Umbrella – Spielkritik

Thematisch ist das mal was ganz Neues. Wir schauen uns die Regenschirme auf New Yorks Strassen von oben an und ordnen das bunte Meer aus Schirmen zu vorgegebenen Kombinationen. Umbrella ist ein Legespiel, das sich fliessend verändert.

Umbrella

Das Spielmaterial ist wunderschön. Die Tableaus besitzen Einbuchtungen, damit die Regenschirme perfekt platziert werden können. Die Schirme sind bunte Holzfiguren und selbst die Spielschachtel ist in das bunte Layout integriert – ein Hingucker! Für eine Partie nehmen sich alle ein eigenes Tableau und bestücken es mit Regenschirmen. Kleine, bunte Punkte lassen erkennen, welche Farben man platzieren muss. Zwischen die einzelnen Personen kommen Wartezonen, auf denen man je einen Regenschirm pro Farbe legt. Mit der Wahl der Wertungsleiste legt man die Spielrichtung fest. Alle legen 2×2 Formationsplättchen auf ihr Tableau. Und je nach Personenzahl legt man eine bestimmte Anzahl an Wertungsmarkern bereit.

Und so wird gespielt:

Die zahlreichen Schirme auf dem eigenen Tableau wollen richtig kombiniert werden. Das macht man in Form eines Schiebepuzzles. Man schiebt auf der einen Seite einen neuen Schirm in die eigene Spielfläche, auf der gegenüberliegenden Seite fällt ein Schirm raus. Der freigegebene Schirm kommt in die Wartezone der entsprechenden Seite.

Umbrella

Zu Beginn liegt bei allen eine bunte Schirmmischung aus. Mit den zwei kleinen Stapeln an Formationsplättchen besitzen alle zwei Ziele. Auf den kleinen Plättchen erkennt man vier Positionen, an denen gleichfarbige Schirme ausliegen müssen. Ziel ist es also, möglichst schnell eine Formation zu erfüllen.

Nun muss man auf die Farben achten. Erreicht man eine Lösung mit roten Schirmen, darf man auf der eigenen Wertungsleiste ein rotes Schirmchen abdecken. Auf den Wertungsleisten gibt es zudem kleine Gruppen, für die man Bonuspunkte erhält, wenn man sie erfüllt.

Ein Formationsplättchen reicht man weiter, wenn man es selber erfüllt hat. Erst auf einen freien Platz bei seinem Nachbarn, danach darf man sie auch stapeln.
Und so gibt es einen schnellen Spielfluss bei Umbrella. Schirm wählen, reinschieben, herausfallender Schirm in die Wartezone. Allenfalls legt man einen Wertungsmarker bei sich für eine erfüllte Kombination.

Umbrella

Das Spiel endet, wenn der letzte Wertungsmarker platziert wurde, wenn jemand sein letztes Formationsplättchen weitergibt, oder wenn jemand 10 Wertungsmarker bei sich platziert hat. Punkte gibt es für jeden Wertungsmarker, allenfalls Bonuspunkte für Kombinationen. 2 Punkte gibt es, wenn die persönliche Wartezone im unteren Tableaubereich leer ist. Jeden Regenschirm, der sich am Ende dort befindet, bringt einen Minuspunkt.
Mit vier unterschiedlichen Wertungsleisten lässt sich das Spiel ein wenig variieren – zumindest bei der Punktevergabe.


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Fazit zu Umbrella

Umbrella hat bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Es ist ein wunderschönes Spiel, ein Hingucker Die Spielmechanik ist nicht neu, funktioniert aber einwandfrei. Man schiebt sich eine gute Lösung zurecht und sammelt Wertungssteine. Auch an den Farben muss man sich orientieren. Es ist nicht möglich, alles in gelb zu kombinieren, da sonst keine gelben Schirmchen für die Wertung mehr übrig sind. Bis hierhin alles schön und gut, aber… Umbrella ist kein Wohlfühlspiel, auch wenn es ständig diesen Eindruck vermitteln will. Umbrella kann sogar ziemlich fies sein.

Das hat verschiedene Gründe. Es ist ziemlich viel Zufall im Spiel. Das beginnt schon beim zufälligen Verteilen der Kombinationsplättchen. Man erkennt schnell, wie viele Züge man braucht, um eine Kombination zu erreichen. Liegen die passenden Farben nicht mehr in der entsprechenden Wartezone, laufen die Vorbereitungen ins Leere. Braucht man zu viele Spielzüge, wird man allenfalls mit neuen Kombinationsplättchen von seinem Nachbarn beschenkt. Im schlimmsten Fall stapelt der ein neues Plättchen exakt auf dem Plättchen, das man gerade bearbeitet – und alles beginnt wieder von vorn. An die Siegbedingung, dass jemand 10 Wertungssteine setzt, will ich gar nicht denken. Das würde bedeuten, dass die Mitspielenden überhaupt nicht ins Spiel gekommen sind. Es wäre ein besonders frustrierender Moment, der in unseren Testrunden zum Glück nie vorgekommen ist.

Ohne grosses Eigenverschulden kann eine Partie ziemlich zäh sein. Das ist bei einem Knobelspiel nicht unbedingt wünschenswert. Wer die Ecken und Kanten spielerisch aushält, kann die Schirmchen aber bedenkenlos tanzen lassen. Umbrella sieht wunderschön aus und funktioniert gut als Schiebepuzzle.

Fakten zu Umbrella

Autoren: Flavien Dauphin, Benoit Turpin | Illustrationen: Vincent Dutrait | Verlag: HUCH!

Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Kombinierte Schirme
Wiederspielreiz: ok

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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