Es ist ein sehr thematisches Spiel: Tanz der Bienen ist der Erstling des Schweizer Autors Markus Lehmann. Einmal die Leitung eines Bienenvolkes übernehmen. Aktuell wird das Spiel auf der Plattform wemakeit.com finanziert. brettspielblog.ch hat bei Autor Markus Lehmann nachgefragt.
Tanz der Bienen spielt den Jahresverlauf eines Bienenvolkes sehr authentisch durch. Was verbindet dich persönlich mit dem Thema des Spiels?
Markus Lehmann: Anfangs hatte ich eher wenig mit den Bienen am Hut. Nach dem Eintauchen ins Thema und dem Studium der Literatur dazu war ich sehr fasziniert von der Welt der Bienen. Wie jedes Geschöpf seine Aufgabe wahrnimmt und Teil eines grossen Ganzen (Bienenstaat) ist. Nun bin ich in Kontakt mit 3 Imkern und diese werde ich auch im Frühling besuchen gehen. Bei uns an der Schule gibt es einen ehemaligen Biologielehrer, der Bienenvölker hält und vielleicht ergibt sich da eine Möglichkeit, bei ihm das Handwerk zu erlernen. Durch die Partnerschaften mit «Deutschland summt!» oder den «dieStadtgärtner» können wir hoffentlich auch auf die (Wild-)Bienen aufmerksam machen und deren Beitrag zur Biodiversität bewusst machen.

Wie lange dauerte die Entwicklung von Tanz der Bienen?
Markus Lehmann: Von der ersten Idee bis zur aktuellen Crowdfunding-Kampagne etwas mehr als 2 Jahre.
Gab es spielerische Knackpunkte, die du lösen musstest?
Markus Lehmann: Es gab einen Knackpunkt beim «Balancing», d.h. dass das Spiel auch ausgeglichen spielbar ist bei den unterschiedlichen Spielerzahlen (2, 3 oder 4). Es ist auch eine Solo-Variante vorhanden, wobei diese erst ab einem bestimmten Finanzierungsbetrag dabei sein wird (Stretch Goal). Ein weiterer Knackpunkt war der Tanzaspekt im Spiel. Dies ist auch der Titel zum Spiel und ich wollte, dass die Aktion «Auskundschaften» nicht zu schwach ist, sondern dann auch während des Spiels genutzt wird. Dazu musste ich Regelanpassungen vornehmen. Wir hatten ursprünglich noch Auftragskarten drin, die sind dann weggefallen. Und grundsätzlich haben wir bei einzelnen Testrunden gemerkt, dass es für Wenigspieler schwierig ist, beim ersten Spieldurchgang alles aufzunehmen und umzusetzen. Danach haben wir eine A- und B-Seite entworfen, wobei die A-Seite für die ersten 2-3 Partien gedacht ist und die B-Seite für die, welche das Spiel schon etwas besser kennen. (Vielspieler können auch schon bei der B-Seite einsteigen, denn da kann man aus dem vollen Schöpfen: mehr Aktionen, Jokerplättchen, Bonus, Gelée royale etc.)
Hast du auf Aspekte verzichtet, die sich spielerisch nicht umsetzen liessen?
Markus Lehmann: Ja, es gab noch die Idee, die Distanz der Nektarplättchen zum Bienenstock spielerisch einzubauen. Daneben habe ich auch den Rohstoff «Pollen» zusammen mit dem Nektar eingebaut, da hätte man noch beides getrennt aufnehmen können, doch ich denke, dies wäre dann noch einen Zacken anspruchsvoller geworden und die «Normalspieler» hätte ich dann wohl nicht mehr als Zielpublikum abholen können.

An welchen Spielerkreis richtet sich Tanz der Bienen? Welche spielerischen Erfahrungen muss man mitbringen, um mit den Bienen durchs Jahr zu gehen?
Markus Lehmann: Die A-Seite lässt sich meiner Meinung als Familienspiel + oder gehobenes Familienspiel verkaufen, darum auch die Altersangabe von 10+ Jahren. Die B-Seite könnte man schon als leichtes Kennerspiel bezeichnen. Erfahrungen braucht man eigentlich keine, Freude am Spielen und jemand, der sich die Zeit nimmt die Regeln zu lesen oder das Regelvideo aufmerksam zu schauen, reicht schon.
Das Spiel wird nun via Crowdfunding finanziert. Welche weiteren Pläne verfolgst du mit Tanz der Bienen?
Markus Lehmann: Der Fokus steht nun auf einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne auf wemakeit.com. Dann muss ich schauen, wie weit es geht mit den Etappenzielen, denn es wäre schon toll, das eine oder andere Stretch Goals zu erfüllen (z.B. Holzbienen sind eigentlich ein «must have»). Dann beginnt die Produktion und im Herbst wird ausgeliefert.
Folgen allenfalls weitere Spiele von dir?
Markus Lehmann: Ja, ich habe schon neue Ideen, doch ich konnte diese mental noch nicht richtig anpacken, denn ich will zuerst das Brettspiel «Tanz der Bienen» abschliessen. Auch möchte ich mich in Zukunft wieder mehr auf das Spieleentwickeln konzentrieren, denn da liegt meine Leidenschaft. Eher weniger beim Marketing, Videodrehen, Offerten studieren oder Instagram-Posten.
Fakten zu Tanz der Bienen
Autor: Markus Lehmann | Illustrationen: Rozenn Grosjean | Verlag: Eigenverlag
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 40 – 60 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
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