Captain Flip – Spielkritik

Ganz überraschend ist das kleine Legespiel aufgetaucht und für das Spiel des Jahres 2024 nominiert. Bei Captain Flip suchen wir die beste Crew für unser Piratenschiff, damit die Goldmünzen nur so ins Boot rollen. Kleine Entscheidungen sorgen für grosse Auswirkungen.

Captain Flip

Ganz viele doppelseitig bedruckte Crew-Plättchen liegen in einem Beutel bereit. Nach und nach komplettieren wir die Crew unseres Piratenschiffes und sichern uns Goldmünzen. Damit sind schon beinahe alle Vorbereitungen getroffen. Wir müssen uns nur noch für ein Piratenschiff entscheiden. 4 Schiffe stehen zur Auswahl, die sich lediglich durch ihre Boni und die Legeplätze für die Plättchen unterscheiden. Natürlich müssen alle Personen mit demselben Schiff ins Meer stechen.

Und so wird gespielt:

Der Spielablauf ist ganz einfach gehalten und kann gleich während der ersten Partie erklärt werden. Wer am Zug ist, zieht sich ein Plättchen aus dem Beutel und legt es mit einer Seite vor sich hin. Dabei darf man sich auf keinen Fall die Rückseite ansehen, denn das ist das Spiel-Geheimnis von Captain Flip. Nun muss man sich entscheiden: Bin ich mit dem gezogenen neuen Crew-Mitglied zufrieden oder nicht? Passt mir das Mitglied, lege ich es auf mein Piratenschiff, ganz nach unten in eine der Spalten. Passt es mir nicht, wende ich das Plättchen und MUSS nun das Crew-Mitglied auf der Rückseite nehmen. Es gibt kein Zurück!

Captain Flip

Die einzelnen Crew-Mitglieder bringen entweder sofortige Effekte und/oder einen Effekt am Spielende. Auf einer Übersicht erkennt man schnell die Möglichkeiten. Mit fast allen Mitgliedern lässt sich Gold verdienen. Der Smutje kocht für die Charaktere in seiner Reihe, der Kartograf bringt die Schatzkarte, mit der man nach jedem Spielzug ein Goldstück erhält. Matrosen sammelt man möglichst in jeder Spalte, der Ausguck möchte dafür ganz oben auf dem Schiff sein.

Und schliesslich gibt es einige Charaktere, mit denen man den Spielablauf leicht verändern kann, wenn man sie einsetzt. Mit einem Affen muss man ein angrenzendes Plättchen umdrehen. Er ist die einzige Möglichkeit zur Veränderung an Bord. Eine Kanonierin bringt 5 Goldstücke, drei Kanonierinnen sprengen am Spielende leider das Schiff in die Luft, man scheidet aus. Ein Papagei kostet am Ende ein Goldstück, treibt dafür das Spiel voran, weil man gleich noch ein Crew-Mitglied ziehen darf.

Captain Flip

Das Piratenschiff verbirgt ebenfalls einige Boni, die man erhält, sobald man die entsprechenden Plätze an Bord vergeben hat. Es ist also nicht nur entscheidend, ob man ein Plättchen wendet, sondern auch wohin man es auf dem Schiff legt. Runde für Runde füllen sich die Spalten an Bord mit neuen Piraten.

Hat jemand vier seiner fünf Spalten auf dem Piratenschiff mit Crewmitgliedern gefüllt, endet das Spiel, wenn die Runde fertig ist. Es gibt noch die letzten Goldmünzen am Spielende. Wer die meisten Münzen besitzt, gewinnt das Spiel. Sind zu viele Kanonierinnen an Bord, scheidet man an diese Stelle leider aus.


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Fazit zu Captain Flip

Ganz unerwartet ist das Spiel am Horizont aufgetaucht und steht nun auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2024. Captain Flip orientiert sich an zwei spielerischen Punkten. Ist man zufrieden mit dem gezogenen Crew-Mitglied oder geht man ein Risiko ein beim Wenden des Plättchens? Und platziert man seine Crew richtig auf dem Schiff, damit man seine Goldmünzen nicht gleich über Bord wirft? Die Überraschungsmomente beim Wenden der Plättchen tragen das Familienspiel über weite Phasen. Spielt man genügsam oder gierig?

Und nicht zuletzt spielt das Glück beim Ziehen der Crew-Mitglieder immer mit. Man kann sich gute Plätze an Bord aufsparen, sie sind aber nutzlos, wenn nicht das dringend benötigte Mitglied erscheint. Mit vier unterschiedlichen Schiffen verändert man die Ausgangslage leicht, der Grundmechanismus und die Charaktere bleiben natürlich gleich. Captain Flip spielt sich in einer knackigen Spielzeit durch und lockt zu einer schnellen Revanche. Es ist ein klassisches Familienspiel mit schnellem Spieleinstieg.

Fakten zu Captain Flip

Autoren: Paolo Mori, Remo Conzadori | Illustrationen: Jonathan Aucomte | Verlag: PlayPunk

Spielerzahl:  2 – 5 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Ein gutes Team an Bord
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie

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