kann mit ein wenig Glück eine zusätzliche Sonderkarte ins Spiel kommen.
Nun ist alles eine Frage des geschickten Kartenlegens. Auf dem Spielplan hat man stets die komplette Übersicht. Dort darf man auch Missionsplättchen legen, die verdeutlichen, welche Ziele man verfolgt.
Am Ende ist eine Mission erfolgreich, wenn die gewünschten Ziele mit den Karten und Reihen erreicht wurden. Kann jemand keine korrekte Karte mehr ausspielen oder ein Ziel wurde verfehlt, lässt sich die Niederlage nicht mehr verhindern. Mit einem neuen Anlauf spielt man die Mission aber schnell erneut durch.
Die Aufgaben werden mit jeder Mission vielfältiger und die Gruppe ist gefordert.
Im Spiel zu zweit kommt Ghost dazu, ein fiktiver dritter Spieler, der fast alle Karten offen präsentiert. Wer den ersten Zug macht, kontrolliert auch die Mission von Ghost.
Monatlich den brettspielblog.ch – Newsletter erhalten
Spielend auf dem Laufenden sein. Regelmässige Informationen erhalten. Nichts verpassen. Kurz, knackig und spielend einfach…
» Anmelden
Fazit zu Die Crew Family
Ganz klar ist: Das bewährte, kribblige Gefühl von Die Crew bleibt auch in der Familienversion erhalten. Doch hier ist alles ein wenig kompakter, komprimierter. Es gibt weniger Karten bei Die Crew Family (erhältlich ab 12.15 Euro), einfachere Legeregeln und einen Spielplan, mit dem man Spielzüge zumindest ansatzweise berechnen kann. Ein Selbstläufer ist auch diese Familien-Edition nicht. Der Einsatz von Hängematten, Sonderkarten und gezielter Kommunikation kann Fluch und Segen gleichzeitig sein. Die wertvollen Instrumente müssen richtig genutzt werden, um die wenigen Spielzüge zu optimieren.
Die gestellten Aufgaben sind vielfältig. Da müssen Karten an exakten Positionen erscheinen, andere Karten sind gesperrt oder Farben und Zahlen werden eingefordert. Je nach Kartenhand verhält man sich anders in einer Mission. Zudem sind nie alle Sonderkarten im Spiel, also kann man sich auch in diesem Bereich auf nichts verlassen. Die Crew Family ist erneut ein herausforderndes Kartenspiel, bei dem sich die Gruppe spielerisch entwickelt. Spielt man die Missionen aufbauend, erhält man neben einer Story ein gutes Rüstzeug, um die Insel bald zu verlassen. Später kann man die Missionen auch beliebig auswählen.
Fakten zu Die Crew Family
Autor: Thomas Sing | Illustrationen: Jacob Müller | Verlag: Kosmos
Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Spieldauer: ca. 15 Minuten pro Mission
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Die korrekte Auslage
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: 3 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie