In 3 Manegen gleichzeitig planen wir unsere Vorführungen bei 3 Ring Circus. Dazu bereisen wir Amerika und treten in Kleinstädten, Grossstädten und Metropolen auf. Gelingt es uns, ein grosses Publikum anzulocken und das Zirkuszelt zu füllen?
Die Schachtel des Spiels ist prall gefüllt mit Spielmaterial. Auf einer grossen Karte findet man die Route, die der Zirkus einschlagen kann. Je nach Anzahl der Mitspielenden deckt man gewisse Landteile ab. Das ist elegant gelöst. Die Spielkarten mit Wertungen, Geld und Künstlern kommen ebenfalls als Nachziehstapel auf die grosse Karte. Für die Artisten gibt es sogar eine offene Auslage.
In den eigenen Besitz kommt ein Zirkus-Tableau mit Platz für drei Vorführungen, ein Wagen und einige kleine Zirkuszelte, mit denen man markiert, an welchen Orten man aufgetreten ist. Zu Beginn erhält man einige Karten auf die Hand. Man entscheidet sich für eine Start-Metropole und setzt den neutralen Barnum-Wagen des grossen Zirkusses nach New York. Er ist der Timer des Spiels.
Und so wird gespielt:
Im ersten Spielzug müssen alle zwingend einen ersten Artisten einstellen und in eine der drei Vorführungsreihen auf dem eigenen Tableau ablegen. Bezahlt werden neue Artisten mit Geldkarten, die auch als Kleinkünstler genutzt werden können. Die drei Arten von Karten nutzt folgendermassen:
Für Wertungskarten besitzt man nur drei Plätze auf dem Tableau. Wenn der Zirkus gewisse Bedingungen erfüllt, legt man eine Karte aufs Tableau.
Geldkarten dienen als Währung, gelten aber auch als einfache Artisten, die im Zirkus auftreten können.
Die Ticketkarten bieten Tiere und gut ausgebildete Künstler an. Sie kosten daher mehr, begeistern dafür das Publikum.
Die drei Vorführungsreihen im Zirkus darf man beliebig füllen. Neue Künstler kosten Geld und Künstler legt man nach aufsteigenden Werten in die Reihen. Der Vorteil dabei: Für neue und teurere Artisten bezahlt man immer nur die Differenz zum zuletzt ausliegenden Künstler. Es ist erlaubt, Künstler dazwischen zu schieben. Das ist dann kostenlos. Füllt man die ersten drei Spalten in seinem Zirkus, legt man eine Wertungskarte ab. Das macht Sinn, denn die Handkarten sind immer auf 10 Karten beschränkt. Überzählige Karten muss man abwerfen.
Da wir nun die Karten und ihre Möglichkeiten kennen, sind die einzelnen Aktionen bei 3 Ring Circus leicht verständlich. Man kann eine Aufführung machen. Dazu reist man mit seinem Zirkuswagen an einen Ort auf der Karte. Die sichtbaren Eisenbahnsymbole auf dem eigenen Tableau geben die Reichweite für die Bewegung an. In jeder Stadt darf jeder Zirkus nur eine Vorführung geben. In Kleinstädten ist überhaupt nur eine einzige Vorführung möglich. Überall erhält man für Vorführungen neue Geldkarten, in Grossstädten wählt man zusätzlich zwischen Ticketkarten und Punkten, in Metropolen gibt es zusätzlich nur Punkte zu holen. Um in Metropolen aufzutreten, benötigt man einen vom Publikum gewünschten Artisten oder ein Tier. Hat man die gewünschte Karte nicht auf dem Tableau, darf man dort nicht auftreten.
Mit dieser Möglichkeit holt man sich neue Karten auf die Hand, damit man die zweite Aktion durchführen kann: Einen Artisten verpflichten. Artisten gibt es, wie erwähnt auf Geldkarten und den besseren Ticketkarten. Ihre Verpflichtung muss meist finanziert werden, sie bringen aber auch Boni mit. Artisten werten die gesamte Vorstellung auf, damit man in den Grossstädten zu mehr Einnahmen kommt. Oder sie bringen dauerhafte Boni, wie Geld oder Reichweite. Legt man sie auf das eigene Tableau, sind auch dort beim Abdecken kleine Effekte einlösbar. In Reihen und Spalten gibt es so einiges zu holen. Am begehrtesten sind wohl zusätzliche Wertungskarten, die am Ende Punkte bringen.
3 Ring Circus ist richtig gut verzahnt. Was man an einem Ende auslöst, hilft an einem anderen weiter. Der neutrale Barnum-Wagen bewegt sich immer eine Stadt weiter, wenn irgendwo im Land eine Aufführung stattgefunden hat. Erreicht er eine Metropole, findet eine Zwischenwertung statt. Wer im entsprechenden Gebiet am meisten Aufführungen gemacht hat, erhält Punkte. Hat der Barnum-Wagen seine Rundreise durch Amerika beendet, endet auch die Partie.
Zum Schluss bringen die Wertungskarten und die Artisten noch reichlich Punkte, wenn man sie perfekt auf dem eigenen Tableau platzieren konnte. Wer am meisten Punkte sammelt, gewinnt.
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Fazit zu 3 Ring Circus
Schon rein thematisch ist 3 Ring Circus ein sehr schönes Spiel. Das bunte Spielmaterial mit den kleinen Zirkuszelten und den nostalgisch angehauchten Artisten sorgt bereits für ein gutes Spielgefühl. Aber auch inhaltlich wird man vom Spiel richtig gut abgeholt. Schnell merkt man, wie alles zusammenpasst. Man holt Geldkarten, arbeitet sich zu Ticketkarten vor und verpflichtet am Ende die guten Artisten, um die Vorführungen stetig zu verbessern. Die Kombination an Artisten muss eine Einheit bilden auf dem Tableau, dann liegen viele Aktionen und Punkte drin. Das beginnt schon beim Ablegen der Artisten. Will man in den Metropolen auftreten, müssen zudem die richtigen Artisten im Zirkus sein.
Doch wo sollen die Vorführungen stattfinden? Die Wahl der nächsten Stadt ist ebenso wichtig, um bei den Zwischenwertungen zu punkten. Und sie beschleunigt den Barnum-Wagen, der an kleinen Stationen nicht mehr anhält, wenn bereits ein Zirkus dort war. Es gibt einiges zu beachten, aber es überfordert die Spielenden nicht. 3 Ring Circus ist eine gelungene Mischung aus Kartenmanagement und optimaler Planung. Einzig die Übersichtlichkeit auf dem Spielplan leidet ein wenig, wenn bereits viele Zelte im Land aufgestellt wurden und die Regionen wichtig werden. Sonst kann man beruhigt rufen: Alle mal herkommen, der Zirkus ist in der Stadt!
Fakten zu 3 Ring Circus
Autoren: Fabio Lopiano, Remo Conzadori | Illustrationen: Edu Valls | Verlag: Kosmos
Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Spieldauer: 80 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Drei schöne Zirkusvorstellungen
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Richtet sich an: Kenner