In einem Wettbewerb um die besten Fotos der Stadt starten wir ein kleines Wettrennen zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Barcelona. Wer bei Zoom in Barcelona seine Kamera rechtzeitig zückt und auf den Auslöser drückt, schnappt sich die Eindrücke vor den anderen.
Betrachtet man die über 80 Sehenswürdigkeiten-Karten einmal genauer an, merkt man erst, was es in Barcelona alles zu sehen gibt. Da sind natürlich die üblichen Verdächtigen, wie die Sagrada Familia, La Rambla oder der Park Güell, aber man findet eben noch viele andere, lauschige Plätzchen quer verteilt durch die Stadt. Zoom in Barcelona ist eigentlich ein klassisches Laufspiel, bei dem man in kürzester Zeit seine Sehenswürdigkeiten abklappert, um gute Fotos zu schiessen. Dazu nutzt man unterschiedliche Verkehrsmittel, die in der Reichweite variieren.
Der grosse Spielplan zeigt die Viertel von Barcelona, jedes Feld steht für eine Attraktion. Alle Stationen sind vernetzt, da kommt Scotland Yard – Feeling auf. Alle erhalten eine eigene Kamera, eine Spielfigur, Transport-Karten und eine Skyline-Tafel.
Und so wird gespielt:
Der Grundmechanismus von Zoom in Barcelona ist sehr einfach gehalten. Auf dem Spielplan kann man unterschiedliche Orte besuchen, die ihre eigenen Aktionen auslösen. Zuerst führt man auf jeden Fall eine Bewegung durch. Bis zu zwei Schritte darf man zu Fuss gehen, ohne ein Karte zu nutzen. Doch diese Reichweite wird keine grossen Sprünge erlauben. Daher kann man eine Transport-Karte einlösen und, je nach Verkehrsmittel, bis zu 6 Schritte auf dem Stadtplan zurücklegen.
Entscheidend für die Aktion ist nun, wo man landet. Die meisten Felder besitzen ein Symbol (Dreieck, Kreis, Blume etc.) mit einer Zahl. Für diese Felder gibt es Sehenswürdigkeiten-Karten. Immer 4 oder 5 Karten liegen offen aus. Erreicht man ein ausliegendes Ziel, nimmt man die Karte zu sich, da man ein Foto geschossen hat. Genauso verhält es sich mit den Skyline-Gebäuden, die man ebenfalls sammeln muss. Für diese Gebäude besitzen alle unterschiedliche Reihenfolgen als Vorgabe. Je länger man am Spielende eine geschlossene Reihenfolge bildet, desto mehr Punkte bekommt man. Skyline-Gebäude sind leider Mangelware. Es gibt nicht genügend Gebäude für alle Personen, es eilt also.
Vier zufällige Orte in Barcelona verbessern die eigenen Fähigkeiten an der Kamera. Es ist ratsam, diese Orte zu besuchen, denn nur mit ihnen kann man am Ende viele Sehenswürdigkeiten-Karten werten. Die Orte müssen in der richtigen Reihenfolge besucht werden. Mit einem Marker hält man seine Erfolge fest.
Da Barcelona die Stadt der Drachen ist, sitzt auch ein Drachen in irgendeinem Quartier. Fotografiert man ihn, erhält man einen Joker und nimmt sich sofort ein beliebiges Skyline-Plättchen, eine Sehenswürdigkeiten-Karte oder verbessert seine Fähigkeiten an der Kamera. Der Drachen verschiebt sich anschliessend zufällig in ein neues Quartier.
Wie beim oben erwähnten Scotland Yard gibt es auch hier eine Metro, mit der man grössere Distanzen in seinem Spielzug zurücklegen kann, wenn man ihren Eingang nutzt.
Und gehen die Transport-Karten irgendwann aus, besucht man eine Information und ergänzt die Handkarten wieder auf drei Transportmittel.
Die einzelnen Spielzüge verlaufen sehr schnell. Man spielt eine Karte, bewegt seine Spielfigur und löst allenfalls eine Aktion aus. Bei Zoom in Barcelona kann man die Mitspielenden aber auch ärgern. Jedes Feld darf nur von einer Spielfigur besetzt sein. Darum besitzt man drei Zoom-Möglichkeiten bei seiner Kamera, die man im Laufe der Partie einmalig einlösen kann. Man zoomt sich ein gewünschtes Zielfeld einfach näher ran, wenn die Schritte nicht reichen oder es besetzt ist. Geht das nicht mehr, muss man seine Reise umplanen oder warten.
Das Spiel endet sofort, wenn jemand seine 8 Sehenswürdigkeiten-Karte gesammelt hat. Nun ermittelt man die Punkte. 3 Punkte gibt es für eine Sehenswürdigkeiten-Karte, bis zu 8 Karten wertet man, wenn man die Kamera-Fähigkeiten bis am Schluss komplett verbessert hat. Besitzen die Karten ein passendes Themensymbol, das zu Beginn der Partie ausgelost wurde, gibt das noch einmal einen Punkt. Die Skyline-Karten bringen je nach Länge der Reihenfolge ebenfalls viele Punkte. Wer die besten Fotos in Barcelona geschossen hat, gewinnt.
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Fazit zu Zoom in Barcelona
Erst klingt alles ein wenig banal und bekannt. Man läuft durch Barcelona und sammelt Karten und Plättchen. Das ist nicht neu. Zu zweit spielt sich das Spiel auch ziemlich belanglos und wird beinahe zu einem reinen Sammelspiel. Gibt es genügend Konkurrenz in der Stadt ändert sich die Angelegenheit aber. Dann erkennt man auch die fiesen Momente des Spiels. Man sperrt Felder rechtzeitig, man schnappt sich Skyline-Plättchen im letzten Moment oder treibt das Spiel mit dem Sammeln von Sehenswürdigkeiten-Karten voran. Das bringt plötzlich Würze ins Spiel. Dabei liefert Zoom in Barcelona immer einen Ausweg. Steuert man die ausliegenden Sehenswürdigkeiten nicht direkt an, weil sie weit auseinander liegen, versucht man über den Drachen sein Glück und erhält eine Joker-Möglichkeit. In grösseren Spielrunden verändert sich die Auslage auch ständig, was spielerisch ein klarer Vorteil ist.
Den tatsächlichen Reiz des Spiels findet man also in grösseren Gruppen. Das Lauf- und Sammelspiel ist einfach im Grundmechanismus, ein Spielzug ist schnell durchgeführt und es ist viel Bewegung im Spiel. Mit den vielen Symbolen kommt man ziemlich schnell klar. Die Sammelmöglichkeiten bieten eine gewisse Vielfalt an. Wer seine Route durch Barcelona optimal plant und dadurch Spielzüge spart, hat gute Chancen auf den Sieg.
Fakten zu Zoom in Barcelona
Autoren: Nuria Casellas, Eloi Pujadas, Joaquim Vilalta | Illustrationen: Sophie Wainwright, Craig Petersen | Verlag: Game Factory
Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Fotos von Barcelona
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie